K12

Wie Social Media Unternehmensstrukturen verändert – Rügenwalder Mühle im Interview

14. Juni 2012 · von Melanie Schwarz · Keine Kommentare

Wer sich in Social Media bewegt, stolpert früher oder später über „Mett“ – ja Mett. Egal ob auf Twittwochen, der re:publica oder anderen Veranstaltungen – Die Wurstart taucht früher oder später in im eigenen Twitterfeed auf. Ist es nun diese Tatsachen oder der Fakt, dass einer unserer K12-Chef für seine Wurst-Leidenschaft bekannt ist…? Jedenfalls wurde ich vor kurzem auf folgendes Video aufmerksam gemacht:

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Aha, die Rügenwalder Mühle beruft einen Kundenbeirat. Interessenten können sich auf der Facebook-Seite der Rügenwalder Mühle noch bis zum 30.06. für einen Platz bewerben. Als eine Art „Testlauf“ wird der Kundenbeirat zunächst für zwei Jahre ernannt und aus 20 Mitgliedern bestehen. Ich wollte wissen, was hinter der Kampagne steckt und freundlicherweise stand uns Gabi Soballa (Marketing, Rügenwalder Mühle) für ein Interview zu Verfügung.

K12: Was ist die Idee hinter der Kampagne?
Soballa: Wir, die Rügenwalder Mühle, suchen mit dem Kundenbeirat nach alternativen Formen des offenen, transparenten Dialogs mit den Verbrauchern. Dabei soll es gleichermaßen um wichtige Fragen für das Unternehmen gehen wie um Anregungen und Kritik seitens der Kundenvertreter.
Mit der begleitenden Kampagne zur Gründung des Kundenbeirats wollen wir den eingeschlagenen Weg fortführen und die Kommunikation mit unseren Fans und Verbrauchern auf ein neues Level heben. Die Meinungen und Wünsche unserer Kunden sind elementar für das Unternehmen und dessen Geschäftserfolg. Früher nutzten wir dafür den direkten Kontakt in unseren eigenen Fleischereifilialen. Da sich jedoch nicht nur die Rügenwalder Mühle, sondern auch die Kommunikationskanäle enorm weiterentwickelt haben, geschieht diese Art der Auseinandersetzung heute an vielen verschiedenen Stellen. Mit dem Kundenbeirat soll daher ein neues, zentrales Organ geschaffen werden, wodurch die repräsentative Kundenmeinung direkt an den relevanten Stellen bei uns im Unternehmen ankommt.

K12: Stecken im Kundenbeirat Ansätze aus Open Innovation / Crowdsourcing, oder hat das einen anderen Hintergrund?
Soballa: Wir verstehen den Kundenbeirat nicht ausschließlich als Instrument, um die Kunden an einer Produktentwicklung teilhaben zu lassen. Das haben wir bereits im vergangenen Jahr mit unserer Facebook-Aktion „Die Demokratischen Wurst“ erfolgreich umgesetzt.
Der Kundenbeirat ist für uns noch viel mehr: Denn wir wünschen und erhoffen uns, viel über die Sicht der Kunden auf eine Vielzahl von Themen zu erfahren. Dazu gehören Einschätzungen zu Entwicklungen und Trends im Bereich Ernährung, zur Qualität und zum Geschmack unserer Produkte ebenso wie Erfahrungen mit Verpackungen, Wünsche für neue Sorten oder Meinungen zu Image und Werbung der Rügenwalder Mühle.

K12: Welche Rolle spielen die Stakeholder/ Kunden dabei?
Soballa:
Die Kunden der Rügenwalder Mühle spielen bei der Besetzung des Kundenbeirats eine ganz zentrale Rolle. Denn anhand ihrer Wünsche, Ideen und Forderungen soll ein gemeinsamer Weg in eine erfolgreiche Zukunft geebnet werden. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden nur die bestmöglichen Produkte herzustellen. Dies kann am besten über direkte Einbeziehung und direkten Austausch funktionieren.

K12: Welche Kanäle (On- und Offline) werden eingesetzt?
Soballa:
Online spielen vor allem die Facebook-Fanpage, der Blog, die Website und auch der YouTube-Kanal eine große Rolle bei der Suche nach dem Kundenbeirat und den begleitenden kommunikativen Maßnahmen. Darüber hinaus wurden Anzeigen in Printmedien geschaltet, außerdem sorgen Aktions-Aufkleber auf den Verpackungen der Mühlen Schinken für zusätzliche Aufmerksamkeit.

K12: Gibt es schon Erkenntnisse zur Resonanz?
Soballa:
Die Resonanz bisher war toll! Seit Anfang Mai sind bereits über 200 Bewerbungen eingegangen. Die Anzahl ist durchaus beachtlich, da die Mitarbeit im Kundenbeirat mit Arbeit und persönlichem Engagement verbunden sein wird. Für die Rügenwalder Mühle ist es toll zu sehen, dass so viele Verbraucher tatsächlich mit anpacken wollen.

K12: Was für Leute machen mit?
Soballa:
Wie erhofft, gehen Bewerbungen aus den verschiedensten Bevölkerungsschichten, mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund und Alter bei uns ein. Der Kundenbeirat soll idealerweise einen bunten Querschnitt unserer Kundschaft repräsentieren, der sich dann aus 20 Vertretern zusammensetzt. Wir sind also auf einem guten Weg.

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