K12

Corporate blogging als strategisches Werkzeug: Der OODA-Loop

29. August 2006 · von Jörg Hoewner · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Seit einigen Tagen unter meinen Bookmarks geparkt habe ich einen höchst faszinierenden Beitrag von Jesper Bindslev auf „E-mediate“. Der Titel: „Strategic Agility and Corporate Blogging – The OODA loop as a model for organizing corporate blogging activities.“

Was steckt dahinter?

  • Bloggen ermöglicht es Teams, einzelnen Mitarbeitern und ganzen Abteilungen sich schneller zu orientieren, schneller zu reagieren und proagieren, wenn es um die Verarbeitung von Umweltinformationen und -veränderungen geht. Es ermöglicht dadurch das, was mit „Strategic Agility“ bezeichnet wird, zu Deutsch vielleicht „Gewandheit“, „Anpassungsfähigkeit“, „Beweglichkeit“. Also ein Überlebensfaktor in einer sich schnell wandelnden Umwelt, weil es einfach nicht möglich ist, alles im Voraus zu planen.
  • Für den Zusammenhang von Informationsgewinnung, -verarbeitung, Entscheidung und Aktion gibt es ein Modell, den OODA-Loop, der aus dem militärischen Bereich kommt (Erdenker: John Boyd) und zunehmend im ökonomischen Bereich Beachtung findet:

  • Die Beobachtung („Observation“) von unterschiedlichsten Strömungen – Trends, Meinungen, Diskussionen, Mikro-Informationen – z.B. via RSS sind ein ungeheuer effizienter Weg, um Umweltinformationen in kondensierter Form zu bekommen.
  • Die interne Weiterverarbeitung („Orientation“) kann dabei durch Web2.0-Technologien (Blogs, Wikis) und deren organisatorische Voraussetzungen/Folgen (Offenheit, Gruppenarbeit, Netzwerkeffekte) ebenfalls effizienter als bisher möglich unterstützt werden.
  • Der Knackpunkt ist, dass durch das Spannungsverhältnis von Vorwissen/kulturellen Gegebenheiten, von Beobachtung und Orientierung eine laufende Re-Orientierung, also Anders-Bewertung, der jeweiligen Umwelt stattfinden kann, aus denen letztlich die Chance für einen Vorteil erwächst:„In those mismatches lie opportunities to seize advantage – the re-orientation taking place through conversations about the new feedback leads to improved performance and agility for the teams involved.“

Ich habe das jetzt natürlich verkürzt und möchte hiermit zum Lesen des Original-Beitrags animieren.

Das gehört so mit zum Besten, was ich zum Thema Corporate Blogging aus übergeordneter Sicht gelesen habe. Gerade in Bezug auf das Verständnis von Innovationsprozessen, internen Kommunikations- und Veränderungsprozessen ist das Modell ein Gewinn.

Zeit, sich mit John Boyd zu befassen?

Autor: Jörg Hoewner

Jörg Hoewner: Jg. 1969, ist Geschäftsführender Partner der K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation und Consultant für moderne Unternehmenskommunikation in Düsseldorf. Seit 1995 berät er Kunden im Bereich Online Relations / Online-PR und war damit einer der ersten Berater in Deutschland auf diesem Feld. In den vergangenen 20 Jahren hat Jörg Hoewner zahlreiche Kunden beraten, viele Unternehmen (darunter DAX30-Unternehmen) und mehrere Verbände. Darüber hinaus ist er als Referent aktiv und Autor zahlreicher Fachbeiträge – online, in Zeitschriften und Büchern. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit dem Thema integrierte Kommunikation, deren Messbarkeit und der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die interne und externe Unternehmenskommunikation. Kontakt: Jörg Hoewner (joerg.hoewner@k-zwoelf.com) – T. +49 (211) 5988 16 32.

Ein Kommentar

  1. […] diesem Zusammenhang möchte ich noch mal auf den OODA-Loop hinweisen (siehe Beitrag “Corporate blogging als strategisches Werkzeug: Der OODA-Loop”). In der darin modellierten “Orient”-Phase findet genau das statt, was McGee unter […]

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