K12

Moderne Arbeitswelten: trivago im open space

15. August 2017 · von Verena Waldbröl · 1 Kommentar

Liebe zum Detail bei trivago

„Liebe zum Detail“ beschreibt die Büroräume von trivago ziemlich treffend. Wer dort ein Besprechungs-“Räumchen“ oder eine stille Ecke sucht, findet ein Kaminzimmer mit prasselndem DVD-Feuer, ein Stück Schwarzwald mit Tannenbäumen und Kuckucksuhr oder eine Strandbar mit sandfarbenem Teppich und Strandkörben. Aus manchem think tank, einer kleinen „Denkzelle“, so scheint es, hat sich Opa nur schnell verkrümelt, um seine Pfeife anzustecken.

Agiles Arbeiten für den Austausch und gegen Bewegungsmangel

Strickraum als Rückzugsort

Perspektivwechsel? Fällt in diesem Think Tank leicht.

Die kleinen Räume sind wichtige Rückzugsorte, denn Einzelbüros gibt es bei trivago nicht. Alle arbeiten im open space. „Homeoffice geht schon“, erklärt Anne Linnenbrügger-Schauer, Communications & Media Relations. „Aber hier vor Ort können wir uns direkt austauschen, kriegen viel voneinander mit und lernen gemeinsam. So können wir auch effizienter und schneller zusammenarbeiten.“

Jeder Mitarbeiter besitzt einen eigenen Laptop, viele Teams nutzen agile Arbeitsmethoden wie Scrum. Agiles Arbeiten kann man hier übrigens auch wörtlich nehmen: Wer möchte, tauscht den Schreibtischstuhl gegen einen Gymnastikball oder fährt den Schreibtisch in Stehhöhe aus. Im Sales-Bereich strampeln sogar manche Mitarbeiter mit ihren Headsets auf Spinningrädern. Mehr Action gibt’s beim Playstation-Zocken mit den Kollegen. „Wir wollen die Wege zwischen den Menschen verkürzen. Nicht nur räumlich“, so Linnenbrügger-Schauer.

Mitarbeiter sollen sich wohlfühlen

Wegweiser zu Besprechungsräumen

Wo bitte geht’s nach Ternopil? Die Besprechungsräume tragen die Namen der Orte, aus denen die ersten Mitarbeiter stammen.

Alle Besprechungsräume tragen die Namen der Städte, aus denen die ersten Mitarbeiter stammen. Moers neben Caracas. Ternopil neben Kleve. Überhaupt zeigen hier viele Details, welche Wertschätzung den Mitarbeitern entgegengebracht wird. In den Küchen kann sich jeder an Getränken und Snacks bedienen, tagsüber finden Sportkurse von Meditation bis Fatburner statt. In der Nähe des Sportraums, in dem ein paar Mitarbeiter Tischtennis spielen, sitzen andere lachend zusammen. „Die Menschen sollen sich hier wohlfühlen, Freundschaften schließen. Niemand soll morgens stöhnen ‚Ich muss heute wieder ins Büro‘“, erklärt Linnenbrügger-Schauer.

Vertrauen bei der Arbeitszeit und Urlaubsplanung

Am Ende muss natürlich trotzdem das Ergebnis stimmen. Nur: Wie sich die Mitarbeiter ihre Arbeit einteilen und wie viel Urlaub sie sich gönnen, entscheiden sie selbst. „Arbeit kann man nicht in Minuten messen, nur in Leistung“, so das Motto. Dahinter steckt der wichtigste Unternehmenswert, auf dem trivago fußt: Trust.

Die Werte sind hier so wichtig, dass sie während des trivago-Onboardings immer wieder in den Fokus rücken. Während dieser einwöchigen Startphase in Düsseldorf lässt es sich auch Gründer Rolf Schrömgens nicht nehmen, sich allen Fragen der Neuen zu stellen. Und das werden immer mehr: Rund 120 Stellen sind derzeit bei trivago ausgeschrieben. Aktuell arbeiten dort über 1.300 Menschen. 80 Prozent aller neuen Mitarbeiter kommen aus dem internationalen Ausland. Das Durchschnittsalter beträgt 29 Jahre – Tendenz steigend. Die Menschen bleiben.

Neuer Campus: Designer und Architekten arbeiten Hand in Hand

Half Pipe als Meetingroom

Meeting in der Half pipe

Wer nach der Einführungswoche am Standort Düsseldorf bleibt, zieht im Moment noch in eins von drei Häusern am Bennigsen-Platz, in denen trivago mehrere Etagen angemietet hat. 2018 zieht trivago in den neuen Campus. Dann sind endlich alle in einem Gebäude vereint. Das Prinzip bleibt jedoch gleich: open space mit Rückzugsmöglichkeiten. Neu sind unter anderem die Joggingstrecke auf dem Dach und eine Kantine. „Unsere Designer arbeiten von Anfang an mit den Architekten zusammen. Bewährtes übernehmen wir auch im neuen Gebäude“, so Linnenbrügger-Schauer. Was nicht gut ankommt, wird geändert. Der ehemalige Boulderraum in den aktuellen Offices ist zum Beispiel heute eine analoge Bibliothek – auf ausdrücklichen Wunsch der Mitarbeiter hin.

Lernen, Weiterentwicklung und Ideen

Ständiges Lernen und persönliche Weiterentwicklung gehören hier dazu. Jeder Mitarbeiter wählt beispielsweise einen talent lead, einen Mentor. Regelmäßig finden Mittagssessions und die für Gäste offene trivago academy mit interessanten Themen statt. „Jeder hat hier die Chance, seine Ideen nach vorn zu bringen oder sie direkt dem Management vorzutragen. Denn das sitzt nicht in Einzelbüros, sondern mittendrin“, sagt Linnenbrügger-Schauer. Strenge Hierarchien gibt es nicht, die Teams arbeiten gemeinsam an ihren Zielen. Auch das ein Unternehmenswert: Entrepreneurial Passion. Jeder fühlt sich verantwortlich.

 

Zu Teil 1:
Moderne Arbeitswelten: Wie sieht das Büro der Zukunft aus?

 

Zu Teil 2
Best practice: Flexibles Arbeiten bei Vodafone
Einen festen Schreibtisch haben die Mitarbeiter des Vodafone Campus in Düsseldorf nicht – dafür aber viele andere Möglichkeiten, flexibel zu arbeiten. In Teil 2 lesen Sie, welche Arbeitswelt sich der Telekommunikationsanbieter geschaffen hat.

 

Zu Teil 4:
Moderne Arbeitswelten: TUI pflegt die Veränderung
Kurze Wege, maximaler Fokus auf die Arbeit und größtmögliche Arbeitserleichterung. Lesen Sie in Teil 4, wie TUI die Stockholmer Zentrale radikal umgebaut hat.

Weiterführende Links:

Video: trivago Office-Tour

Video: Der neue trivago Campus

Autor: Verena Waldbröl

Verena Waldbröl ist Redakteurin bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Ob Interne oder Externe Kommunikation, Change Kommunikation oder Social Media – schöne Worte findet sie für alles. Am liebsten aber weckt sie bei den KollegInnen die Lust am kreativen Schreiben.

Ein Kommentar

  1. cosi sagt:

    Ein sehr schöner Artikel. Der neue Campus im Medienhafen hat übrigens auch ein super Restaurant mit variierenden Tagesgerichten. Esse hier selbst öfters. Als kleine Ergänzung in Sachen Wohlfühlklima. 🙂

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