K12

Flashmob, oder was? Marketing mal anders

20. November 2008 · von Carina Waldhoff · 2 Kommentare

Unsere Studentin Katrin Brauer hat heute ihren ersten Blog-Eintrag verfasst:

Es ist Samstag: Ich schlendere durch die Münsteraner Innenstadt und versuche mir mit zahlreichen Einkaufstüten bepackt den kürzesten Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Plötzlich ein Pfiff und um mich herum fallen sich in Sekundenschnelle hunderte von Passanten gegenseitig in die Arme. Noch ehe ich begreifen kann, was um mich herum geschieht, ertönt ein weiterer Pfiff, die Umarmungen lösen sich und alle gehen weiter als wäre nichts geschehen. Verwirrt laufe ich nach Hause, erzähle meinen Mitbewohnern davon und erfahre, dass ich soeben Zeuge einer FLASHMOB-Aktion geworden bin.

Flashmobs stammen aus den USA und lassen sich als kurze, scheinbar spontane Menschenaufläufe an öffentlichen Plätzen charakterisieren. Die Teilnehmer verabreden sich hauptsächlich über das Internet. Einfrieren, Kissenschlachten, wild lostanzen, applaudieren, auf den Bauch legen, laut schreien oder sich umarmen: Bei Flashmob-Aktionen sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt! Wichtig ist, dass die Aktion nur wenige Minuten andauert und auf ein verabredetes Signal hin abrupt aufhört.

Flashmobs wirken wie Überraschungsparties und garantieren auf jeden Fall eines: Aufmerksamkeit. Also warum sollte man diesen Aufmerksamskeitsgarant nicht auch für Werbe- und Marketingzwecke nutzen? Ein Flashmob kostet nicht viel, kann binnen kürzester Zeit organisiert werden, eine Botschaft transportieren und sorgt für Wirbel. Insbesondere im Bereich des Social Campaigning könnte sich so eine Aktion bezahlt machen. Also warum kompliziert, wenn es auch einfach geht!

Ein paar Beispiele:

Autor: Carina Waldhoff

Carina Waldhoff, Jg. 75, ist Kommunikationsberaterin bei der K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Sie studierte Anglistik, Psychologie und Pädagogik in Bochum und Barcelona sowie Kultur- und Medienmanagement in Hamburg. In ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit dem Nutzen von Corporate Citizenship für die Unternehmenskommunikation. Nach dem Studium arbeitete sie als Referatsleiterin Interne Kommunikation bei der Vereinigten IKK in Dortmund, anschließend als Junior Consultant bei CP/COMPARTNER in Essen und reiste dann ein Jahr durch Australien, wo sie auch zum ersten Mal bloggte.

2 Kommentare

  1. Matt sagt:

    Ich habe den Artikel aufmerksam gelesen und muss etwas ergänzen und damit den Artikel berichtigen:
    Flashmobs sollen durch Unsinnige (also ohne SInn als Hintergrund) Aktionen Passanten verwirren u.ä. und daher kann man nicht einfach das Ziel des Flashmob zerstören indem man damit einen Zweck der Werbung verfolgen, genauso wenig finde ich dass andere polit./kommentielle Themen bei einem Flashmob als Grungprinzip fungieren sollte.
    Falls ich jedoch den Artikel falschverstanden habe, lass ich mich gerne eines besseren belehren.

    Viele Grüße

  2. Katrin Brauer sagt:

    Der Einwand ist richtig. Flashmobs entstehen nicht aufgrund eines speziellen Hintergrundes oder aus einem besonderen Anlass heraus. Ist dies doch der Fall, spricht man korrekterweise von einem Smartmob. Diese Art des spontanen Menschenauflaufs unterscheidet sich vom Flashmob nur in der Sinnhaftigkeit seines Tuns, nicht aber im Ablauf. Ziel und Hintergrund sind anders, das Instrument und die Umsetzung aber bleiben gleich. Smartmobs haben meist einen politischen Hintergrund und sind unter anderem bei Globalisierungskritikern eine gängige Organisationsform von Protesten.

    Der Artikel und die damit verbundene Idee Flashmobs im Marketing einzusetzen, sollte sich jedoch nicht auf Inhalt oder Motivation, sondern nur auf das Instrument als solches beziehen. In Hinblick auf die inhatliche Ebene wäre es, da stimme ich überein, im Zusammenhang mit werblichen Zwecken falsch von einem Flashmob zu sprechen. Korrekterweise müsste man in diesem Zusammenhang dann von der Verwendung eines kommerziellen Smartmobs o.ä. sprechen.

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