25. August 2005 ·
von Jörg Hoewner ·
1 Kommentar
Autor: Jörg Hoewner
PR-Blogger Klaus Eck hat auf den von news aktuell und Mummert Communications erhobenen aktuellen PR-Trendmonitor hingewiesen (PR-Leute schauen auf Blogs). Interessanter als das Blog-Thema fand ich die Umfrageergebnisse zum Thema PR-Erfolgskontrolle und dessen Bedeutung für die PR:
Demnach ist fast jeder zweite Befragte (Pressestellen und Agenturen) der Meinung, dass der Erfolg von PR und Pressearbeit nicht oder nur eingeschränkt messbar ist. Passend dazu ist die quantitative Erfolgskontrolle (Clippings zählen) immer noch weiter verbreitet als die qualitative Kontrolle (z.B. qualitative Medienresonanzanalyse). Werbeäquivalenzanalysen halten noch weniger Profis für sinnvoll.
Dazu passt, dass nur „knapp jeder vierte Pressesprecher seinen Erfolg ständig gegenüber der Geschäftsleitung dokumentieren“ muss. Oder 36% nur „Zeit zu Zeit“, bzw. 13% nie ((Die Grafik dazu). Sic! Glückliche Pressesprecher.
Dazu passt auch, dass knapp 53% der Agenturmitarbeiter die Evaluation bei der Planung/Steuerung der PR nicht oder fast nicht berücksichtigen. Im Klartext: Es ist häufig egal, was die PR wirklich bringt. Lieber konzipiert man im luftleeren Raum aus dem Bauch oder aus „der Erfahrung“ heraus rum, als dass man kritisch überprüft, was man macht.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass leider viele Kunden gerade für die Evaluation dann nicht mehr das Budget freigeben. Da fehlt vielleicht auf allen Seiten noch der gewisse Druck.
Daraus ziehe ich mal provokant folgende Schlüsse:
_Viele Profis haben sich mit dem Thema nicht tiefergehend beschäftigt oder nur sehr oberflächlich
_Kommunikation wird nicht wirklich ernst genommen, sonst würde man eben auch (aus Sicht eines Vorstands z.B.) wissen wollen, was die eingesetzten Budgets bringen oder nicht bringen
_Es ist lästig, sich mit dem Erfolg/Misserfolg der eigenen Maßnahmen zu beschäftigen: Es ist schöner, bunte Kampagnen zu planen und umzusetzen
_Oder: ICH habe keine Ahnung und liege mit meiner Einschätzung falsch
Hoffnungsvoll ist, dass immerhin gut die andere Hälfte der Befragten das Thema wichtiger nehmen.