K12

Qualitätsprobleme durch Multinationalität?

7. Mai 2007 · von Jörg Hoewner · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Wir unterstützen gerade einen großen Geschäftsbereich (ca. 13.000 Mitarbeiter) eines internationalen Unternehmens bei der Einführung eines neuen SAP-Systems. Natürlich nicht bei der SAP-Einführung selbst (das können wir nicht), sondern bei der begleitenden Kommunikation und beim Change Management.

Offizielle Geschäftssprache im Unternehmen ist Englisch und somit wird auch die kommende SAP-Generation – so wie die jetzt genutzten SAP-Anwendungen – englischsprachig laufen, egal, ob der Anwender in Deutschland, Schweden oder Tschechien sitzt. So weit, so gut.

In einem Termin mit einzelnen Standortkoordinatoren aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Schweden sagte einer, dass sie festgestellt haben, dass ein Grossteil der Bedienfehler (daraus resultierend natürlich auch Prozessfehler) einen einfachen Grund haben: Selbst Mitarbeiter in Ländern wie Holland oder Schweden, deren Bevölkerungen überdurchschnittlich gute Englischkenntnisse haben, wissen einfach viele englischsprachige Fach- oder Softwarevokabeln nicht und handeln häufig auf Basis von Mutmaßungen darüber, was welches Wort bedeutet. Und das führt natürlich hin und wieder zu Fehlern.

Diese Fragen sind mir sofort in den Sinn gekommen: Wie viel Reibungs- und Qualitätsverluste entstehen eigentlich in multinationalen Unternehmen (im Vergleich zu einem nur einem Land basierten Unternehmen?) einfach durch simple Sprachprobleme (von den anderen Unterschieden ganz zu schweigen)? Sind rein „nationale“ Unternehmen dadurch effizienter? Welche Mechanismen können helfen, um dem entgegenzuwirken?

Autor: Jörg Hoewner

Jörg Hoewner ist Geschäftsführender Partner bei K12 Agentur für Kommunikation und Innovation. Seit fast 30 Jahren berät er Kunden im Bereich Digitale Kommunikation und der Einführung von digitalen Werkzeugen in Kommunikation und Marketing. Darüber hinaus ist er als Referent aktiv und Autor zahlreicher Fachbeiträge – online, in Zeitschriften und Büchern. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit dem Thema integrierte, datengetriebenen Kommunikation und der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die interne und externe Unternehmenskommunikation. Kontakt: Jörg Hoewner (joerg.hoewner@k-zwoelf.com).

Ein Kommentar

  1. Christof sagt:

    Nach einigen Monaten echter internationaler Erfahrung muss ich sagen, die Reibungsverluste halten sich fast in Grenzen. Allerdings dominieren die angelsächsischen Muttersprachler den Diskurs, da sie Nicht-Muttersprachlern immer um Längen voraus sind.

    Llernt Englisch – anders lässt sich die Dominanzfrage nicht auflösen. Die Alternative: mit Maximal-Aufwand für Übersetzungen und Transormationen sorgen. Das allerdings ist bei multinationalen Unternehmen Unsinn und schädigt eine gemeinsame Unternehmenskultur.

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