Autor: Frederik Bernard | FBKB
Die Idee virtueller Unternehmen ist nicht neu – aber nichtzuletzt gibt es eine ganze Reihe an Beispielen für Projekte dieser Art, die gescheitert sind. In der aktuellen Ausgabe der Brand eins 06/2008 wird über ein kleines Unternehmen berichtet, das vor 5 Jahren beschlossen hat, in den virtuellen Raum zu ziehen und alle Prozesse, Informations- und Kommunikationsschnittstellen zu digitalisieren. Ließt sich sehr spannend, da gerade hier nicht nur die Vorteile, sondern auch die Probleme und Herausforderungen beschrieben werden und sich diese Erfahrungen auch gut auf kleine und mittelständische Unternehmen übertragen lassen (oder gleich auf das Eigene?).
Das beschriebene Unternehmen hat konsequent den Informationsaustausch auf Mail, Groupware und Skype sowie SMS umgestellt und ein umfangreiches Intranet zur Recherche aber auch zu Abbildung der Geschäftsprozesse gelauncht. Dokumente und Belege werden gescannt und digital im PDF-Format bereitgestellt. Diskussionen finden in regelmäßigen Chats statt.
Allerdings, so wird der Chicagoer Soziologe Ronald S. Burton zitiert, gelten ganz andere Herausforderungen für die Führung von Mitarbeitern im virtuellen Raum. So lassen sich gerade die informellen, sehr produktiven „Fotokopierergespräche“ nur bedingt durch Skype, Mail oder Telefon ersetzen (Mehr zu lesen: Social Origins of Good Ideas, Ronald Burt, http://web.mit.edu/sorensen/www/SOGI.pdf).
Und ein gutes Buch zum Thema gibt es auch von Dorothea Herrmann/Knut Hüneke/Andrea Rohberg: Führen auf Distanz – mit virtuellen Teams zum Erfolg, Gabler-Verlag 2006.
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