Kurzverdikt: Pflichtlektüre
An dieser Stelle habe ich vor 17 Jahren (!) eine kurze Buchrezension des Vorgängers „Public Relations Theory II“ verfasst. Der erste Band „Public Relations Theory I“ von Botan / Hazleton stammt aus dem Jahr 1989, während der Band II 2006 verlegt wurde. Wenn nun mit erneutem 17jährigem Abstand Band III veröffentlicht wird
Die Idee der Reihe (kann man von „Reihe“ sprechen?) ist nicht, Band I jeweils neu aufzulegen oder zu aktualisieren, sondern neue Modelle, Theorien und Ansätze aufzuzeigen.
Was hat sich in den letzten 17 Jahren getan? Eine ganze Menge:
- Wie der Untertitel „In the Age of Publics“ andeutet, wird Teilöffentlichkeiten mehr „Agency“ unterstellt, vor allem über die viel größere Relevanz des Internets bzw. von Social Media. Das schlägt sich in einzelnen Ansätzen wieder wie „Network Theory“ oder „Situational Theory of problem solving“.
- Neue Theorieansätze wie „Dialogic Theory“, „Contingency Theory of strategic conflict management“ oder „Social Theory“ und ihre Anwendung in der PR.
- Neue Felder, wie „Relationship Management“, Social Media, Cancel Culture und „Character Assassination“ und deren Relevanz für die Kommunikation
- Eine weniger westlich-zentrierte Perspektive auf PR-Wissenschaft und -praktiken, so werden hier nahöstliche, lateinamerikanische und chinesische Perspektiven beleutet. Aber auch Themen wie „Gender and race“, die ebenfalls Einfluss auf die Wahrnehmung des Fachs nehmen.
Insgesamt 30 Aufsätze und 540 Seiten. Die einzelnen Beiträge (insgesamt ) geben einen kurzen Zusammenriss der Theorie bzw. des Themas und geben jeweils einen Literaturüberblick.
Das alles spiegelt sich in „Public Relations Theory III“ wieder. Wer sich also auffrischen oder einen Überblick gewinnen möchte, dem sei das Werk unbedingt empfohlen.
Hier geht zum Titel auf Amazon: Buchtipp: „Public Relations Theory III. In the age of publics.“ von Carl Botan / Erich J. Sommerfeldt (Hg.)