K12

Die Corporate Website einfach abschalten?

9. Juli 2007 · von Jörg Hoewner · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Jeremiah Owyang hat einen vielbeachteten Beitrag geschrieben, der sich mit sich wandelnden Rolle der Corporate Website auseinandersetzt. Eine deutsche Übersetzung hat dankenswerterweise Jörg Weisner ins Netz gestellt.

Jeremiahs These:  „The corporate website of the future will be a credible source of opinion and fact, authored by both the corporation and community. The result? A true first-stop community resource where information flows for better products and services.“

Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist, dass die Unternehmens-Website eine unglaubliche Ansammlung von übertriebenem, künstlichen Markenbewusstsein und für das Unternehmen sprechenden Inhalten sei. „Eine Folge davon ist, dass Entscheidungen, denen man vertraut, an anderen Orten im Internet getroffen werden.“

Ich kaufe nur einen Teil der Argumentation:

  • Erst einmal sollte man sich darüber im Klaren sein, dass der Zweck einer Corporate Website nicht nur darin besteht, Produkte zu verkaufen, sondern auch den Media Relations, Investor Relations, Recruitment usw.  dient. Dialog läuft bei den für diese Funktionen avisierten Stakeholder-Gruppen in der Regel über ganz andere Kanäle (z.B. persönlich), so dass sich mir hier der Mehrwert (und das Interesse dieser Stakeholder daran) nicht sofort erschließt.
  • Ist das Interesse am Dialog direkt mit dem Unternehmen auf einer Unternehmensplattform wirklich so groß? Funktioniert das für alle Marken oder alle Produktbereiche? Wie glaubwürdig können Unternehmensplattformen im Vergleich zu unabhängigen Plattformen überhaupt sein? Oder reden wir nicht über was ganz anderes? Nämlich, dass es für unterschiedliche Funktionen und Zielgruppen eben unterschiedliche Angebote JENSEITS der Corporate Website geben muss, z.B. auch über unternehmensfremde Plattformen? Was natürlich nicht heisst, dass ich Corporate  Websites in der jetzigen Form toll finde:
  • Denn in einem gebe ich Jeremiah auf jeden Fall Recht: „But we’re tired of the corporate website and all it’s happy marketing speak, stock photos of smart looking dudes or minority women crowded around the computer raving about your product, the positive press release, the happy customer testimonials, the row of executive portraits, the donations your corporate made to disaster relief, the one-sided view never ends.“ 

Autor: Jörg Hoewner

Jörg Hoewner: Jg. 1969, ist Geschäftsführender Partner der K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation und Consultant für moderne Unternehmenskommunikation in Düsseldorf. Seit 1995 berät er Kunden im Bereich Online Relations / Online-PR und war damit einer der ersten Berater in Deutschland auf diesem Feld. In den vergangenen 20 Jahren hat Jörg Hoewner zahlreiche Kunden beraten, viele Unternehmen (darunter DAX30-Unternehmen) und mehrere Verbände. Darüber hinaus ist er als Referent aktiv und Autor zahlreicher Fachbeiträge – online, in Zeitschriften und Büchern. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit dem Thema integrierte Kommunikation, deren Messbarkeit und der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die interne und externe Unternehmenskommunikation. Kontakt: Jörg Hoewner (joerg.hoewner@k-zwoelf.com) – T. +49 (211) 5988 16 32.

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