K12

Social Media Index-Diskussion plus ein Beitrag dazu

19. Juli 2007 · von Jörg Hoewner · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

In diversen Edelman-Blogs hat sich eine Diskussion entwickelt rund um die Entwicklung eines Social Media Index. Die Grundidee ist es, aus der Gewichtung einer Reihe von Social Media-Kennziffern die Relevanz und den Einfluss von einzelnen Blogs zu ermitteln.

Obwohl die einzelnen Kennziffern nicht so ohne weiteres auf Kontinentaleuropa übertragbar sind (wer nutzt hier schon LinkedIn oder Facebook?), ist das System doch interessant.

Wolfgang Lünenberger fragt sich dazu:

„Eine für mich sehr offene Frage, die auch in den Kommentaren bei David anklingt, ist, ob die Produktivität und Vernetzung in den Social Media Angeboten wirklich etwas über Einfluss (Influence) aussagt. Denn die Empfängerseite (also die möglicherweise Beeinflussten) kommt nur mittelbar vor in einer solchen Betrachtung.“

Spassantwort: Guter Punkt, gerne würde ich in die Köpfe der Leser hineinschauen.

Und im Ernst: Ich finde den Ansatz von Onalytics nach wie vor interessant. Die gehen davon aus, dass die Anzahl der Zitationen in anderen Quellen ein Indikator für den Einfluss darstellt. Ein Verfahren, dass sich im wissenschaftlichen Bereich durchaus durchgesetzt hat. Natürlich nicht unumstritten, aber immerhin.

Das Problem ist: Zitationen sind nicht Links. Und das zu differenzieren ist schwer. So weit ich weiss, basieren sowohl Google Page Rank als auch Technorati Authority auf die Anzahl der Links und die Relevanz der jeweils verlinkenden Site. Folglich zu kommt man zu der Frage: Wie bewertet einen man ein Zitat in einem Blog-Post? Und wie ein Link in einem Blogroll? Oder sind beide gleichwertig?

Gängige Tools gehen nicht so in die Tiefe (Google, Technorati, etc.), eine Lösung scheinen mir hier eher Web Data Mining-Technologien, die natürlich gut Geld kosten.

Zu den anderen Indikatoren wie Social Bookmarks, Social News, etc.: Richtige Richtung, allerdings auch hier ein paar offene Fragen:

  • Wie entscheidet man, welche Tools reinsollen, welche nicht (Thema LinkedIn vs. Xing z.B., Mr Wong vs. delicious)?
  • Viele der vorgestellten Plattformen werden im Moment eher von Einzelpersonen genutzt (LinkedIn-/ Facebook-Profile): Wie gehen Gruppen- oder Firmenblogs in die Bewertung ein?

Aber, wie geschrieben, der Gedanke muss weitergesponnen werden. Richtige Frage, gute Richtung…

Die Beiträge, auf die ich mich beziehe:

Interessant dazu: Ein Artikel bei ibusiness (Xinu: Neuer Statistikdienst für Webseiten ist halb-gut – Registrierung notwendig) vergleicht verschiedene Social Media-Bewertungsdienste und kommt zum überraschenden Ergebnis, dass die z.T. sehr unterschiedliche Ergebnisse liefern (selber ausprobieren!): http://www.popuri.us/, http://www.socialmeter.com, http://www.viciao2k3.net/services/xinu/?lang=uk (wurde offensichtlich innerhalb der letztn drei Tage eingestellt… 🙁 )

Autor: Jörg Hoewner

Jörg Hoewner: Jg. 1969, ist Geschäftsführender Partner der K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation und Consultant für moderne Unternehmenskommunikation in Düsseldorf. Seit 1995 berät er Kunden im Bereich Online Relations / Online-PR und war damit einer der ersten Berater in Deutschland auf diesem Feld. In den vergangenen 20 Jahren hat Jörg Hoewner zahlreiche Kunden beraten, viele Unternehmen (darunter DAX30-Unternehmen) und mehrere Verbände. Darüber hinaus ist er als Referent aktiv und Autor zahlreicher Fachbeiträge – online, in Zeitschriften und Büchern. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit dem Thema integrierte Kommunikation, deren Messbarkeit und der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die interne und externe Unternehmenskommunikation. Kontakt: Jörg Hoewner (joerg.hoewner@k-zwoelf.com) – T. +49 (211) 5988 16 32.

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