Mobile 2.0 in Indien
20. Mai 2007 · von Jörg Hoewner · 3 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner Auf Spiegel Online wurde in einem interessanten Beitrag illustriert („Das Handy macht den Sardinenpreis“), welchen mikroökonomischen Einfluss die Handynutzung in Schwellen- und Entwicklungsländern ausüben können. Am Beispiel von Fischern in Kerala (Indien) wird erläutert, wie deren Marktchancen durch die bessere Verfügbarkeit von Preisinformationen wesentlich verbessert wurden. Dabei fielen mir weitere Ansätze ein, auf die ich in einem Research-Projekt für einen Mobilfunkanbieter gestoßen bin und die den Kerngedanken von Web2.0 (Nutzung von Sozialem Kapital) auf Mobilkommunikation übertragen. Oder anders ausgedrückt: Social Networking verbindet sich mit Mobilkommunikation. Beispiel: Das „Inter-city marketing network“, in dem weibliche „Mikro-Unternehmer“ über Handies miteinander vernetzt werden:
„The goals of the network are to link women micro-entrepreneurs from different urban areas in order to exchange goods and develop new markets for their products. The groups trade in over 100 basic products, including soap, cooking oil, washing powder. Communication between the groups is maintained through mobile phones which are used to receive and place orders for goods with other groups in the network, and to compare prices across the region.“ (Loyola Joseph, http://www.i4donline.net/feb05/intercity.asp)
Und:
„Marketing in the network is based on the concept of social capital. Individual women are encouraged to foster good relationships with the family and friends to build a strong network of customers. The producer groups distribute their products to marketing groups via small and large trading meetings along with mobile communication. This has resulted in enabling the women to increase the profit margins, increase their volume of sales, and extend their marketing reach into new urban areas. Active network members started earning a profit of between US $ 10- 40 per month from their part time job. This income represents 10-15 percent of total family income and enables many members to pay school fees. More than 300 groups are now involved in the network.“
Weitere Projektinformationen gibt es hier. Was ich an diesem Beispiel faszinierend finde ist, dass gezeigt werden kann, dass es durch technologiegestütztes Social Networking (kann man so nennen) eine Verbesserung der Lebensumstände von Menschen erreicht werden kann. Und zwar so real und existentiell, dass MySpace und Co. daneben wie Spielereien „verwöhnter Wohlstandsblagen“ wirken.
Neue Definition von Produktivität: Burst
13. Mai 2007 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
Ein Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht: „Burst! New Definitions of ‘Productivity’ in the Age of Enterprise 2.0“ von Jon McKendrick. Dabei geht es darum, wie die traditionelle Wahrnehmung von Arbeitsproduktivität im Zeitalter des „Always on“ sich wandelt, oder besser: sich wandeln sollte.
Ich erlebe durchaus noch, wie Arbeitszeit in der Wahrnehmung anderer mit der Zeit verwechselt wird, die man im Büro sitzt (ich verbringe z.B. ca. 20% meiner Arbeitszeit zu Hause). Und aus dieser Erwartungswahrnehmung heraus ertappe ich mich, wie ich aus schlechtem Gewissen meine Bürozeit ausdehne, obwohl ich gut und gerne besser eine Stunde Pause machen könnte, um mich dann später noch mal an den Rechner zu setzen. Schwachsinn, sowas. Aber wahrscheinlich ziemlich Deutsch.
Lesen.
„Neuartiges Rundfunkgerät“
4. Mai 2007 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
Dieser Beitrag wurde mit Hilfe eines „Neuartigen Rundfunkgerätes“ geschrieben. Behauptet zumindest die GEZ auf einem unserer amtlichen Lieblingsformulare…
Wenn Web2.0 sozial und Web3.0 3D ist, dann wird Web4.0 „neuartiger Rundfunk“ werden – zumindest in Deutschland. Cool.
Wie aktiv ist das Web2.0? – Social Technographics-Studie von Forrester
30. April 2007 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
Gefunden über einen Post von Joe McKendrick auf dem FastForward-Blog: Über eine Studie „Social Technographics“ hat Forrester 9.000 Erwachsene und Jugendliche befragt darüber, wie stark sie im Web aktiv sind, d.h. mitposten, kommentieren – oder einfach nur lesen.
Heraus kam eine interessante Übersicht, in der gezeigt wird, dass schon ein relativ grosser Teil der Nutzer aktiv sind (wenn auch nicht die Mehrheit):
- “Creators” (13%): Veröffentlichen Websites, Blogs oder Laden Videos auf YouTube und Co.
- “Critics” (19%): Kommentieren und schreiben Reviews.
- “Collectors” (15%): Nutzen RSS und Taggen.
- “Joiners” (19%): Nutzen social networking sites
- “Spectators” (23%): Konsumieren User-generierten Content
- “Inactives” (52%): Der Rest.
Eine schöne Grafik dazu findet man bei Dan Farber.
Nun sollte man sich noch die Methodik anschauen:
- 50% der Befragten befinden sich in einer Altersgruppe, in der das Engagement in solchen Plattformen sowieso stark überdurchschnittlich ausgeprägt ist. Das drückt den Schnitt natürlich stark nach oben und ist daher nicht repräsentativ für die gesamte Nutzerschaft.
- Eine Befragung könnte diesen Effekt noch verstärken, da ein Engagement bzw. Aktivität als sozial erwünscht wahrgenommen werden könnte, so dass Respondenten vielleicht angeben, superaktive Kommentatoren zu sein, obwohl sie vor zwei Jahren das letzte mal irgendwo eine kurze Review hineingesetzt haben.
Spekulation… Ich habe den Original-Report nicht. So oder so dürften die Zahlen für die Gesamtnutzerschaft geringer ausfallen, für Deutschland allemal. Trotzdem ist der Anteil der Aktiven für meine Erwartungen überraschend hoch.
Widget-Kommunikation
30. April 2007 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · 3 Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
Dion Hinchcliffe (Enterprise Web 2.0-Blog) beschäftigt sich in einem Post-Zweiteiler “Tracking the DIY phenomenon” (Teil 1 / Teil 2), wie sogenannte Widgets, Gadgets, offene Schnittstellen (APIs) dazu beitragen, dass Nutzer sich eigene Anwendungen (mash-ups) basteln und somit zum Verbreiten von Anwendungsbausteinen, Inhalten usw. beitragen. In den beiden Beiträgen gibt Hinchcliffe ausserdem einige Tipps, was beim Bauen und Zurverfügungstellen von solchen Anwendungsbausteinen zu beachten ist.
Was ich interessant finde, ist die Frage, was für Anwendungsbausteine Unternehmen im B2C oder B2B-Bereich ihren Kunden anbieten können. Man denke z.B. an die gute, alte Presse-Sektion einer Website, deren zentrale Inhalte als Widget denen zur Verfügung gestellt werden kann, die sich für ein bestimmtes Unternehmen dauerhaft interessieren. Oder im IR-Bereich. Sozusagen die Idee eines RSS-Feed auf Amphetaminen.
Gibt es dazu gute Beispiele? Auf jeden Fall gibt es noch Nachholbedarf im Bereich Widget-Vermarktung, denn in Widget-Verzeichnissen wie http://www.widgetbox.com oder http://www.widgipedia.com/ findet man dazu auf Anhieb keine Beispiele aus dem Bereich PR/ Marketing.
Übrigens: Laut Newsweek wird 2007 das Jahr des Widgets.