Kurzverdikt: Empfehlenswert (aber nicht für jeden)
Wie der Untertitel schon sagt („A practical guide for creating useful UX documentation“), wendet sich das Buch an UX-Praktiker, die eine praktische Einweisung suchen dafür, wie sich User Experience-Dokumente entwickeln und wirkungsvoll darstellen lassen.
Dabei tut man den Begriff „User Experience“ häufig als Feld innerhalb der Website-Entwicklung ab, dabei lassen sich die Methoden im weiten Feld des Marketing, der Kommunikation ebensogut einsetzen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Kundenbedürfnisse zu verstehen und zu vermitteln, Interaktionen zwischen Kunden und Unternehmen zu analysieren (Customer Journey), etc.. Die vorgestellten Methoden umfassen Personas, Task Models, User Journeys, Content Requirements, Sitemaps, Wireframes, Usability Test Reports und Funnel-Diagramme. Insbesondere die ersten drei Methoden sind auch für Marketing- und Kommunikationsfachleute sehr relevant, ebenso für Industriedesigner oder Ingenieure, die sich Gedanken darüber machen müssen, wie Nutzer mit Produkten oder Dienstleistungen umgehen.
Als Zielgruppe würde ich dabei Einsteiger und Fortgeschrittene sehen. Es werden Einsatzzwecke der Methoden erläutert (Zielgruppen, Erkenntnisziele), Methoden für die Sammlung von zu Grunde liegendem Datenmaterial (Recherche- und Workshop-Methoden) und am Ende die Visualisierungsmöglichkeiten. Die ersten beiden Aspekte sind jeweils recht knapp gehalten, der Schwerpunkt des Buches ist definitiv die Visualisierung anhand von Persona-Darstellungen, visuellen Task-Models etc.., die alle Schritt für Schritt durchdekliniert werden. Die Autoren verlassen sich dabei auf das Mac- bzw. iPad-spezifische Werkzeug Omnigraffle (das Mac-Pendant zu MS Visio), das für die meisten Erläuterungen herangezogen wird. Für mich als Omnigraffle-Fan ist das Buch daher eine Fundgrube für neue Einsatzaspekte des Programms. Aber für Windows-Nutzer sind automatisch 60% der Praxistipps für die Katz´, weil sich die Omnigraffle-Workflows nicht wirklich auf andere Werkzeuge übertragen lassen (schon gar nicht auf das umständliche Visio). Die anderen 40% Anleitungen beziehen sich auf Word, Powerpoint, Excel und Axure.
Kurzum: Für Omnigraffle-User ist das Buch unbedingt empfehlenswert, für alle anderen bedingt. Für Einsteiger, die sich dem Thema nähern, würde ich eher zu „Communicating Design“ empfehlen und erst zur Vertiefung dieses hier.
PS: Ein Link zu den kostenlos downloadbaren (und chiquen) Templates findet sich hier: http://cxpartners.com/ux-resources/
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