Autor: Jörg Hoewner
Für einen kleineren Kunden habe ich Möglichkeiten eruiert, gezielt eine bestimmte Auswahl von Websites (z.B. Wettbewerber) und Foren zu beobachten.
Klar, sind mir da als erstes die ganzen Monitoring-Dienstleister in den Sinn gekommen – zum Teil arbeiten wir hier auch mit Partnern zusammen. Aber manchmal sind diese Lösungen
- overdone: zum Beispiel durch Unübersichtlichkeit, da viel durchsucht wird und viele Treffer auch in weniger relevanten Plattformen gefunden werden
- relativ teuer: für Kleinunternehmen ein Kostenfaktor
- nicht unbedingt flexibel genug (z.B. Foren werden häufig nur lückenhaft durchsucht)
Da lag es nahe, sich solche Softwarelösungen anzuschauen, die damit werben, quasi vom Desktop aus als “persönliches Google” so eine regelmäßige Suche durchzuführen.
Nach diesem Prinzip arbeiten alle diese Tools:
- Es werden Suchprofile definiert (Stichworte, bestimmte Sites, Häufigkeit der Suche, Filter)
- Das Tool geht On-demand oder in einem vorher definierten Rhytmus ins Netz und sammelt Daten
- Diese werden archiviert, Ergebnisse wahlweise als E-mail versendet oder im Browser dargestellt
- Verschiedene Suchen werden miteinander verglichen und Unterschiede (z.B. neue Posts) herausgestellt.
Im Folgenden gebe ich einen kurzen Überblick, was ich mir so alles angeschaut habe. Vorab: DIE perfekte Lösung habe ich noch nicht gefunden, aber zwei, mit denen man schon sehr weit kommt. Mein Ranking:
1. Devon Agent (http://www.devon-technologies.com/, Mac, 49,95 US$): Mac mal wieder: Häufig gibt es auf dem Mac nur wenige Programme einer Kategorie, aber die sind meistens richtig gut und darüber hinaus am besten bedienbar. So auch Devon Agent. Relativ einfach lassen sich hier eigene Suchprofile zusammenstellen, Ergebnisse filtern, Suchergebnisse mittels einer Netzwerkgrafik anschaulich visualisieren und per Mail verschicken
Bildquelle: Devon Technologies.
2. WebSite-Watcher 4.4 (http://www.aignes.com, PC, 99 EUR): Nahe dran, ist der WebAgent des deutschen Softwareherstellers … . Vom Leistungsumfang ähnlich (nicht ganz so umfangreich), die Oberfläche ein bisschen aufgeräumter, die Suchtiefe lässt sich hier relativ flexibel einstellen. Aber eben nicht so intuitiv bedienbar, aber von den PC-Tools sicherlich noch am besten.
3. Copernic Agent Professional (http://www.copernic.com, PC, 79,95 US$): Das in Blogs am häufigsten genannte Tool hat mir ebenfalls ganz gut gefallen. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt, das Tool ist denn auch leistungsfähig. Die Konfiguration ist allerdings nicht ganz so einfach und Schwächen hat das Tool ausgerechnet dort, wo man die Suchtiefe innerhalb einer Website definieren kann.
4. Media Miner (http://www.syndicatescape.com, PC, Freeware): Laut Beschreibung schien mir Media Miner am meisten Erfolg versprechend: “ediaMiner is a data mining tool. It specializes in news, press releases, stock reports, forums and blogs. Results are saved as HTML, PDF or XML(ATOM & RSS) and uploaded to your server. Find out what your customers are saying about your company, do online media analysis, find out if your marketing strategy is working, create a media portal or add breaking news to your website.”. Das ließ hoffen, gezielt Social Media durchsuchen zu können. Doch schon ein Besuch der Website hat Vorahnungen geschürt, dass die Oberfläche genauso messy ist, wie die Website. So war es denn auch, die Bedienung ist unintuitiv und unübersichtlich. Und dann tut es nicht mal das, was versprochen wurde. Denn im Prinzip ist Media Miner nur eine RSS-Feed-Suchmaschine, die in den Ergebnissen von RSS-Feeds nach bestimmten Begriffen sucht. Sozusagen ein einfaches Yahoo! Pipes. Also ist diese Software nicht dafür geeignet, auf beliebigen Websites herumzustöbern. Gut wiederum fand ich die Möglichkeit, die Ergebnisse über ein FTP-Tool automatisch auf einer Website oder als RSS-Feed web-zugänglich zu machen. Schade, dass der Rest nicht stimmt.
Besten Dank für die kurze Liste. Ich kannte bisher nur den Copernic Agent.
Vielen Dank, da kannte ich auch einiges nicht. Nur Yahoo Pipes kann nicht nur RSS sondern auch Scraping.
Das stimmt allerdings!