Der Hype reißt nicht ab: Agil, agil und nochmal agil. Agiles Arbeiten wird im Web Development nach wie vor als der ultimative Weg zum Ziel angesehen. Doch in unserem Alltagsgeschäft merken wir: Für viele Kunden ist ein rein agiles Modell überhaupt nicht geeignet – in Einzelfällen schrecken unsere Ansprechpartner sogar richtiggehend davor zurück, denn agile Zusammenarbeit erfordert von den Projektverantwortlichen die Bereitschaft, regelmäßig intensiv ins Projekt involviert zu sein. In einem agilen Prozess stehen tägliche Telefonate und mindestens ein Scrum-Meeting in der Woche an, in denen gemeinsam gedacht und geplant wird. Nicht jeder kann oder will sich für sein solch engmaschiges Prozedere Zeit nehmen, für viele Kunden ist es schlicht unrealistisch.
Auf der anderen Seite stehen die Vorteile eines solchen Modells: Der Kunde ist durchgängig unmittelbar am Projekt beteiligt. Er ist früher am Entscheidungshebel, entwickelt Lösungen maßgeblich selbst mit. Diese agile Vorgehensweise führt deshalb zu oft passgenaueren Lösungen als ein klassisches Wasserfallverfahren. Bei diesem nämlich erstellt die Agentur zunächst ein komplettes Konzept. Wenn dieses freigegeben ist, folgt die Umsetzung. Der Kunde bleibt also über längere Abschnitte außen vor.
Den Wasserfall um agile Methoden erweitern: „Wet Agile“
Um das Beste aus beiden Modellen optimal zu vereinen, setzen wir bei K12 auf einen Hybrid und erweitern die klassische Herangehensweise um agile Methoden:
In Phasen, in denen viele Entscheidungen in kurzer Zeit getroffen werden, arbeiten wir intensiv mit dem Kunden an Lösungen und wenden dafür verstärkt agile Methoden an. Es gibt zum Beispiel wöchentliche Telefonate und regelmäßige „Baustellenbesuche“. Hier besprechen alle Projektbeteiligten die einzelnen Bauabschnitte der Webentwicklung. Fertiggestellte Einzelfunktionen wie beispielsweise Navigationselemente, Slider etc. schauen wir uns am Ende eines Sprints – so nennt man einzelne Arbeitsintervalle – mit dem Kunden an und bewerten sie gemeinsam. In Umsetzungsphasen hingegen gehen wir tendenziell zurück in die Wasserfallmethodik und der Kunde kann sich wieder zurückziehen. In Fachkreisen nennt man einen solchen Methodenhybrid auch „Wet Agile“.
Unser Website Relaunch für RAL
Diese hybride Herangehensweise kommt unserer Erfahrung nach vor allem Kunden entgegen, die originär nicht aus der IT, sondern aus der Kommunikation oder anderen Fachrichtungen kommen.
Für unseren Kunden RAL zum Beispiel haben wir mehrere Webseiten nach dieser Methode neugestaltet. Die klassische Wasserfallmethode kam – um den Kunden frühzeitig in die Konzeption einbinden – bei diesem Projekt nicht in Frage. Stattdessen wurden vier Themenpakete gemeinsam mit dem Kunden durchgearbeitet:
- Grobkonzept,
- Wireframes bzw. Funktionalitäten,
- Inhalte
- und schließlich die Gestaltung.
In diesen intensiven Sessions haben wir uns gemeinsam Schritt für Schritt der optimalen Lösung genähert und diese schließlich umgesetzt.
In solchen Arbeitstreffen nutzen wir gern die kreativen und räumlichen Möglichkeiten unseres neuen Spielraums. Die verschiedenen Zielgruppen unseres Kunden RAL haben wir symbolisch an verschiedene Tische gesetzt. Als Platzhalter hierfür nutzen wir gern unser reiches Arsenal an Legofiguren.
Durch den Einsatz solcher spielerischen Methoden und der Bewegung der Teilnehmer im Raum gelingt es, sich besser in verschiedene Fragestellungen und Perspektiven hineinzudenken.
„In der Praxis hat sich die Kombination aus beiden Methoden als sehr effizient und zielführend erwiesen. An den wichtigen Stellen im Prozess haben wir gemeinsam gedacht, entwickelt und entschieden. Dadurch war an jedem Punkt sichergestellt, dass ‚on-strategy‘ gearbeitet wird – jedoch ohne die Kreativität und Initiative der Agentur einzuschränken“.
Wolfgang Lang, Leiter Kommunikation RAL
Das Ergebnis unserer Arbeit für und mit RAL kann sich sehen lassen. Die neue RAL Website:
www.ral.de
www.ral-guetezeichen.de