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Unabhängig: Warum Owned Media so wichtig ist

20. November 2019 · von Felix Günther · Keine Kommentare

Wenn Social Media-Plattformen ihre Policy ändern, stehen Kommunikatoren bisweilen vor dem Nichts – nämlich dann, wenn sie ausschließlich auf solche Shared Media-Formate setzen. Sicherer fahren Unternehmen, die ihre Kommunikationsstrategie im klassischen PESO-Mix betreiben. Eigene Blogs, Websites, Videos oder Newsletter gehören unbedingt dazu – denn die kann einem so leicht keiner nehmen.

Kommunikations- und Marketingabteilungen in Unternehmen nutzen Social Media mittlerweile ganz selbstverständlich, um Reichweite zu erzeugen, das Image aufzupolieren oder Abschlüsse vorzubereiten. Schließlich findet sich dort ein guter Teil ihrer Zielgruppe. Doch gerade weil die Plattformen immer wichtiger werden, ist die Frage legitim: Welcher Anteil an Marketingmaßnahmen gehört dem eigenen Unternehmen und welcher Anteil ist schlicht „geborgt“? Wie abgängig ist der eigene Marketingmix von Tools und Lösungen fremder Unternehmen?

Social Media ist effizient, aber nicht zuverlässig
Selbst wer sich jetzt eingesteht, größtenteils abhängig zu sein, muss nicht radikal handeln. Denn natürlich ist es keine Lösung, sich vollkommen von Facebook, Google und Co. abzuwenden. Diese Plattformen bieten noch immer die effektivsten und günstigsten Möglichkeiten, die eigene Zielgruppe und Milliarden von Menschen zu erreichen – und das wird noch viele Jahre so bleiben. Dennoch sollten sich Unternehmen, die dort aktiv sind, Gedanken über Alternativen machen und das O für Owned Media im PESO-Modell wieder großschreiben. Kommunikation sollte sich nicht zu sehr auf Anbieter verlassen, die über die Köpfe der Nutzer hinweg Gestaltung und Funktionalitäten ändern können – oder deren Geschäftsmodell aus politischen und gesellschaftlichen Gründen immer wieder in Frage steht. Ein Gedankenspiel: Was passiert, wenn Staaten entscheiden, dass Facebook und Co. aufgrund gezielter Einflussnahme durch fremde Länder eine Gefahr für freie Wahlen darstellen und die Plattformen einschränkt? Können Unternehmen dann die eigene Kommunikationsstrategie wie gehabt weiterführen?

Social Media beobachten, Risiken analysieren
Die gefühlte Dauerpräsenz von Bezos, Zuckerberg, Pichai und Konsorten vor dem US-Kongress in den letzten Monaten und Jahren zeigt uns zumindest, dass die Position der Social Media-Plattformen und Internet-Giganten nicht unanfechtbar ist. Dazu kommt: Die meisten Unternehmen, die die Tools des digitalen Marketingmixes bereitstellen, sind nicht älter als zwei Jahrzehnte. Viele – besonders Netzwerke wie Twitter und Snapchat – schreiben noch immer keine schwarzen Zahlen und haben zudem in den letzten Jahren eklatante Fehler in den Bereichen Datenschutz und Sicherheit begangen. Ob diese Risiken für die eigene Kommunikationsstrategie relevant sind, muss jedes Unternehmen selbst entscheiden. Es ist aber wichtig, dass es sich regelmäßig Gedanken darüber macht – und eigene Inhalte auch auf eigenen Medien veröffentlicht.

Mit Owned Media die Hoheit behalten
Denn wie der Name schon sagt: Nur Owned Media befindest sich wirklich im Besitz eines Unternehmens. Die Websites liegen auf den eigenen Servern, die Blogs beinhalten den selbsterstellten Content, die Videos wurden eigenständig gefilmt und die Mailinglisten liegen im unternehmenseigenen System ab – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Egal ob Blogs, Websites, Videos oder Newsletter – Content first, Advertising second. Denn wer als Unternehmen interessanten Content erstellt, der für User relevant ist, der wird zwangsläufig eine Audience finden – egal wo.

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