Digital & Online

Buchtipp: „Online Relations“ von Dominik Ruisinger

21. November 2007 · von Joerg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner Untertitel: „Leitfaden für moderne PR im Netz“ Kurzverdikt: Lesenswert Neben “Leitfaden Online-PR” von Werner Bogula ist dies eines der wirklich anschaffenswerten Bücher zum Thema Online-PR (als drittes Buch würde ich „Online-PR im Web 2.0“ von Thomas Pleil erwähnen – ich bin mit dem Lesen zu langsam…). Es ist etwas umfangreicher und textlastiger als das Werk von Werner Bogula, aber bietet im Grunde eine ähnliche Struktur. Aus dem Inhalt:

  • Der eigene Internet-Auftritt
  • Website-Vermarktung
  • Medienarbeit im Netz (Pressebereich, Pressearbeit per E-mail, Monitoring, …)
  • E-mail-Kommunikation (als Arbeitstool und Newsletter)
  • Social Networking (eigentlich Web2.0 und PR)

Die Themen werden tiefgehend und umfassend behandelt. Zahlreiche Übersichten, Studienauszüge und Checklisten erhöhen den Nutzwert. Die Kapitel zur E-mail-Kommunikation und zu Web2.0 sind relativ gesehen besonders umfangreich geworden, dafür fehlen z.B. wichtige Themen aus der Medienarbeit, wie (Online-)Medienkooperationen oder ein Thema wie Blogger Relations (wie man eigenes Blog betreibt, wird darin behandelt). Für 39,95 EUR ist darüber hinaus der Preis fair.

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Social Media Audit: Ansatz

1. November 2007 · von Joerg Hoewner · 5 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

PR- und Marketingmenschen, die sich mit dem Web2.0-Phänomen beschäftigen, stellen sich u.a. zwei Fragen: In welchen Social Media-Plattformen werden Themen diskutiert, die für Unternehmen oder andere Akteure relevant sind? Und welche davon sind wichtig?

Welche Social Media wie wichtig sind und am besten erfasst und bewertet werden können, darüber besteht nach wie vor Uneinigkeit. So hat Edelman zum Beispiel – sehr vorsichtig – den Versuch eines Social Media Index gestartet, also eines Rankings der wichtigsten Blogs anhand von verschiedenen Kennziffern. Die Community reagierte kritisch: Zu groß die Manipulationsmöglichkeiten („Aufblasen“ der eigenen Relevanz zum Beispiel über Selbstverlinkung), zu wenig Aussagekraft über die Qualität der Bezüge und Relevanz der Verfasser. Aktuell erregt die Diskussion um die Aussagekraft des Google PageRank die Gemüter, nachdem Google seine PageRank-Kriterien überarbeitet und in der Folge eine ganze Reihe von Sites herabgestuft hat, darunter auch so schwere Kaliber wie „Spiegel Online“ oder auch einige Top-Blogs.

Klar ist, dass man über eine reine „Erbsenzählerei“ allein, d.h. das Auswerten von Technorati-Authorities, Google PageRanks und BackLinks usw., nicht identifizieren kann, welches in einem Themenkomplex meinungsführende Plattform, welches ein „Rising Star“ und welches Blog noch nicht so stark wahrgenommen wird.

Wir haben für unsere Zwecke einen Ansatz entwickelt, der versucht, eine qualitative und auf quantifizierbaren Kriterien basierende Analyse zu vereinen:

  • Ausgangspunkt ist selbstverständlich ein inhaltliches Briefing, in dem definiert wird, um welche Themenbereiche und welche Problemstellung es geht.
  • Über eine umfassende Analyse von Social Media (Blogs, Newsgroups, Foren, Social Networks, Social Bookmarks, Social News, Social Video) versuchen wir uns ein Bild über Plattformen, Akteure, Themen usw. zu machen und definieren darüber Beobachtungspunkte (so will ich das mal nennen) und -parameter, die wir über ein Tool abfragen. Ja und an dieser Stelle nehmen wir auch Erbensparameter zu Hilfe – aber eben nicht allein. Diese Analyse ist relativ zeitaufwendig, weil es darum geht zu verstehen, wie und wo ein Thema „passiert“ und welche Akteure Knotenpunkte darstellen.
  • Auf dieser Basis findet ein automatisches Monitoring statt, dass dann laufend ausgewertet und justiert wird. Schliesslich wollen wir mitbekommen, wenn sich das Relevant Set bzw. die Themenstellung verändert.
  • Die Ergebnisse des Monitoring können vielfach zur Verfügung gestellt werden. Bei einigen Kunden, für die wir das machen, werden die Ergebnisse in ein Extranet eingestellt, in das von einem anderen Dienstleister die Ergebnisse des Print-, HF-/TV- und („klassisches“) Onlinemonitoring eingestellt werden. Bei anderen Kunden gibt es einen täglichen Newsletter mit den Ergebnissen plus einen regelmässigen Report.

Prozess im Überblick

Ein Fall aus der Praxis: „Grüne IAA“

Gemeinsam mit unserem Partner Cision untersuchten wir (K12) vor und während der diesjährigen IAA, wie Social Media auf die von der Automobilindustrie gesetzten Schwerpunkte „CO2-Ausstoß / Umweltverträglichkeit“ reagierten. Für die Aufgabenstellung interessierte uns eigentlich nur, wie das Thema in Automobilblogs und in Automobilforen (deutschsprachig und englischsprachig) Resonanz findet. 34 relevante Medien waren dabei die Basis einer detaillierten Inhaltsanalyse – wobei im Laufe der Beobachtung Plattformen hinzugenommen wurden.

Vernetzungsanalyse: Ausgewertet wurde u.a. welche Blog- und Forenbeiträge andere Onlinemedien zitieren. Diese Daten wurden über mit Hilfe einer Software automatisch in ein Netzwerkdiagramm umgewandelt.

Nur einige der – teilweise überraschenden – Ergebnisse: besonders die Blogger setzten andere Schwerpunkte als die klassischen Medien, bezogen sich nicht auf herkömmliche Online-Medien und hatten andere Interessen im Fokus. So konzentrierte sich die Blogosphäre auf technische Aspekte, häufig im direkten Zusammenhang mit Herstellern und Automarken (80 Prozent der Beiträge). Die Szene zeigte sich fasziniert von neuen Technologien, auch den umweltschonenden – die politische Dimension des Themas wurde jedoch kaum gestreift. Und die Automobilindustrie konnte die Früchte einer erfolgreichen Kommunikationsarbeit ernten: Besonders ihre Konzeptstudien (z.B. Mercedes F700 und VW UP!) wurden rege diskutiert, die Hersteller genossen bei den Blogs der Auto-Fans als Quelle viel Vertrauen.

Beispiel für eine Themenmap: Stichworte werden – ähnlich wie bei einer Tagcloud – nach Häufigkeit in unterschiedlichen Schriftgrössen visualisiert und inhaltlich zueinander in Bezug gesetzt.

Weitere Beispiele aus andere Social Media Audits:

Repräsentative O-Töne von Top-Bloggern zu einem IT-Thema.

Analyse von Social Bookmarks: Social Bookmarks geben Hinweise darüber, welche Onlineservices und -informationen von Nutzern für als für andere relevant erachtet und regelmässig besucht werden.

Buchtipp: „Leitfaden Online-PR“ von Werner Bogula

22. Oktober 2007 · von Joerg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Kurzverdikt: Lesenswert.

Wenn mich jemand fragen würde, ob ich ihm/ ihr ein Buch empfehlen könne, um sich über Online Relations/ Online-PR zu informieren, würde ich ihm dieses hier nennen.

Auf 210 reichliche illustrierten Seiten wird umfassend und auf dem neuesten Stand in das Thema eingeführt: Behandelt werden „Zielgruppen“, „Die Unternehmenswebsite“, „Der Pressebereich“, „Online-Texte“, „Multimedia“-Formate, „E-mail-Kommunikation und Newsletter“, „Online-Dialog-Instrumente“, Themen-Setting und Web2.0. Alles recht übersichtlich, wenig redundant und gut bebildert. Gut zum Stöbern und gut zum Nachschlagen und das zu einem fairen Preis 24,90 EUR.

Wenn ich einen Nachteil nennen mag, dann vielleicht, dass es halt nicht so in die Tiefe gehen kann, da naturgemäß bei 210 Seiten viele Themen nur zusammenfassend betrachtet werden können. Aber das ist ok so.

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Social Media Release geht weiter

4. Oktober 2007 · von Joerg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · 2 Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Da wir auch wir endlich für einen Kunden Geburtshilfe bei der Entwicklung einer Social Media Release geleistet haben, war dies ein Anlass für mich, mich wieder mit Thema zu beschäftigen und bin daher bei im PR-Kloster auf das Wiki zum Thema „Blogger Relations“ von Thomas Pleil gestossen, in dem sich peut a peut eine Quellensammlung zum Thema entwickelt, u.a. eine Liste von SMNR-Beispielen (einige habe ich noch hinzugefügt).

Wir haben uns im Rahmen unseres Jobs den PRXBuilder  angeschaut, mit dem man SMNR relativ idiotensicher zusammenbasteln kann. Es gibt noch einige Bugs in dem Tool, aber im Grunde ist es gut zu gebrauchen. Was fehlt, sind z.B. eingebaute Links auf hiesige Services a la Mister-Wong, aber nach  dem HTML-Export aus dem Tool kann man solche Links nachträglich einbauen.

Im Blogger-Relations-Wiki wird übrigens noch auf einen tolle Datenbank („The Friendly Ghost Social Media Resource“) verwiesen, auf der verfolgt werden kann, welche Marketing- und PR-Behauptungen zu Web2.0 gesammelt und anhand von Beispielen überprüft werden. Sehr schöne Fundgrube. Danke an diejenige/ denjenigen, die/ der den Link ins Wiki gestellt hat!

Blog-Beziehungen messen: Ansatz und Umsetzungsbeispiel

11. September 2007 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Vor vielen Monaten habe ich schon mal auf einen Ansatz (hier “Framework”) von Anjo Anjewierden hingewiesen, wie Blog-Diskussionen (d.h. vor allem jene zwischen den Blogs) analysiert und visualisiert werden können (Siehe Beitrag „A model for weblog research„).

In diesem Ansatz spielen demnach fünf Dimensionen eine Rolle, wie Blog-Inhalte analysiert werden können:

  • Document (z.B. Post, Webpage, E-mail)
  • Term (Schlüsselbegriffe)
  • Person
  • Link (Referenzen zwischen Dokumenten)
  • Time

Davon ausgehend zeigen Anjo Anjewierden (Uni Amsterdam) und Lilia Egimova (Telematica Institut, Enschede), wie das Framework mit OpenSource-Tools zur Textanalyse (tOKo) ausgewertet werden kann und wie damit Fragen beantwortet werden können wie:

  • Was ist der thematische Fokus einer Community (unter “Community” wird hier ein Netzwerk von Blogs zu einem bestimmten Thema verstanden)?
  • Wie sind Einzelthemen miteinander verbunden?
  • Wie ändert sich die Relevanz der Themen über die Zeit?
  • Wie unterscheiden sich dabei einzelne Community-Mitglieder?
  • Wie findet der Austausch innerhalb der Community statt?

Untersucht wurden über 6.300 Posts in 23 Blogs rund um Wissensmanagement und Social Media.

Zum kompletten Beitrag geht es hier lang.