K12

Miki = Wiki und Magazin

23. Oktober 2008 · von Jörg Hoewner · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Nach langer Stressphase komme ich endlich mal wieder zum Schreiben.

Anlass? Aus irgendeinem Grunde wurde mir ein Magazin zugesendet: Das „Value Magazin“. Untertitel: „Kommunikation, Produktion, Technologie“. Ich wusste nicht viel damit anzufangen und habe darin geblättert, von Typografie bis Pantone reichen die Themen, schön auf Hochglanzpapier gedruckt. Hängen geblieben bin ich an einem mehrseitigen Artikel, in dem die Firma „Intellimedia“ mit ihrem Miki-Konzept vorgestellt wird:

„Verleger und Chefredakteur in einem sein, spontan und individuell publizieren, das bringt Spaß. Und viele neue Freunde. Darauf setzen Marc Frey und Ralf Greis, die Gründer der IntelliMedia AG. Ihre Idee: ein völlig neues Medienformat, das MIKI, soll eine innovative Onlineplattform bieten, damit jeder sein Magazin im Web zusammenstellen und veröffentlichen kann. Value Magazin stellt exklusiv das neue Konzept vor.“

Klingt interessant. Die Idee, kollaborativ und schwarmintelligent ein Onlinemagazin zu erstellen ist ja grundsätzlich nett. Schön gestaltet, mit Informationswert und unterhaltsam. Wikis sind eher dröge, Blogs zum Teil zu chronologisch und individuell oder gruppenkontrolliert.

Das Miki von Intellimedia bietet denn auch alle Tools, um mit wenigen Handgriffen, Texte zu erstellen, Bilder einzubinden, Webvideos und Audiofiles zu nutzen und das alles in ein Layout zu gießen. Die Oberfläche ist ansprechend und intuitiv, der Output in Form von Flash ist smooth und lädt schnell. Großformatige Bilder sind blitzschnell da und wirken…

ABER: Die Beispielergebnisse erinnern mich ein bisschen an die ersten Produktionen von Nicht-Gestaltern, die ein DTP-Programm in die Hand bekommen. Es fehlt halt das, was ein Magazin auch ausmacht: Das visuelle Erlebnis (ok, bei Gala mag das anders sein). Aber auch: In den Händen von Designern können damit gute Ergebnisse herauskommen.

Für die Nicht-Gestalter unter uns wären einige Themes (a la Apples Pages) nicht schlecht.

Und nun zur eigentlichen Frage: Haben ins Web gebrachte Magazine mit Blätterfunktion eine Zukunft? Bin skeptisch, lasse mich aber gerne überraschen. Die nächste Generation Online-Magazine sind gewiss mehr als ein Printmagazin ins Web gebracht plus Web2.0.

Film im Web ist nun auch mehr als RTL-Filmchen ins Web gebracht, sondern zeitigt so innovative Fusion-Plattformen wie Hobnox.com. Insofern muss das Thema noch neu gedacht werden. Oder habe ich was übersehen?

Das Produkt kann man sich auf http://1about.com anschauen.

Autor: Jörg Hoewner

Jörg Hoewner: Jg. 1969, ist Geschäftsführender Partner der K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation und Consultant für moderne Unternehmenskommunikation in Düsseldorf. Seit 1995 berät er Kunden im Bereich Online Relations / Online-PR und war damit einer der ersten Berater in Deutschland auf diesem Feld. In den vergangenen 20 Jahren hat Jörg Hoewner zahlreiche Kunden beraten, viele Unternehmen (darunter DAX30-Unternehmen) und mehrere Verbände. Darüber hinaus ist er als Referent aktiv und Autor zahlreicher Fachbeiträge – online, in Zeitschriften und Büchern. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit dem Thema integrierte Kommunikation, deren Messbarkeit und der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die interne und externe Unternehmenskommunikation. Kontakt: Jörg Hoewner (joerg.hoewner@k-zwoelf.com) – T. +49 (211) 5988 16 32.

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