Autor: Jörg Hoewner
Mit Interesse habe ich die Beiträge von Prof. Dr. Thomas Pleil („Vodcasting in der Unternehmenskommunikation“) und PR-Blogger Klaus Eck („Vodcasting im Trend“) über Vodcasting gelesen („Vodcasting“ ist im Prinzip „Podcasting“ mit Videos). Demnach sei Vodcasting ein absehbarer Trend in Marketing und Unternehmenskommunikation. Thomas Pleil bringt dazu anschauliche Anwendungsbeispiele wie Mitarbeitermagazin-Vodcasts, Schulungs-Vodcasts, etc..
Ich sehe in der Argumentation den Punkt und ich sehe auch viele Anwendungsmöglichkeiten. Trotzdem bin ich einigermassen skeptisch, dass es sich gerade in PR-affinen Bereichen breit durchsetzen wird:
Vodcasting erfordert – wie Thomas Pleil schreibt – „ein kontinuierliches Angebot“, d.h. einen langen Atem. Nun ist Vodcasting im Vergleich zu Podcasting und erst recht zu Blogging wesentlich aufwendiger, möchte man professionell wirkende Ergebnisse erzielen. Wer mag sich – abgesehen von den vielen Funvideos – wirklich schlecht vertonte oder schlecht ausgeleuchtete Mitarbeitermagazine oder Schulungsvideos reinziehen (auch wenn es Interaktionsmöglichkeiten gibt)? Professionalität ist hier teuer. Und für ein kontinuierliches Vodcasting-Angebot multipliziert sich das. Kurzum: Das „Sustainability“-Problem, welches Blogs, Podcasts oder gute Periodika haben, verstärkt sich hier.
Daher wäre meine Trendprognose, dass Vodcasting eher eine Nischenanwendung werden wird und auch hier eher von finanziell gut situierten Unternehmen oder aber von besonders spezialisierten und engagierten Kommunikationsfachleuten genutzt wird.
Ich werde trotzdem bei passender Problemstellung versuchen, eine solche Lösung zu verkaufen. 😉