Autorin: Carina Waldhoff
Normalerweise meide ich die Grabenkämpfe zwischen Bloggern und Journalisten; sind sie mir doch einfach zu polemisch, kurzsichtig und unproduktiv, alle wirklichen Argumente aufgebraucht, alle Ressentiments durchgekaut. Von Zeit zu Zeit wird aber gerade das undifferenzierte Geschrei irgendwie unsouveräner Journalisten unerträglich, wie der aktuelle Vergleich von Bloggern mit saugenden Flöhen auf Hunden von Richard Wagner in der Sonntags-FAZ. Leckt da ein Rasse-Hund seine Wunden, ist vielleicht jemand auf Extra-Streicheleinheiten und (Finanz-)Spritzen angewiesen, um im Bild zu bleiben?
Sei’s drum. Ronnie Grob hat heute in der Medienlese eine differenzierte Replik geliefert, und ich denke jeder Gelegenheitsblogger kann sich solidarisieren mit denjenigen, die ohne den Overhead einer Redaktion und eines Verlags jeden Tag eine solide journalistische Leistung abliefern und die ewigen pauschalen Schmähungen einfach nicht mehr ertragen wollen.
Ein schönes Beispiel, wie ein Blog die klassische Online-Berichterstattung ergänzen kann, ist gerade in diesem Augenblick die Fast-Live-Berichterstattung im Basic Thinking-Blog: Ein offenkundig vom Hessen-Krimi gefesselter Robert Basic fasst seine Eindrücke zusammen und hat nach ca. zwei Stunden 20, recht engagierte, Kommentare. Und das in einem auf Blog, der eigentlich nicht zu den ersten Anlaufstellen für politisches Tagesgeschehen gilt – einfach mal vergleichen mit z.B. dem Westen, der als eines der großen Portale 95 Kommentare aufweisen kann zeitgleich (diese „Hausnummern nur mal zur Veranschaulichung).