
LinkedIn ist aktuell der wichtigste Social-Kanal für die B2B-Kommunikation. Im DACH-Raum verzeichnet die Plattform über 26 Millionen Nutzer:innen, weltweit sogar über eine Milliarde. Bei LinkedIn gewinnen Unternehmen Vertrauen, Leads und Neugeschäft.
Wer die Spielregeln kennt, kann das Potenzial der Plattform ausschöpfen. Aber: Was gestern Reichweite brachte, kann heute schaden. Der Algorithmus ändert sich ständig. Fünf Gewohnheiten, die Sie lieber heute als morgen ablegen sollten (und was stattdessen funktioniert).
1. Hashtags inflationär nutzen
Hashtags waren lange Reichweitentreiber und Must-haves. Aktuell gilt: LinkedIn nutzt sie zwar, um Themen zuzuordnen, aber generische oder irrelevante Tags können sogar schaden. Strategisch sinnvolle Hashtags, zum Beispiel für Events oder solche mit starkem inhaltlichen Bezug, funktionieren weiterhin.
„Hashtags helfen nur dann, wenn sie thematisch passen. Wer auf Masse statt Relevanz setzt, erschwert dem Algorithmus die Einordnung und wird weniger sichtbar.“
Cedrik Kehnen, Berater für digitale Kommunikation
2. Videos als Selbstzweck posten
Video galt lange als Premium-Format und bis Anfang des Jahres gab es in der App sogar einen eigenen Video-Feed im TikTok-Style. Doch 2025 hat sich das geändert: Die Reichweite von Videos ist um mehr als ein Drittel eingebrochen. Gründe sind unter anderem sinkende Completion Rates und weniger Autoplay. Wer Videos postet, braucht jetzt ein gutes „Warum“ und ein gutes Konzept.
„Videos funktionieren nur, wenn sie etwas vermitteln, das im Text nicht möglich wäre. Wer ohne klares Ziel veröffentlicht, riskiert, ins Leere zu senden.“
Dr. Juliane Howitz, Senior Beraterin für digitale Kommunikation
3. Denken, dass ein Like reicht
Zunächst: Alle Interaktionen sind wichtig. Aber manche bringen mehr Sichtbarkeit als andere. Ein Like ist gut, ein Klick auf „mehr lesen“ besser, ein Kommentar super und den Beitrag speichern (über die drei Punkte oben rechts) das Nonplusultra für die Reichweite. Speichern erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Beitrag später erneut ausgespielt wird, um über 60 Prozent. Das Ganze am besten zeitnah: Zwei Stunden sind das „Golden Window“, die ersten fünf Minuten bringen am meisten.
„Noch vor wenigen Monaten waren Kommentare und Likes am besten für die Sichtbarkeit eines Posts, jetzt bringen Kommentare, Saves und unkommentierte Shares am meisten. Relevante Kommentare kosten mich am meisten Zeit – aber dienen sowohl der eignen Sichtbarkeit als auch der des kommentierten Posts. Machen!“
Dr. Juliane Howitz, Senior Beraterin für digitale Kommunikation
4. Alles mit Kommentar teilen
Gute Nachrichten für alle, denen fürs Reposten nie ein Text eingefallen ist: Das direkte Teilen ohne eigenen Kommentar wird neuerdings stärker belohnt, vor allem in den ersten fünf Minuten nach der Veröffentlichung. Das Geteilte sollte allerdings Themen aufgreifen, die in der persönlichen Community auf Interesse stoßen. Teilen mit Kommentar kann weiterhin Sinn ergeben, um Posts einzuordnen. Hier punktet fachlicher Input mit mindestens 15 Wörtern.
„Auch ein unkommentierter Repost kann sehr gut funktionieren, wenn der Inhalt fürs eigene Netzwerk relevant ist. Also wenn der Post zum Beispiel die neusten Entwicklungen beleuchtet, kontrovers ist oder etwas besonders anschaulich erklärt.“
Cedrik Kehnen, Berater für digitale Kommunikation
5. Ständig das Format wechseln
Viele denken, sie müssten ständig neue Formate ausprobieren, um für Abwechslung zu sorgen: mal ein Video, dann eine Umfrage, ein Carousel oder nur Text. Doch das bringt den Algorithmus durcheinander. LinkedIn testet jedes Format erneut, wenn es zuvor nicht regelmäßig bespielt wurde – mit niedriger Anfangsreichweite. Konsistenz bei zwei bis drei Formaten hingegen sorgt dafür, dass das System schneller erkennt, welche Inhalte funktionieren, und sie gezielt ausspielt.
„Wird das nicht schnell langweilig? Nein, visuelle und inhaltliche Vielfalt entsteht durch Themen, Perspektiven und Stil, nicht durch ständige Formatwechsel. Wer innerhalb seines Formats kreativ bleibt, wirkt nicht monoton, sondern wiedererkennbar und relevant.“
Dr. Juliane Howitz, Senior Beraterin für digitale Kommunikation
Am besten alles gleich direkt ausprobieren und bei Fragen eine:n der obengenannten Kolleg:innen ansprechen. Die sind auch bei LinkedIn.
Quellenhinweis:
Die genannten Erkenntnisse basieren auf dem Algorithm InSights Report – Oktober 2025 von Richard van der Blom.
© 2025 Just Connecting / Richard van der Blom. Alle Rechte vorbehalten.
Verwendet mit Verweis auf die Originalquelle. Download: www.richardvanderblom.com




