Autor: Jörg Hoewner
(Fortsetzung)
Danach gibt es weiter mit einigen Case Studies:
Michael Schuster von der Wiener Agentur „Knallgrau“ stellte das Projekt Anarctica2005.com vor. Ein sehr interessantes Projekt, das von der Bank Austria gesponsert wurde. Dabei ging es darum, dass sich der Österreicher Wolfgang Melchior zu Fuß auf dem Weg zum Südpol gemacht hat und dabei live aus den einzelnen Etappen berichtet hat. Das Besondere war, dass die Berichte über ein Satellitentelefon abgegeben wurden und dann als Podcasts abgerufen werden konnten. Fragen der Nutzer, Feedback usw. wurde ebenfalls über das Telefon an den Abenteurer übermittelt. Laptops, PDA hätten bei Temperaturen bis zu -50 Grad schlicht den Geist aufgegeben. Ein schönes Projekt. Es generierte dabei über 32.000 Visits, 150.000 Page Impressions. Ca. 25% der Abrufe kamen via RSS. Da es 186 Kommentare gab zu 44 Posts (Casts?), komme ich auf eine Kommentarrate von 0,6% gemessen an den Visits.
Simone Happ von T-Systems Multimedia Solutions in Dresden präsentierte das Projekt catablog.de, ein Corporate Blog, mit dem hauptsächlich Personen angesprochen werden sollten, die sich für E-Procurement interessieren. Im Gespräch mit Simone Happ wurde klar, dass eine transparente Unternehmenskultur und Rückendeckung durch einen CEO (oder sonstwie-Chef) mitentscheidend sein kann, wenn es darum geht, Unternehmen für das Relationship-Building zu öffnen.
Der Medienwissenschaftler Steffen Büffel ging auf Weblog-Strategien von Printverlagen ein und nahm dabei die Blog-Strategie des „Trierischen Volksfreund“ (http://blog.intrinet.de) unter die Lupe. Der „Volksfreund“
betreibt nicht nur Journalisten-Blogs, sondern bietet den Lesern einen Blog-Hosting-Service an, den bisher schon 250 Menschen aus der Region nutzen. Neben der sehr schönen Präsentation war die anschliessende Diskussion interessant, bei der um folgende Fragen ging: Lässt sich über Leser-Involvement der Trend zurückgehender Abonnenten- und Leserzahlen umkehren? Wie lässt sich damit Geld verdienen? Wie sieht überhaupt die Zukunft der Tageszeitung aus?
Steffen führt ein interessantes Blog namens „Media Ocean“.
Den Abschluss des Freitags bildete der Vortrag von Trine-Maria Kristensen (http://www.socialsquare.dk/) und Børge Kristensen (Uni Kopenhagen): Hier ging es um Blog-Usability und die Frage, ob es generell blog-spezifische Usability-Issues gibt. Hier entzündete sich geradezu eine hitzige Diskussion, ob dem so sei (ohne die Frage am Ende auflösen zu können). Für mich habe ich mitgenommen:
- Die Akzeptanz von Blogs durch „Normalo-Internet-Nutzer“ ist noch nicht soo berauschend.
- Ein Grund könnte (!) sein, dass viele Blogs noch sehr stark wie für Spezialisten / Nerds gemacht daherkommen: Das Thema wird nicht ganz klar, bestimmte Funktionen wie „Trackbacks“, „Permalinks“ und „RSS“ tragen nicht unbedingt zur Allgemeinverständlichkeit bei.
Und weiter geht´s dann morgen…
Hallo Jörg! Schön, die zusammenfassenden Postings zur EuroBlog und danke für den Link! 🙂 Hoffe wir bleiben in Kontakt! Grüße vom media-ocean