Digital & Online

Spielt es eine Rolle, ob ein Newsroom „Pressebereich“ oder „Social Media Newsroom“ heißt?

14. August 2009 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Die Kollegen von Conosco nebenan auf der Klosterstraße befassen sich mit einem Blogbeitrag von Rainer Bartel, in dem es um den idealen Pressebereich im Internet geht. Bartel kritisiert – kurz gefasst – das Thema Social Media Newsroom als Presseservice als gehypt, da das Thema an den Journalisten vorbeigehe. Conosco hält dagegen. Im Prinzip bin ich auch ein Unterstützer von Social Media Newsrooms und zwar vor allem, weil er einen zusätzlichen Service für Journalisten liefert. Habe aber auch meine Bedenken, ob wir Online-PR2.0ler Skeptiker dadurch überzeugen können, in dem wir immer und immer wieder die Wichtigkeit von Social Media betonen. Daher mein Kommentar zum Blogpost:

„Stimme dem voll zu. Ich glaube allerdings, wir sollten von diesem Begriff „Social Media Newsroom“ runterkommen (der Name ist also nicht egal) und ihn einfach „Newsroom“ nennen. Warum? Weil einige Leute (Journalisten, PR-Heinis, andere Entscheider) bei dem ganzen Gerede um die Wichtigkeit von Social Media einfach Reaktanzen entwickeln, die inhaltlich nicht gerechtfertigt, emotional aber nachvollzierbar sind.“

Zum Eintauchen in Social Media Marketing

13. August 2009 · von Carina Waldhoff · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Jeremiah Owyang hat ein wunderbares Storyboard in seinen Web-Strategist-Blog erstellt: Er vergleicht darin das riesige Themenfeld Social Media mit dem Ökosystem „Riff“. Während die Leser hier wohl unterschiedlich schnell Zugang finden (mich hat’s direkt gepackt ;-), verdeutlichen die Kommentare, wie sehr eine solche Story die Leute dazu bewegt, sich mit dem Thema wirklich auseinanderzusetzen. So vermisst der Eine Oktopusse im System (mich wundert, dass Haie keine Rolle spielten), eine Andere erläutert, warum sie Agenturen ausgerechnet mit Seesternen assoziiert hat:

„Starfish are usually hunters able to hunt prey that is much larger than its mouth would seem to allow. Agencies and consultants can usually take on clients who are much larger in size than the agency or a one-person consultant.“

Sehr zu empfehlen!

Neue Social Media Measurement-Modelle

16. Juli 2009 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Laut AdAge haben OgilvyPR und Razorfish neue Metrics-Modelle vorgestellt, mit denen der Ruf und die Empfehlungsbereitschaft von Marken im Social Web quantitativ dargestellt werden sollen.

Die Ansätze basieren wohl auf dem Net Promoter Score. Leider gibt es weder bei Ogilvy noch bei Razorfish ausser PR-Sprech viel Substanzielles dazu zu lesen. Am meisten verrät noch AdAge:

„Perhaps the closest to a social-web-based Net Promoter Score is something Razorfish plans to introduce this week: the SIM score, which stands for social influence marketing. Razorfish hopes SIM, in fact, becomes a standard as big as a Net Promoter score. It’s a reflection of the total share of consumer conversations a brand has online and the degree to which consumers like or dislike the brand when they talk about it.“

Und zur Methode:

„Razorfish worked with TNS/Cymfony to capture social media content and the net sentiment of a brand: the positive and neutral conversations minus negative ones, divided by total conversations about the brand. That number is then divided by the net sentiment for the industry to get the SIM score, the idea being that the score isn’t meaningful until it is adjusted for its category; some industries, such as autos, have very high SIM scores, while industries such as pharma have very low ones.“

An Versuchen, Social Media-Metriken zu entwickeln gibt es ja keinen Mangel (Eine Linkliste dazu). Interessant ist dieser Ansatz hier alle mal, da der Net Promoter Score als probates Mittel zur Einschätzung der Empfehlungsbereitschaft geeignet ist. Die Frage ist, wie die Berechnung im Detail aussieht und inwiefern sich die Berechnung (wie der AdAge-Beitrag impliziert) automatisiert werden kann.

Leider findet sich bei Razorfish noch gar nichts zu deren „SIM“, bei OgilvyPR gibt es lediglich eine Pressemitteilung zum Thema.

Generationsunterschiede in der Mediennutzung

14. Juli 2009 · von Jörg Hoewner · 3 Minute Lesedauer · 2 Kommentare

Gestern saß ich in einem Kundentermin drei Personen aus drei unterschiedlichen Generationen gegenüber: Einem Herrn, der ca. 10-15 Jahre älter als ich (40) ist, einem mir etwa gleichaltrigen Mann und einer jungen Dame um die 20.

Interessant war das Gespräch insbesondere deswegen, weil es um Online-Maßnahmen ging und zwar um die Entwicklung eines Kommunikationsangebots, in dem die Kunden stärker als bisher in die Kommunikation eingebunden werden sollen. Nun merkte man im Gespräch sehr schnell, dass die drei Personen sehr unterschiedliche persönliche Mediennutzungsgewohnheiten haben und diese Gewohnheiten auf die vermutete Nutzungsmuster bei den Kunden übertragen. Während der 20jährigen eine hohe StudiVZ und Facebook-Kompetenz anzumerken war, wurde das Web2.0 mit zunehmenden Alter lebenswelt-entrückter. Umgekehrt proportional dazu ist die Entscheidungskompetenz gerankt, d.h. der Senior hat am meisten zu sagen.

So weit so normal, schließlich gehört auch die interne Vermittlung zum Job des Beraters. So gehen ja jetzt zunehmend Unternehmen dazu über, Schüler oder Praktikanten interne Vorträge halten zu lassen, in denen das Führungspersonal über die Mediennutzungsgewohnheiten der „Generation Upload“ unterrichtet wird. Einige, wie Morgan Stanley, lassen sich direkt aus Praktikantenerfahrungen direkt aufmerksamkeitsstarke Studien schreiben (Guter Beitrag: „Teenager nutzen Twitter nicht.“.

An sich eine gute Idee. Nur leider aus meiner Sicht zu kurz gesprungen. Denn längst fehlt bei den Jüngeren auch das Verständnis oder das Wissen über die Mediennutzungsgewohnheiten der Generation 40+, demographisch immerhin die Majorität. Insbesondere in Bereichen wie Produktmanagement, Produktentwicklung, Marketing, Kommunikation, Human Resources kann diese beidseitige digital-analoge Verständniskluft zu Problemen führen.

Die Lösung könnte natürlich einfach sein, diesen Austausch beidseitig zu organisieren. Aber das erscheint mir zu unraffiniert. Natürlich wissen die ten- und twentysomethings ja, dass ihre Alten am liebsten vor der Glotze sitzen und Sonntags in toten Bäumen blättern. Aber es geht es hier nicht eher um den Austausch von Wahrnehmung von der Wahrnehmung der jeweils anderen? Wie kann man da tiefer einsteigen? So eine Art „immersiver Perspektivwechsel“ ist gefragt…

Buchtipp: „Erfolgreiche Online-PR“ von Rainer Bartel

6. Juli 2009 · von Jörg Hoewner · 3 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Untertitel „Mehr Verkaufserfolg durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit im Web“.

Kurzverdikt: Sehr lesenswert.

Manchmal ist es gut, einem Buch trotz unpassendem Untertitel eine Chance zu geben, denn für mich ist PR weniger ein Vertriebsinstrument („Verkaufserfolg“) als ein Mittel zum langfristigen Aufbau von Stakeholder-Beziehungen und zum Aufbau einer guten Reputation und eines Images.

Zielgruppe sind jene, die dem Thema neu gegenüberstehen oder jene, die sich mit bereits mit klassischer PR auskennen und sich nun mit dem Spielfeld Online-PR befassen wollen.

Zum Inhalt:

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung dazu, was PR eigentlich ist. Hier werden vor allem diejenigen angesprochen, die sich mit dem Thema gar kaum auskennen. Und schnell wird klar, dass es bei dem Thema eben um mehr als „nur“ Verkaufserfolg geht.

Danach (Kap. 2)  geht es um die „Spielfelder“ der Online-PR: Wo findet diese statt? Begonnen (!) wird Diskussionsforen, Wissensplattformen, Social Networks, Blogs. Meiner Meinung nach das beste Kapitel im Buch, zum Glück auch das umfangreichste. Etwas kurz kommt hier das Thema „Online Media Relations“, d.h. die Arbeit mit „klassischen“ redaktionellen Onlinemedien.

Im Kap. 3/4 geht es um die Unternehmenswebsites (z.B. wie aufwendig wird das Pflegen eines eigenen Blogs?), eine Einführung in SEO, Tipps zur Domainfindung usw..

Abgerundet wird das ganze durch ein umfangreiches Glossar und vielen Literatur- und Linktipps.

Illustriert werden die Überlegungen an konstruierten – und gut durchdachten – Beispielen aus dem Mittelstand (Rechtsanwaltskanzler, Möbelfirma, Handwerksbetrieb usw.).

Gut:

An dem Buch hat mir gefallen, dass es sehr praxisorientiert aufgebaut ist. Jemand, der sich in das Thema einarbeitet, bekommt gesagt, welche Arbeitsschritte konkret für bestimmte Aufgabenstellungen (z.B. Kontakte zu Bloggern aufbauen, Presseverteiler) sinnvoll sind und welche Fehler es zu vermeiden gilt. Selbst scheinbar selbstverständliche Themen (z.B. wie finde ich heraus, welche Stakeholder für mich relevant sind?) werden systematisch und praxisorientiert anhand von gut verständlichem Text und anschaulichen Grafiken aufbereitet. Auch für schon erfahrenere Online-PR-Fuzzies hält das Buch noch einige nützliche Tipps bereit.

Ich werde dieses Buch bei meinem nächsten Online-PR-Seminar an der FH Köln als Grundlage nehmen.

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