K12

Technik fürs Leben: K12 testet CO2-Messtechnik

9. Dezember 2022 · von Verena Waldbröl · Keine Kommentare

In Comics sind es Superhelden, die Menschen retten, im wahren Leben eher Ärzt:innen oder Feuerwehrleute. Um sie bei ihrer heldenhaften Arbeit unterstützen und schützen zu können, braucht es innovative Technik. Und hier kommt Dräger ins Spiel. Das Familienunternehmen aus Lübeck stellt in fünfter Generation Medizin- und Sicherheitstechnik für Feuerwehren, Krankenhäuser und die Industrie her. Bei mobiler und stationärer Gasmesstechnik zählt Dräger Safety zu den Weltmarktführern.

Die Herausforderung: Menschen in Innenräumen schützen

Anfang 2020 kam Corona. Schnell war klar, dass die Ansteckungsgefahr in Innenräumen erheblich ist und lüften hilft. Die CO2-Konzentration wurde dabei als der Indikator für rechtzeitiges Lüften erkannt. In hoch frequentierten geschlossenen Räumen wie Klassenzimmern oder Büros macht das eine Überwachung in Echtzeit nötig. Dräger hat hier enorm schnell reagiert, bestehende Gasmesstechnik mit neuen Sensoren ausgestattet und zu einer mobilen IoT-Lösung weiterentwickelt.

Und hier kommen K12 und Dräger zusammen. K12 wollte seine Mitarbeitenden bestmöglich vor den Corona-Viren schützen und Dräger die Sensor- und Gerätestabilität seines X-node unter realen Bedingungen testen: Wie lang hält der Akku? Wie fügt sich das Gerät in den Arbeitsalltag ein? Wie nutzen Anwender:innen es? Man kannte sich – da war der Entschluss schnell gefasst, die innovative Technologie bei K12 zu erproben.

„Für uns war es total spannend, ein kleines bisschen an der Entwicklung dieser autarken IoT-Lösung beteiligt zu sein. Schon der Prototyp hat sehr gut funktioniert und den Kolleg:innen vor Ort Sicherheit gegeben.“

K12-Geschäftsführer Michael Jansen

Unsere Eindrücke

  • Die Inbetriebnahme ist kinderleicht. Die Gasmessgeräte sind akkubetrieben und über ein Gateway mit dem Backend verbunden. Einfach den dazugehörigen Router in eine Steckdose stecken, einmalig einrichten (lassen) und schon funktioniert die Plug-and-Play-Lösung.
  • Die Geräte sind sehr klein und finden überall Platz: Aufhängen und fertig.
  • Alle Daten – CO2-Konzentration, Umgebungstemperatur, Luftfeuchte und -druck – stehen in Echtzeit auf einem Dashboard zur Verfügung. So hat man jederzeit den Überblick über die Luftqualität in jedem Raum, kann Grenzwerte frei definieren und Alarme aktivieren.
  • Das Ganze gibt’s via Bluetooth-Verbindung auch mobil als App, die jederzeit alle Sensoren im Blick hat, beziehungsweise bei Grenzwerten alarmiert.

Fast zwei Jahre lang haben wir die verschiedenen Versionen des Gasmelders getestet und dabei festgestellt, dass wir die Grenzwerte sehr selten überschritten haben. Spannend war auch, mit Hilfe der Sensoren sogar die Luftzirkulation zwischen den Räumen nachzuverfolgen.

Dank des Dashboards hatten wir jederzeit den Überblick.

Praxistest zeigte deutliche Verbesserungen

Vieles hat von Anfang an richtig gut funktioniert, bei einigen Themen konnten wir im Praxistest aber tatsächlich Verbesserungen anregen: So waren zum Beispiel die Akkus zunächst nicht ausreichend stark und mussten häufig geladen werden. Mittlerweile halten sie durchschnittlich ein ganzes Jahr. Auch die App lief zunächst nicht rund.

Heute können die Sender durch ein gelbes oder rotes Lichtsignal („CO2-Ampel“) selbstständig anzeigen, dass die CO2-Konzentration im Raum kritisch wird. Inzwischen sind die Geräte offiziell im Einsatz: Über 2.000 davon hängen zum Beispiel in Lübecker Schulen. Über das CO2-Dashboard können Eltern zu Hause anonymisiert die Luftqualität einsehen. Wir freuen uns, dass wir einen kleinen Beitrag dazu leisten konnten.

Drei Fragen an Michael Bocks, Venture Lead bei Dräger

Dräger hat mittlerweile über 15.000 Mitarbeitende in 190 Ländern. Das klingt eher nach Tanker, statt nach Schnellboot. Wie habt ihr es geschafft, in der Pandemie so schnell zu reagieren und eine technische Lösung anzubieten?

Michael Bocks

Wir mussten nicht bei null anfangen: Den Messkopf, also die Außenhülle des Geräts, haben wir zu der Zeit gerade für andere Anwendungsfälle getestet. Ursprünglich haben wir ihn für die Ammoniaküberwachung in der Tiermast entwickelt. Das Gerät war wesentlich reduzierter und auch noch nicht für den dauerhaften Betrieb ausgerichtet. Wir haben nie geplant, eine CO2-Ampel zu bauen – doch dann kam Corona. Also haben wir einen passenden CO2-Sensor entwickelt, den man einfach in den Messkopf stecken kann. Denn das Praktische am X-node ist, dass das Gasmessgerät mit verschiedensten Sensoren bestückt werden kann. Um das Ganze dann auch in der Praxis zu testen, haben wir mit K12 zusammengearbeitet.

Prototypen schnell in der Praxis zu testen ist typisch agile work. Arbeitet ihr immer so?

In meinem Bereich, New Business Development, arbeiten wir viel experimenteller als der Rest des Unternehmens. Wir sind das Schnellboot, das neben dem Tanker herfährt. Wir müssen uns hier beispielsweise nicht alle Fragen stellen, zum Beispiel ob das Gerät auch die regulatorischen Anforderungen eines bestimmten Landes erfüllt, bevor wir anfangen.

Wir befinden uns in der nächsten Krise: #Energie. Was habt ihr dafür in petto?

Konzernweit ist das Thema Wasserstoff gerade auf der Agenda. Mit dem X-node können wir viele Tests unterstützen. In England und in Deutschland sind wir zum Beispiel gerade vereinzelt daran beteiligt, zu prüfen was passiert, wenn die vorhandene Erdgas-Infrastruktur zukünftig für Wasserstoff genutzt wird

Autor: Verena Waldbröl

Verena Waldbröl ist Redakteurin bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Ob Interne oder Externe Kommunikation, Change Kommunikation oder Social Media – schöne Worte findet sie für alles. Am liebsten aber weckt sie bei den KollegInnen die Lust am kreativen Schreiben.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


elf + 16 =