Autor: Jörg Hoewner
Ich habe mich heute mal wieder bei Altmeister Howard Rheingold (rheingold.com) herumgetrieben und habe mich dabei auf dessen Lehrauftragsseite wiedergefunden – Rheingold gibt derzeit in Berkeley ein Seminar zum Thema „Virtual Communities/ Social Media“. Die Seite ist eine Fundgrube für Links/ Hinweise zu Texten, die sich mit grundlegenden Problemen von Social Software alias Web2.0 auseinandersetzen. Als besonders beachtenswert erschienen mir:
- Mark Granovetters „The Strength of weak ties: A network theory revisited“. Ein soziologischer Klassiker aus dem Jahre 1983, bei dem um die „schwachen Beziehungen“ zwischen Menschen bzw. Gruppen von Menschen geht. Jemand kennt jemanden, der jemanden kennt, etc.. Mithin das Konzept, auf dem unsere heiss geliebten Social Networks von Xing bis Facebook implizit basieren.
- Ein bisschen Spieltheorie und Soziale Dilemmata mit Peter Kollock:
- Social Dilemmas: The Anatomy of Cooperation“ von 1998.
- „The economies of online cooperation: Gifts and Public Goods in Cyberspace“ von 1999.
- In beiden Beiträgen geht um das Spannungfeld zwischen individueller und kollektiver Rationalität: Warum machen wir freiwillig bei Gruppenarbeiten wie Wikipedia mit, wo wir doch genauso gut trittbrettfahren könnten? Was motiviert uns, „etwas von uns zu geben“, wo es doch auf den ersten Blick rationaler wäre, egoistisch zu sein? Welche Strategien sind denkbar, um dem Public Goods Dilemma oder dem Commons Dilemma entgegenzuwirken?
- Und zuletzt Trebor Scholz´„A history of the Social Web“ von den Vorläufern bis in den Herbst 2007. Schön auch die Zeitleiste, die man sich als PDF herunterladen kann.