K12

Was kann KI in der Kommunikation?

7. März 2024 · von Julia Küter · Keine Kommentare

K12-Geschäftsführer Jörg Hoewner präsentiert seine PowerPoint-Folien auf der Bühne. Im Vordergrund sieht man das Publikum.

„There is an AI for that.” Der Name dieser Suchmaschine, die für jede Aufgabe die passende KI findet, könnte auch die Überschrift der aktuellen Entwicklungen sein: Irgendwie starten wir gerade erst in dieses neue technologische Zeitalter – gleichzeitig sind wir mittendrin, probieren aus, teilen unsere Lessons Learned und schätzen ein, was die Zukunft bringt. Zumindest versuchen wir es. So auch auf dem KI-Abend, den K12 und pressrelations gemeinsam ausgerichtet haben.

Bei K12 setzen wir uns intensiv mit dem Thema KI auseinander. Wir begleiten unsere Kunden beispielsweise dabei, eigene Unternehmensprogramme auf Basis der neuen generativen KI-Modelle im Unternehmen einzuführen und Guidelines für die effiziente Nutzung zu erarbeiten. Weil wir damit nicht allein sind, sondern unsere befreundete Agentur pressrelations sich ebenso intensiv mit den Entwicklungen beschäftigt, lag es nahe, diesem Zukunftsthema eine gemeinsame Bühne zu geben: ein KI-Abend für unsere Kunden. Das Ziel: Informationen an die Hand geben, Erfahrungen teilen, Gelegenheit zum Austausch geben – und dabei Mut machen, die neuen Möglichkeiten auszuprobieren. Schwarmwissen macht schlauer.

In drei Vorträgen wurden die Möglichkeiten, Chancen und Risiken, die sich mit KI-Anwendungen ergeben, aus drei verschiedenen Perspektiven betrachtet. Einige waren sich alle Redner in zwei Punkten: Wir alle sind beim Thema KI noch auf einer Entdeckungsreise und lernen fortwährend dazu. Aber anstatt für Schwarzmalerei sollten wir uns für Chancenmalerei entscheiden. Denn in KI stecken Chancen, wenn wir sie zu nutzen wissen.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Abends:

  1. Bei allem, was unbekannt ist, schwingt Skepsis mit. So dominiert aktuell eher das vorsichtig-pessimistische Narrativ die Berichterstattung über KI. Dabei sollten wir bei diesem Thema nicht nur in Gefahren und Verboten denken, sondern auch in Innovationen. Unsere Haltung kann beeinflussen, dass wir die Technologie für etwas Gutes verwenden.
  2. Viele Entscheider:innen bewegt die Frage: Wie wird KI zum Personalabbau beitragen? Doch auch hier bietet sich ein Perspektivwechsel an: Wieso Mitarbeitende entlassen, wenn sie durch den Einsatz von KI besser werden könnten? KI ist kein Ersatz für menschliche Leistung, sondern ein Werkzeug und wertvolles Hilfsmittel.
  3. Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Es gibt inzwischen zahlreiche KIs, die wie in einem Baukastensystem selbst zusammengestellt werden können. Dazu braucht niemand Programmierkenntnisse, die Programmiersprache ist das gesprochene oder geschriebene Wort. Auf die richtigen Prompts kommt es an, damit die KI weiß, was zu tun ist. Kontext, Ziel, Zielgruppe, gewünschtes Format und Aufgabenstellung lauten die Geheimzutaten für einen guten Prompt.

Unsere Speaker im Überblick:

Den Start machte Oliver Heyden, Trend-Experte und KI-Speaker bei pressrelations, mit einem Vortrag zum Thema „Datenschutz, Chatbots, KI-Bias, Deepfakes – KI-Narrative im medialen Rampenlicht“

  • KI & Gesundheit: Hunderte von Artikeln werden täglich zum Thema Künstliche Intelligenz veröffentlicht. Heyden analysierte eine Top 10 der häufigsten Themen, die von Medien aufgegriffen werden. Unangefochten an der Spitze steht das Thema KI und Gesundheit. Kaum zu glauben, aber manche Diagnosen und Prognosen, die die KI trifft, sind besser als die vom Arzt selbst. Der Grund: Die KI kann auf unzählige Daten zugreifen, die ähnliche Krankheitsbilder beschreiben. Hier zeigt sich sehr deutlich, was möglich ist, wenn gigantische Datenmengen gesammelt und analysiert werden. Womit wir auch direkt bei einem sehr sensiblen Thema sind: unsere Daten.
  • KI & Datensicherheit: Es ist nicht zu verkennen, dass die Bedrohung von Hackerangriffen durch KI steigt. Deshalb ist es wichtiger denn je, über Cybersecurity aufzuklären und für den richtigen Umgang mit eigenen und unternehmensbezogenen Daten zu sensibilisieren. KI-gesteuerte Hackerangriffe sind schon heute keine Seltenheit mehr. Auf der anderen Seite kann KI auch dabei helfen, sich gegen Hackerangriffe zu verteidigen. Wo führt das hin? Eine Frage, die nicht nur unzählige Expert:innen für IT-Sicherheit umtreibt.
  • KI & Ethik: Die zukünftige Welt wird stark von KI geprägt sein, und es liegt an uns und den führenden Unternehmen, ethische Richtlinien für den Umgang mit KI zu etablieren, um ihre positiven Aspekte zu maximieren und negative Auswirkungen, wie die Zunahme von Fake News, zu minimieren.

Jörg Hoewner, Geschäftsführer bei K12 und Experte für Digitale Kommunikation, lud anschließend dazu ein, mit ihm in die Praxis einzutauchen und die Frage zu durchdenken, wie KI ein fester Teil eines Kommunikationsprozesses werden kann. Dabei machte er direkt das ganz große Bild auf – von der Strategieentwicklung bis zur Produktion echter Kommunikationserzeugnisse.

  • KI & Kommunikationsprozesse: Jörg zeigte an vielen Beispielen, wo KI ein wichtiges Hilfsmittel sein kann, um Kommunikationsarbeit effizienter zu gestalten und auf ein neues Level zu heben. Und dort, wo es theoretisch einsetzbar ist, ist es das in der Praxis schon längst. So stellte er unter anderem ein Framework vor, an dem wir bei K12 gemeinsam mit unseren Kunden arbeiten.
  • KI & K12 Framework: In unserem Framework ermitteln wir Ansatzpunkte, wie KI beim Campaigning in der digitalen Kommunikation unterstützen, wie sie in Redaktionen und im Journalismus eingesetzt werden und was sie für die Erarbeitung von Strategien leisten kann. Wichtig ist, sich vorher sehr genau zu überlegen, was man erreichen will, und KI-Anwendungen nicht als Selbstzweck zu betrachten, denn sonst gilt: Die Guten werden besser, die Schlechten schlechter.

Dass KI auch sehr lustig sein kann, zeigte Jens Polomski, Experte für Online-Marketing und LinkedIn Top Voice für KI, in seinem Vortrag „Generative KI für Kommunikatoren und PR-Professionals“. Seine Botschaft: KI ist ein Tool ist, das wir schon heute in unterschiedlichsten Bereichen der Kommunikation einsetzen können.

  • KI & Tools: Das Mensch und Künstliche Intelligenz zusammenarbeiten können, zeigte Polomski mit einigen Selbstversuchen: Bilder können mit wenigen Klicks erweitert oder in Filme umgewandelt werden. Wer ein Firmenjubiläum feiern möchte, kann auch hier mit KI die alten schwarz-weiß Bilder mit Farbe und Leben füllen. 3D-Animationen sind nur wenige Prompts entfernt, wie Polomski sehr eindrücklich mit einem süßen – und das war’s wirklich – KI-generierten 3D-Eichhörnchen vor einem Supermarkt bewies. Hierzu brauchte es vor einigen Monaten noch aufwendige Programmierungen und die passende App.
  • KI & Kommunikation: KI kann viel, aber sie kann uns als Kommunikator:innen nicht ersetzen, sondern vor allem besser machen. Die Ergebnisse, die Polomski aus seinen Selbstversuchen präsentierte, sahen auch ganz danach aus. Auf die Ideen zu kommen, die sich mit Hilfe von KI spielend und spielerisch umsetzen lassen, ist jedoch immer noch das Ergebnis von Menschen, die verstehen und Zusammenhänge erfassen.
  • KI & ein Ohrwurm zum Schluss: Er entließ seine Zuhörer:innen mit einem sehr eindrücklichen Beispiel: einem Ohrwurm, den er mit suno ai erstellt hat. Sein Prompt gab der KI lediglich die Infos, dass ein großes Kunden-Event bei pressrelations stattfindet, dass es um KI und Innovationen geht und dass der Song gute Laune machen sollte. Könnte ich singen, würde ich es hier zum Besten geben, aber so bleibt mir nur zu sagen: Ich habe die Melodie noch auf dem Heimweg gesummt – zumindest gedanklich, meiner Umwelt zuliebe.

So wie der KI-Ohrwurm, blieb mir auch der ganze Abend im Kopf. Er hat Lust gemacht, sich intensiver mit KI zu beschäftigen und mir gleichzeitig ein paar Sorgen genommen. Zu spüren und zu erleben war die Hoffnung, dass wir mit KI ein Tool in der Hand haben, das uns besser machen kann. Was es dafür braucht: ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren. Mindestens, um mitreden zu können, aber auch, um nicht abgehängt zu werden.

Wer sich für Themen rund um KI interessiert und auch mal einen Impulsvortrag von Expert:innen für Expert:innen dazu hören möchte: Über unsere K12-Akademie gibt es den direkten Draht zu vielen spannenden Themen, zu denen wir neben Vorträgen auch Workshops und Seminare anbieten. Zur Akademie geht es hier: https://akademie.k-zwoelf.com

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Autor: Julia Küter

Julia Küter ist Beraterin für Interne Kommunikation und Change bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Nach ihrem Studium im Bereich des Kommunikationsmanagements hat Julia Erfahrungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin & Dozentin an der Hochschule Osnabrück gesammelt, bevor sie ihr Weg zurück in die Kommunikationsbranche und nach Düsseldorf führte. Nach einer Station als Beraterin für Marken- und Unternehmenskommunikation in einer Düsseldorfer Kommunikationsagentur ist sie zu K12 gekommen. Hier berät sie Kunden in den Bereichen der internen Kommunikation, im Change Management sowie in der Konzeption wirkungsvoller und zielgruppengerechter Kommunikationskampagnen.

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