wie wir werbung wollen: rowohlt rocks!
3. November 2008 · von Carina Waldhoff · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autorin: Carina Waldhoff Da hat mich meine Medienlese-Lektüre doch glatt an den noch ungeschriebenen Blogeintrag erinnert, in dem ich mich vor Begeisterung vor dem Rowohlt’schen Ansatz in den Sand werfen wollte: Ich bin nämlich neulich über einen Banner auf SPON auf die Video-Lesung von Heinz Strunk’s „Zunge Europas“ geraten (ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich überhaupt das letzte Mal freiwillig auf Online-Werbung geclickt habe) und war absolut angetan – besser kann man Neuerscheinungen wirklich nicht an den lesenden Mann/die lesende Frau bringen: keine Blurb-Lobhudelei, kein weichgezeichnetes Porträt des Autors als junger Mann, sondern eine Leseprobe mit passendem Charme, also quasi gleich ein bisschen „Event“-Mehrwert-Gefühl obendrauf. Und das (solang man’s bei YouTube belässt) sicher im finanziell überschaubaren Rahmen. Bitte weitermachen und nachahmen!
Von Flöhen und Hessen
3. November 2008 · von Carina Waldhoff · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Autorin: Carina Waldhoff
Normalerweise meide ich die Grabenkämpfe zwischen Bloggern und Journalisten; sind sie mir doch einfach zu polemisch, kurzsichtig und unproduktiv, alle wirklichen Argumente aufgebraucht, alle Ressentiments durchgekaut. Von Zeit zu Zeit wird aber gerade das undifferenzierte Geschrei irgendwie unsouveräner Journalisten unerträglich, wie der aktuelle Vergleich von Bloggern mit saugenden Flöhen auf Hunden von Richard Wagner in der Sonntags-FAZ. Leckt da ein Rasse-Hund seine Wunden, ist vielleicht jemand auf Extra-Streicheleinheiten und (Finanz-)Spritzen angewiesen, um im Bild zu bleiben?
Sei’s drum. Ronnie Grob hat heute in der Medienlese eine differenzierte Replik geliefert, und ich denke jeder Gelegenheitsblogger kann sich solidarisieren mit denjenigen, die ohne den Overhead einer Redaktion und eines Verlags jeden Tag eine solide journalistische Leistung abliefern und die ewigen pauschalen Schmähungen einfach nicht mehr ertragen wollen.
Ein schönes Beispiel, wie ein Blog die klassische Online-Berichterstattung ergänzen kann, ist gerade in diesem Augenblick die Fast-Live-Berichterstattung im Basic Thinking-Blog: Ein offenkundig vom Hessen-Krimi gefesselter Robert Basic fasst seine Eindrücke zusammen und hat nach ca. zwei Stunden 20, recht engagierte, Kommentare. Und das in einem auf Blog, der eigentlich nicht zu den ersten Anlaufstellen für politisches Tagesgeschehen gilt – einfach mal vergleichen mit z.B. dem Westen, der als eines der großen Portale 95 Kommentare aufweisen kann zeitgleich (diese „Hausnummern nur mal zur Veranschaulichung).
Miki = Wiki und Magazin
23. Oktober 2008 · von Jörg Hoewner · 3 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
Nach langer Stressphase komme ich endlich mal wieder zum Schreiben.
Anlass? Aus irgendeinem Grunde wurde mir ein Magazin zugesendet: Das „Value Magazin“. Untertitel: „Kommunikation, Produktion, Technologie“. Ich wusste nicht viel damit anzufangen und habe darin geblättert, von Typografie bis Pantone reichen die Themen, schön auf Hochglanzpapier gedruckt. Hängen geblieben bin ich an einem mehrseitigen Artikel, in dem die Firma „Intellimedia“ mit ihrem Miki-Konzept vorgestellt wird:
„Verleger und Chefredakteur in einem sein, spontan und individuell publizieren, das bringt Spaß. Und viele neue Freunde. Darauf setzen Marc Frey und Ralf Greis, die Gründer der IntelliMedia AG. Ihre Idee: ein völlig neues Medienformat, das MIKI, soll eine innovative Onlineplattform bieten, damit jeder sein Magazin im Web zusammenstellen und veröffentlichen kann. Value Magazin stellt exklusiv das neue Konzept vor.“
Klingt interessant. Die Idee, kollaborativ und schwarmintelligent ein Onlinemagazin zu erstellen ist ja grundsätzlich nett. Schön gestaltet, mit Informationswert und unterhaltsam. Wikis sind eher dröge, Blogs zum Teil zu chronologisch und individuell oder gruppenkontrolliert.
Das Miki von Intellimedia bietet denn auch alle Tools, um mit wenigen Handgriffen, Texte zu erstellen, Bilder einzubinden, Webvideos und Audiofiles zu nutzen und das alles in ein Layout zu gießen. Die Oberfläche ist ansprechend und intuitiv, der Output in Form von Flash ist smooth und lädt schnell. Großformatige Bilder sind blitzschnell da und wirken…
ABER: Die Beispielergebnisse erinnern mich ein bisschen an die ersten Produktionen von Nicht-Gestaltern, die ein DTP-Programm in die Hand bekommen. Es fehlt halt das, was ein Magazin auch ausmacht: Das visuelle Erlebnis (ok, bei Gala mag das anders sein). Aber auch: In den Händen von Designern können damit gute Ergebnisse herauskommen.
Für die Nicht-Gestalter unter uns wären einige Themes (a la Apples Pages) nicht schlecht.
Und nun zur eigentlichen Frage: Haben ins Web gebrachte Magazine mit Blätterfunktion eine Zukunft? Bin skeptisch, lasse mich aber gerne überraschen. Die nächste Generation Online-Magazine sind gewiss mehr als ein Printmagazin ins Web gebracht plus Web2.0.
Film im Web ist nun auch mehr als RTL-Filmchen ins Web gebracht, sondern zeitigt so innovative Fusion-Plattformen wie Hobnox.com. Insofern muss das Thema noch neu gedacht werden. Oder habe ich was übersehen?
Das Produkt kann man sich auf http://1about.com anschauen.
Was User wollen …
17. Oktober 2008 · von Carina Waldhoff · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autorin: Carina Waldhoff
… im Web 2.0 hat eine Studie der FH Bonn-Rhein-Sieg erhoben (als pdf zum Download hier), der Medien-Monitor fasst die Ergebnisse zusammen: Nutzen, Unterscheidbarkeit der verschiedenen Plattformen, und Werbung lohnt den Aufwand kaum. Lesenswert!
Von Psychologie und Hysterie in der Finanzkrise
15. Oktober 2008 · von Carina Waldhoff · 2 Minuten Lesedauer · 1 Kommentar
Jörg hat sich vor einiger Zeit darüber gewundert, dass so viele Blogs schweigen zu den Folgen der Finanzkrise. In diese Entwicklung ist mittlerweile doch ganz schön „Zug gekommen“; interessante Beispiele sind der Tumult um einen gelöschten Blog-Beitrag beim Handelsblatt oder aber auch (man wundert sich…), der gestrige Beitrag von Thomas Knüwer über die Manipulationsversuche einer Handelsblatt-Umfrage von Bank-Mitarbeitern.
Über die Auswirkungen der Finanzkrise schreibt heute Todd Defren auf PR-Squared – und zwar aus der „Opferperspektive“: Seiner Agentur läuft der erste Kunde weg – vorsichtshalber, man kann ja nie wissen bei der aktuellen Situation. Defren nennt das „economic angst“ und argumentiert sehr fundiert, warum gerade in harten Zeiten ordentliche PR-Beratung höchst effizient ist. Und so treibt die Psychologie der Angst weitere seltsame Blüten; nicht nur an den Börsen, bei Banken und Verbrauchern, sondern auch in den Unternehmen, die es doch eigentlich besser wissen. Oder glaubt irgendwer ernsthaft, dass es in Krisenzeiten klug ist, gerade beim sozialen Kapital zu sparen (Weiterbildungen der Mitarbeiter zu kappen scheint ja auch ein verbreiteter Reflex zu sein)?
Kühl rechnen und Sparpotential ermitteln, das liegt im Interesse Aller. Bleibt nur zu hoffnen, dass auch diejenigen mitkalkulieren dürfen, die eine Vision davon haben, wie sie den „Aufschwung“ schaffen wollen.