Measurement & Research

Social Media Analytics: Über die Liebe zur Analyse und ein heller Gedanke dazu

11. Juni 2008 · von Jörg Hoewner · 4 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner In den vergangenen Monaten haben sich allerlei Roundtables und Was-auch-immer-Camps mit dem Thema „Social Media Analytics“ beschäftigt. Herausheben möchte ich das britisch initiierte MeasurementCamp nebst dazugehörigem (oder konstituierenden?) Wiki und einen Roundtable von Dow Jones zu „Tracking the Influence of Conversations: A Roundtable Discussion on Social Media Metrics and Measurement“, zu dem eine kleine Dokumentation downloadbar ist. Im MeasurementCamp-Wiki ist noch nicht soo viel Bahnbrechendes zu sehen, außer, dass es eine schöne Linkliste von Tools dort gibt und die Arbeit an den Inhalten des Wikis spannend zu werden droht. Mehr zu erfahren ist im Roundtable-Papier. Darin wird gefragt: „Was soll eigentlich gemessen werden?“. Auf Seite 6f werden einige Attribute aufgelistet:

  • Analytics and Activity: Orientiert sich an der traditionellen und quantitativen Website-Analyse: Nutzerzahlen halt.
  • Community Activation/Call ToAction: Beantwortet die Frage: Bringt das eigentlich was, was ich als PR- oder Marketing-Fuzzie hier so produziere?
  • “Conversation Index”: „The so-called “Conversation Index” is simply a ratio between blog posts and comments-plus-trackbacks.“ Mehr dazu hier.
  • Demographic/Who
  • Influential Ideas (Memes): „The group took this concept to mean the “intensity”or “velocity”of the spread of an idea or message over time. … That is, how long does a message (or marketing campaign,or issue, etc.) remain in the arena of public opinion and interaction?“
  • Participation and Engagement: Geht etwas weiter als der Conversation Index, wie ich hier schon mal ausgeführt habe.
  • Reach: Hier geht es mehr als nur Reichweite im Werbesinne, sondern beinhaltet so was wie „Einfluss“: „If you write a memo that gets to [George] Bush,Bill Gates and … just pick one other person – it has very little reach,right? But that memo is probably thoroughly influential.” So the “reach”attribute has less to do with sheer numbers than it does with influence – making it a difficult, but potentially crucially important,metric and a crucial component of Anderson’s“long tail.”
  • Relationships and Connections
  • Relevance, d.h. wie relevant für mich als Beobachtenden?
  • Sentiment/Tone/Favorability
  • Content bzw. Fokussierung auf ein bestimmtes Thema

Was davon ist am wichtigsten? Im Roundtable gingen die Meinungen wohl auseinander, die PR-/Marketer sehen in „Participation/ Engagement“ die zentrale Kennziffer, während Blogger und Consultants „Influential Ideas/ Memes“ den Vorzug geben, weil damit der Einfluss auf eine allgemeine Meinungsbildung besser abgedeckt würde. So weit, so schön. Jedenfalls schön zusammengefasst, welche Diskussionen sich am Ende in einem einzigen Papier wiederfinden. Ja, ich glaube, dass Social Media Analytics Sinn macht. Aber man darf die Ergebnisse des Instruments auch nicht überbewerten. Was wir hier beobachten, sind Indikatoren – besser gesagt Spuren – für Einstellungen und für das Handeln von Nutzern. Wir beobachten nicht die Einstellungen selbst, nicht einmal die Handlungen, sondern nur das, was ich im Netz davon äussert. Daher möchte ich auf einen großartigen Post von Adrian Chan hinweisen, aus dem ich diesen Gedanken geklaut habe. Mein Lieblingszitat:

„But like the anthropologist studying a culture from the outside, or an archaelogist interpreting the meanings of cultural artifacts and found objects, analytical software, as a non-participant, is confronted with a more profound challenge: reverse engineering the artifacts, button presses, posts, comments, ratings, bookmarks and so on left behind by users whose mindfulness or mindlessness would be impossible to measure, and at times difficult to distinguish. Information about what users do is not available in the information about what users have done.“

Die besten Visualisierungstools für das Web

28. April 2008 · von Joerg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Auf dem ReadWriteWeb gibt es aktuell eine fantastische Sammlung von Links zu Visualisierungstools, um z.B. Suchen oder Social Networks zu visualisieren. Eine echte Fleissarbeit und ein toller Fundus…

Dort gibt es auch einige Linktipps zu Blogs, die sich mit der Visualisierung von Daten beschäftigen. Noch zwei Blogs dazu:

Wettbewerbsbeobachtung mit Rivalmap

8. Februar 2008 · von Joerg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Vor einem Jahr habe ich hoffnungsvoll über ein kostenloses Wettbewerbsbeobachtungstool Competitious gepostet („Hoffnungsvoll: Blog- und Wettbewerbermonitoring mit Competitious„). Seitdem habe ich regelmässig nachgeschaut, ob sich das Angebot in der Zwischenzeit verändert oder weiterentwickelt, doch leider ist da nicht viel passiert.

Nun hat der Anbieter ein neues Produkt entwickelt mit Namen „Rivalmap“. Es dient dazu, in Gruppenarbeit (neudeutsch: „kollaborativ“) Wettbewerbsinformationen in Form von Clippings (im Prinzip Links bzw. abgespeicherte Webseiten) zusammenzutragen, zu diskutieren und mit Hilfe von SWOT-Analysen und selbstdefinierten Kriterien zu bewerten.

Das ganze ist inzwischen sehr nutzerfreundlich gestaltet und scheint mir für kleinere und mittlere Unternehmen eine durchaus angemessene Lösung. Hauptkritikpunkt ist nach wie vor, dass in das Tool keine externen Informationsquellen automatisiert eingebunden werden können. Z.B. RSS-Feeds aus News-Aggregatoren, die etwas zu einem Wettbewerber sammeln, lassen sich nicht einbinden. Und das führt dazu, dass man bei der Arbeit mit diesem Tool viel Handarbeit anlegen muss. Dieses Feature muss unbedingt kommen.

Ansonsten gibt es die Basisfunktionen für bis zu drei Nutzern kostenlos. Insofern: Ausprobieren.

rivalmap.jpg

Mentales Update: Überzeugend präsentieren

5. Februar 2008 · von Carina Waldhoff · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autorin: Carina Waldhoff

Über die Kunst des überzeugenden Präsentierens gibt es Abhandlungen en masse – habe aber gerade ein schön kompaktes Mini-Tutorial auf Rohit Bhargavas Influential Marketing Blog gefunden: 9 Ways to stand out… konzentriert sich nämlich aufs Wesentliche, nämlich die Social Skills des Redners – es schadet nicht, daran zu erinnern, dass Dialog mit dem Publikum erfolgversprechender ist als „Frontalunterricht“ und sein Hinweis, nach der Präsentation unbedingt den Kontakt mit den Zuhörern zu suchen statt aus der Veranstaltung zu stürmen ist durchaus eine Erwähnung wert.

Ein persönlicher Favorit ist für mich – wie für alle – ähm, Skeptiker der ausschweifenden Präsentation – sein Hinweis „Ditch the bullet point“. Visuell präsentieren, Raum für eigene Gedanken lassen, dem Publikum Respekt zollen und in seiner Intelligenz ernst nehmen – eben wichtiger als die Reproduktion scheinbar unendlichen Wissens. Beachtenswert.

Fundstücke rund um Netzwerkanalyse, Informationsdiffusion, Community-Identifikation und Netzwerkwachstum

12. Dezember 2007 · von Joerg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

…zum Teil eher für die Hobby-Mathematiker von uns, aber ganz interessant: