K12

Film ab! Warum Bewegtbild-Formate in der Internen Kommunikation gut ankommen

15. Juni 2023 · von Julia Küter · Keine Kommentare

Filme liegen im Trend – auch in der Internen Kommunikation. Wie man einen Filmdreh am besten angeht und warum ein Film nur ein Teil einer größeren Kommunikationsstrategie sein kann, darüber haben wir mit Julia Küter, Beraterin für IK und Change bei K12, gesprochen.

Julia, du setzt mit unseren Kunden immer wieder auch Filme um. Wann zum Beispiel?

Filme eignen sich zum Beispiel, um eine neue Strategie zu erklären, einen Fachbereich und dessen Arbeit vorzustellen oder Mitarbeitende auf dem Weg in die Transformation mitzunehmen. Dabei bedienen wir uns bei gängigen Genres, von Image- oder Erklär-Filmen, über Reportagen bis hin zu klassischen Talkrunden mit Moderator:innen und geskripteten Filmen mit echten Schauspieler:innen.

Warum empfiehlst du Filme, insbesondere im Change oder für die Interne Kommunikation? Kann ein Text den Inhalt nicht genauso gut transportieren?

Film ist ein Format, das die Chance bietet, Mitarbeitende auf visuelle, auditive und zugleich nahbare Weise zu erreichen. Stimme, Mimik und Gestik transportieren mehr Botschaften als ein Text allein es könnte. Das Thema erhält damit – je nach Genre und Filmaufmachung – ein Gesicht und wird von einer abstrakten Ebene auf eine persönliche gehoben. Ich weiß als Zuschauer:in hinterher idealerweise nicht nur mehr über das Thema, sondern auch, wo ich entweder weitere Informationen finde oder wer Expert:in dafür ist. Im Change ist es besonders wichtig, Mitarbeitenden Vorbilder an die Seite zu stellen, die ihnen vermitteln: Wenn er/sie das kann, dann kann ich das auch. Deshalb bieten sich vor allem in Veränderungssituationen Bewegtbildformate an, in denen kurzweilig Erfolgsstorys geteilt oder wichtige Aspekte der Veränderungen in einfacher und alltagsnaher Sprache erklärt werden.

Ein Film ist jedoch immer nur ein Baustein der Kommunikationsstrategie und sollte durch weitere Maßnahmen ergänzt werden. Das gilt umso mehr, je komplexer das Thema ist. Denn bis ein Thema wirklich verinnerlicht ist, braucht es unterschiedliche Kontaktpunkte, Vermittlungswege und Kanäle.

Eignen sich manche Themen besonders gut für Filme, andere hingegen nicht so?

Viel wichtiger ist die Frage: Was möchte ich mit dem Film erreichen? Was soll meine Zielgruppe danach wissen und für sich mitnehmen? Wer diese Fragen beantworten kann, kann entscheiden, ob das Thema eine filmische Umsetzung benötigt oder nicht.  Wichtig ist hier immer, sich die Grundfrage zu stellen: Was möchte ich erreichen? Was braucht meine Zielgruppe, um das Thema zu verstehen oder zu durchdringen? Da unsere Aufmerksamkeitsspanne seit Jahren sinkt, sollten Filme vor allem eines sein: leicht zu konsumieren. Das gelingt, indem ein Erzählstrang entwickelt wird, bei dem Zuschauer:innen gerne dranbleiben.

Wie lange dauert so ein Filmdreh?

Das ist ganz unterschiedlich. Um ein Beispiel zu nennen: Für eine kurze Reportage mit einer Länge von fünf Minuten, wie wir sie kürzlich gedreht haben, brauchten wir zwei volle Drehtage: Einen, um ein Event zu begleiten und erste Szenen wie das Intro und Outro aufzunehmen; den zweiten, um alle wichtigen Interviewpartner vor die Linse zu kriegen und in entspannter Atmosphäre wichtige Schnittbilder zu sammeln.

Von Drehbuch bis Filmdreh vergeht also einige Zeit. Wann ist der fertige Film fertig?

Ein sehr intensiver Part der Filmerstellung ist neben den Vor- und Dreharbeiten die Postproduktion. Das ist die Phase, in der das aufgenommene Material gesichtet und entlang des Drehbuchs zusammengeschnitten wird. Das ist richtige Fleiß- und Feinarbeit, so viel kann ich sagen. Ob der Film zusätzlich Untertitel in einer oder mehreren Sprachen benötigt, beeinflusst die Dauer der Fertigstellung zusätzlich. Die eine Zahl gibt es dafür aber nicht.

Der Film ist fertig. Wie sorge ich dafür, dass er auch geschaut wird?

Hier empfehlen wir eine breit angelegte Vermarktungsstrategie, die den Film über unterschiedliche Kanäle bewirbt:

  • Gut ist es immer, wenn Führungskräfte und die handelnden Personen aus dem Film aktiv werden und für den Film werben. Führungskräfte können dem Format zusätzliche Relevanz verleihen, indem sie Kontext und Hintergründe zum Film erklären oder ihn zum Gegenstand eines Teammeetings machen. Wichtig ist dabei, dass sie den fertigen Film und eventuell ein unterstützendes Handout mit etwas Vorlauf erhalten, um sich vorbereiten zu können.
  • Der Film sollte möglichst barrierefrei zugänglich sein und sich nicht hinter einem aufwändigen Anmeldeprozess verstecken. Sonst läuft man Gefahr, einige Zuschauer:innen bereits zu verlieren, bevor sie überhaupt eine Sekunde des Films gesehen haben. Hier bieten sich Videoplattformen wie z. B. YouTube an, wo auch nicht gelistete Videos hochgeladen werden können. Das heißt dann, dass die Videos nur mit entsprechendem Link auffindbar sind.
  • Kenne deine Zielgruppe gut! Der Film erreicht sie am besten dort, wo sie sich in ihrem Arbeitsalltag aufhalten.  Screens, schwarze Bretter, Aushänge, Bildschirmschoner – all das kann genutzt werden, um auf den neuen Film hinzuweisen. 
  • Sammle alle Informationen an einem Ort. Wir kennen sie inzwischen alle: Mediatheken. Die Vermarktung wirkt nachhaltiger, wenn alle Informationen zum Film neben den Links zur Videoplattform an einem Ort stehen. Dazu bietet sich zum Beispiel eine Landingpage an, auf der neben den Filmen auch weiterführende Information angeboten werden. So können Mitarbeitende das gesamte Vorhaben oder Thema durchdringen. Von Onepagern über Artikel und Interviews bis hin zu filmischen Deep Dives sind hier kommunikativ kaum Grenzen gesetzt.

Welche Filme hast du schon umgesetzt? Können wir was sehen?

Ein Filmprojekt, das ich zuletzt mit meinem Team und unserem Kunden umgesetzt habe, ist die Reportage „Hütte. Menschen. Zukunft.“ von thyssenkrupp Steel. Die Reportage erscheint in mehreren Episoden und thematisiert die Transformation von thyssenkrupp Steel hin zu einem Stahlhersteller, der bis 2045 komplett emissionsfrei Stahl erzeugen möchte. Die aktuelle Ausgabe gibt es hier zu sehen.

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    Autor: Julia Küter

    Julia Küter ist Beraterin für Interne Kommunikation und Change bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Nach ihrem Studium im Bereich des Kommunikationsmanagements hat Julia Erfahrungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin & Dozentin an der Hochschule Osnabrück gesammelt, bevor sie ihr Weg zurück in die Kommunikationsbranche und nach Düsseldorf führte. Nach einer Station als Beraterin für Marken- und Unternehmenskommunikation in einer Düsseldorfer Kommunikationsagentur ist sie zu K12 gekommen. Hier berät sie Kunden in den Bereichen der internen Kommunikation, im Change Management sowie in der Konzeption wirkungsvoller und zielgruppengerechter Kommunikationskampagnen.

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