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Google Leak 2024: Was folgt daraus für Online-Inhalte?

3. September 2024 · von Joerg Hoewner · Keine Kommentare

Im März 2024 überraschte ein Leak von internen Google-Daten die SEO-Welt. Plötzlich lag ein Teil des streng gehüteten Suchalgorithmus offen. Diese unerwartete Transparenz gewährt Einblicke in die Funktionsweise der weltweit dominierenden Suchmaschine und hat weitreichende Folgen für Content- und SEO-Strategien. Der Leak enthüllt nicht nur die Komplexität des Google-Algorithmus, sondern bietet auch konkrete Ansatzpunkte für eine effektivere Suchmaschinenoptimierung. In diesem Beitrag analysieren wir die wichtigsten Erkenntnisse und ihre praktischen Auswirkungen auf die SEO-Praxis.

Trafficquellen und Sichtbarkeit

  • Traffic als Top-Rankingsignal:
  • Long-Tail-Keywords: Auch Traffic auf weniger populäre Suchbegriffe stärkt die Domain Authority.

Nutzerinteraktion und Engagement

Bisher wurde darüber gemutmaßt, welche Rolle Clicks auf Suchergebnisse (d.h. die Nutzerinteraktion) auf das Ranking der Suchergebnisse hat. Eine der Hauptüberraschungen war, dass der Effekt des Engagements viel größer ist, als bisher vermutet. Daraus folgen diverse Ansatzpunkte:

  • Die Click-Through-Rate (CTR) als zentrale KPI: Die CTR ist ein entscheidendes Rankingsignal, das heißt diese sollte man noch stärker beachten als Impressions oder Anzahl der Clicks, weil die CTR ein Indikator für das Nutzerinteresse ist.
  • Um die CTR zu erhöhen (Click-Affinität), sind ist die Optimierung von Title und Description zentral
  • Landing Page Optimierung: Erhöhung der User Stickyness ist eine zentrale Aufgabe. Google unterscheidet hier anscheinend zwischen „Bad Clicks“ und „Good Clicks“: „Bad Clicks“ sind welche, bei denen User auf ein Suchergebnis klicken und nach kurzer Zeit die Suche fortsetzen – ein Indikator dafür, dass die Inhalte nicht relevant genug waren.
  • Kritische Betrachtung von Akkordeons: Sie können das Verweilen der Nutzer auf der Seite beeinträchtigen, weil relevanter Content nicht direkt sichtbar ist.

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Trafficquellen und Sichtbarkeit

ein.

  • Traffic als Top-Rankingsignal: Das bedeutet, dass die Rolle der Vermarktung / Kommunikation von Inhalten über andere Kanäle wie Social Media immens ist, um auch die Suchmaschinensichtbarkeit bzw. das Ranking zu erhöhen.
  • Long-Tail-Keywords: Auch Traffic auf weniger populäre Suchbegriffe stärkt die Domain Authority. Alternativ: Konzentration auf gut rankende, aber weniger kompetitive Keywords zur Generierung von User Signals.

Content-Optimierung

  • „ContentEffortScore“: Fokus auf die Optimierung von Schlüsselseiten, denn das wird belohnt.
  • Zwischenüberschriften: Sollten als prägnante Zusammenfassung der folgenden Textblöcke dienen, um Embeddings zu unterstützen, d.h. Zwischenüberschriften sind wichtig für die Codierung der folgenden Textblöcke.
  • Autorenhinweise: Vorteilhaft, wenn entsprechende Autorenhinweise auch auf anderen Websites auffindbar sind.
  • Kontext von Links: Wörter vor und nach einem Link dienen ebenfalls als Ranking-Signal, d.h. nicht nur der Link-Text bzw. die Link-Beschreibung selbst ist wichtig, sondern auch das „Drumherum“.
  • Snippet-Optimierung: Analysieren und optimieren Sie Ihre Snippets basierend auf den angezeigten Suchergebnissen für relevante Keywords.

Was bleibt:

  • Content-Qualität und Relevanz: Hochwertiger, gut recherchierter und einzigartiger Content ist nach wie vor entscheidend.
  • E-E-A-T: Experience, Expertise, Authoritativeness, und Trustworthiness sind Schlüsselfaktoren für höhere Rankings.

Linkbuilding und Off-Page-SEO

  • Backlinks: Weiterhin ein wichtiger Faktor, Qualität vor Quantität, d.h. nur gute Backlinks spielen eine Rolle.
  • Disavowen bzw. Penalty-Seiten: Spielt (vermutlich) keine signifikante Rolle mehr.

UX, Seitenstruktur und Navigation

  • Klarer Seitenaufbau: Fördert den „NavBoost“ und verbessert das Ranking.
  • Bereinigung des Seitenbestands: Nicht genutzte oder schlecht rankende Seiten können negative Auswirkungen auf die gesamte Website haben.
  • User Experience (UX): Ladegeschwindigkeit, mobile Optimierung und allgemeine Benutzerfreundlichkeit sind weiterhin kritische Faktoren.
  • Technische SEO: Crawlbarkeit, Indexierbarkeit und Websitestruktur bleiben essentiell.

Fazit: Nicht alles ist neu, aber die Schwerpunkte verlagern sich etwas. Was nach wie vor zählt, ist guter Content, aber eben nicht nur.

Autor: Joerg Hoewner

Jörg Hoewner: Jg. 1969, ist Geschäftsführender Partner der K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation und Consultant für moderne Unternehmenskommunikation in Düsseldorf. Seit 1995 berät er Kunden im Bereich Online Relations / Online-PR und war damit einer der ersten Berater in Deutschland auf diesem Feld. In den vergangenen 20 Jahren hat Jörg Hoewner zahlreiche Kunden beraten, viele Unternehmen (darunter DAX30-Unternehmen) und mehrere Verbände. Darüber hinaus ist er als Referent aktiv und Autor zahlreicher Fachbeiträge – online, in Zeitschriften und Büchern. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit dem Thema integrierte Kommunikation, deren Messbarkeit und der Auswirkung von Kommunikationstechnologien auf die interne und externe Unternehmenskommunikation. Kontakt: Jörg Hoewner (joerg.hoewner@k-zwoelf.com) – T. +49 (211) 5988 16 32.

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