Beratungsangebot im Bereich Innovation (mit ansprechenden Workshopformaten, innovation Research-Methoden)
18. Juni 2013 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Unsere Schwester 40 Grad Labor für Innovation hat heute morgen eine Zusammenfassung ihres großen Beratungsangebots in den Bereichen Innovationsberatung, Cross-Channel Kommunikationsberatung und Workshops und Research-Services auf Slideshare geladen. Sehet: Workshopformate für Innovatoren und Kommunikatoren:
Fragen zur Nutzung von Onlinemedien zur Entscheidungsfindung am Arbeitsplatz im B2B-Bereich
13. Juni 2013 · von Jörg Hoewner · 4 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Die Nutzung von Onlinemedien zur Informationsgewinnung und Entscheidungsfindung ist ein Thema, das in der Onlinenutzungsforschung regelmässig untersucht wird. Ergebnisse aus Nutzerpanels, die von Unternehmen wie Nielsen oder der GfK betrieben werden, fokussieren sich aber vornehmlich auf Endkonsumenten bzw. den Endnutzer.
Untersuchungen über die Onlinemediennutzung von Einkäufern oder „Influencern“ von Einkäufern in Wirtschaftsunternehmen sind weit weniger verfügbar und werden meistens von Dienstleistungsunternehmen wie Unternehmensberatungen, Webagenturen oder Softwareunternehmen betrieben, die ein Eigeninteresse daran haben, über solche Untersuchungen die Relevanz eigener Dienstleistungen zu belegen.
Die Gründe für den Mangel an Untersuchungen in diesem Bereich kann man nur vermuten: Im Vergleich zu den Abläufen bei Endkonsumenten (B2C), sind Transaktionsprozesse zwischen Unternehmen (B2B) komplexer, Themen schwerer zu durchdringen und auf die Akteure schwer zuzugreifen.
Auf der anderen Seite ist dieser Bereich wichtig: Solche inter-organisationalen Transaktionsprozesse sind gemessen am Umsatzvolumen viel größer als das Volumen im Endkundengeschäft. Viele Unternehmen haben als einzige Kunden andere Unternehmen. Um es einmal zu veranschaulichen: Von den Top 25 europäischen Unternehmen in der Forbes-Liste, ist nur ein Unternehmen (Nestlé) fast ausschließlich im B2C-Bereich unterwegs, alle anderen Unternehmen haben entweder einen bemerkenswert großen Anteil an B2B-Geschäft oder deren Hauptfokus liegt sogar auf andere Unternehmen als Abnehmer (z.B. Rio Tinto oder Siemens). Und alle diese 25 Unternehmen sind selber große B2B Abnehmer (Grundstoffe, Dienstleistungen, Maschinen, Infrastruktur-Leistungen, etc.).
Das große Interesse dieser Unternehmen, Beziehungen zu anderen Unternehmen auch kommunikativ zu gestalten, führt zu erheblichen Anstrengungen darin, potentielle Geschäftspartner mit Informationen zum Angebot von Unternehmen, mit Kompetenzbeweisen im Web oder mit Dialogangeboten auf Social Media zu erreichen.
Die Hauptakteure als Mediennutzer auf der Abnehmerseite sind Einkäufer und deren „Influencern“. Dabei sind hauptsächlich Ingenieure diejenigen, die Spezifikationen für notwendige Güter oder Dienste definieren und somit wichtige „Influencer“ von Einkäufern.
Die Untersuchung der Praxis der Onlinemediennutzung könnte dabei helfen die folgenden Fragen zu beantworten:
- Wie werden Onlinemedien und Onlinemedienquellen im Rahmen von Einkaufsprozess (inkl. Vorbereitender Informationsgewinnung, Anbieterauswahl usw) genutzt?
- Welche Rolle spielen Onlinemedien in den unterschiedlichen Stufen eines Entscheidungsprozesses?
- Wie werden die unterschiedlichen Onlinequellen in Bezug auf Glaubwürdigkeit bewertet?
- Welche Onlinemedien / Quellen werden genutzt, speziell im Hinblick auf neue Formate in der Kommunikation, wie Social Media, visueller Onlineformate (Infografiken, Clickable Interactives), aber auch in Bezug auf konservative Formate (Text-Bild-Kombinationen) und in Bezug auf der Nutzung von Suchmaschinen und Verzeichnissen?
- Welche Geräte werden eingesetzt?
- Wie intensiv ist die Mediennutzung?
- Welche Unterschiede existieren dabei hinsichtlich der Nutzung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Rolle des Nutzers?
Meine Vermutung ist, dass die Onlinemediennutzung bei Einkäufern und Ingenieuren groß ist, aber die Relevanz für den Entscheidungsprozess speziell bei Einkäufern eher gering ist. Vielmehr ist meine These, dass Ingenieure eine entscheidende Rolle spielen, weil Spezifikationen mit Hilfe von Informationen definiert werden, die online recherchiert wurden oder indem diese Akteure die Einkäufer auf Anbieter hinweisen.
In Bezug auf Onlinequellen wäre eine These, dass Kommunikationsaktivitäten von Anbietern signifikant dabei helfen können, Sichtbarkeit für deren Angebote generieren können – während gleichzeitig unabhängige Quellen sie Online-Fachmedien, Business Directories, Fachforen über die größte Glaubwürdigkeit verfügen und den Grund bereiten für die Bewertung von von Unternehmen bereit gestellten Informationen.
Wenn die Vermutungen stimmen sollten, müsste ein erheblicher Teil der B2B-Kommunikationsaktivitäten anders aufgesetzt werden, als es heute getan wird.
Was halten Sie von den Thesen?
Lektüre: „Das wilde Netzwerk. Ein ethnologischer Blick auf Facebook.“ Von Daniel Miller
10. Juni 2013 · von Jörg Hoewner · 5 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Daniel Miller lehrt Ethnologie am University College in London und hat sich mit ethnologischen Werken zur Internetnutzung und neuerdings Social Media-Nutzung schon seit längerem einen Namen gemacht. Als Ethnologe untersucht man üblicherweise kulturelle Muster in Gemeinschaften – folglich ist es naheliegend, dieses auf Facebook auszudehnen.
Dazu hat Miller für die vorliegende Studie eine zeitlang auf Trinidad zugebracht (2010/2011), um die Facebook-Nutzung dortiger Menschen über Interviews und durch Beobachtung zu untersuchen. Warum Trinidad? Weil Miller schon vorher mehrfach dort gearbeitet hatte und insofern Verbindungen und einen leichteren Zugang zu Nutzern bekommen konnte. Daneben war es für ihn interessant, Nutzer aus der vermeintlichen Peripherie zu untersuchen und nicht aus London, Berlin oder New York, wo Facebook-Nutzung schon Gegenstand von etlichen Studien (wenn auch nicht unbedingt ethnologisch) ist.
Darüber hinaus gehört Facebook (oder „Fasbook“, wie die „Trinis“ sagen) auf Trinidad & Tobago bei vielen Menschen zum Alltag, mit einer Reichweite von 36% der Gesamtbevölkerung (Sept. 2012) – mit ganz eigenen Nutzungsmustern, die so eben nicht in Deutschland oder Großbritannien beobachtbar wären. Miller geht so weit zu behaupten, Facebook-Nutzung sei in Trinidad gleichbedeutend mit Internet-Nutzung – andere Dienste spielten dort wohl kaum eine Rolle.
Miller leitet sein Buch ein, in dem er sieben Nutzer vorstellt und der Rolle, die Facebook in den Leben dieser sieben Menschen spielt. Da ist zum Beispiel der sozial scheinbar verarmte Arvind, der sich über das Farmville-Spielen soziale Anerkennung und Kontakte auch für „rl“ (das reale Leben) erarbeitet hat (am Ende sogar deswegen eine Ausbildung beginnt). Oder Marvin, dessen Ehe daran zerbricht, dass Facebook lokale Muster der zwischengeschlechtlichen Beziehungen verstärkt (in diesem Fall, einer latente Eifersucht, die durch das Sichtbarwerden von Beziehungen dauerhaft genährt wird). Oder Alana, die in einer Dorfgemeinschaft lebt und es via Facebook schafft, jede Nacht mit einer Gruppe von Kommilitonen gemeinsam zu lernen.
Das klingt erst einmal nicht exotisch oder ungewöhnlich. Ungewöhnlich sind allerdings die lokalen Spezifika und vor allem die manifesten Konsequenzen der Nutzung, indem Facebook nicht nur massiv in die Lebensgestaltung eingreift, sondern teilweise Biografien komplett verändert. Lehrreich ist dabei, dass es offensichtlich „den“ oder „die“ Facebook-Nutzer nicht gibt. Bei jedem der Fallstudien ist Facebook in unterschiedlicher Weise in den Tagesablauf integriert und bei allen ist sichtbar, dass sich kulturelle Eigenheiten der „Trinis“ auf Kommunikationsgewohnheiten in Facebook in unvorhersehbarer Art und Weise auswirken. Folglich wird Facebook in jedem Land anders genutzt, so dass man eigentlich nicht mehr von einem globalen „Sozialen Netzwerk“ Facebook sprechen kann, sondern einem Diensteanbieter Facebook, der das Feld für viele lokale oder themen- oder interessengeleitete Netzwerke bereitet.
Im theoretischen Teil des Buches leitet Miller Thesen aus der Studie ab, die teilweise wenig neu oder überraschend sind (These 1: „Facebook erleichtert das Führen von Beziehungen“), teilweise aber sehr nachdenkenswert. Zum Beispiel, dass Facebook den Trend der Anonymisierung von Beziehungen (Stichwort Nicknames) oder der Selbstrepräsentation im Internet wieder zurückfährt, in dem die nicht-anonyme Person stärker in den Vordergrund gestellt wird. Mit Konsequenzen für die Selbstdarstellung, für die Öffentlichkeit auch von politischen Positionen usw..
Thesen 6 und 7 gehen wie folgt: „Mit Facebook enden zwei Jahrhunderte der Flucht aus Gemeinschaften“ und „Facebook erinnert uns auch an die Kehrseite von Gemeinschaft“. Was steckt dahinter? Es ist unbestreitbar, dass Facebook eine soziale Gemeinschaft konstituiert. Belegen kann man, dass Nutzer, die Facebook intensiv nutzen, in der Regel ein aktiveres außer-netzliches Sozialleben pflegen. Facebook ist Katalysator für virtuelle und nicht-virtuelle Gemeinschaften. Und hier sieht Miller eine Trendumkehr der Individualisierung hin zu einer Re-Sozialisierung. Da Facebook ein recht junges Phänomen ist, wäre ich mit einer solchen Einschätzung vorsichtig, aber es ist ein Punkt. Stichwort Kehrseite: Über Facebook werden Schattenseiten von Gemeinschaften (also real-life Gemeinschaften) stärker sichtbar bzw. verstärkt, von Klatsch und Tratsch bis hin zum Dissen von Nutzern bis hin dazu, dass Krankheiten, Unglücke, Missbrauch, Gewalt für jedermann sichtbar werden.
Ich werde mich in den nächsten Tagen noch mal mit der Methode von Miller und der Anwendung auf andere Fragestellungen widmen. Kurz vor Mitternacht daher noch eine eindeutige Leseempfehlung für das Buch. Es ist kurzweilig geschrieben, lehrreich und gehört mit zum Besten, was ich über Facebook gelesen habe. Perfekte Wochenendlektüre.
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Im Test: Fanpage Karma – Monitoring von Facebook & Twitter
19. April 2013 · von Melanie Schwarz · 5 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Fanpage Karma: Monitoring und Reporting von Facebook und Twitter mit Fokus auf Interaktion und Reichweite. Hört sich erst einmal gut an. Doch was es kann und ob sich die Anschaffung lohnt, will getestet sein. Weiterlesen →
In eigener Sache: Schneller erfolgreiche Innovationen entwickeln
25. März 2013 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare
Für den Bereich Innovationsmanagement und Kreativität hat K12 – gemeinsam mit Partnern – eine Schwesterfirma, das Labor für Innovation „40 Grad“, gegründet. Das Labor unterstützt Unternehmen dabei, schneller erfolgreiche Innovationen zu entwickeln.
K12 zieht damit die Konsequenz aus der langjährigen Erfahrung, dass Innovationen nicht nur, sondern auch an der Kommunikation scheitern. Häufig mangelt es am zielführenden Arbeiten oder der sicheren Bewertung von Innovationsvorhaben. Das Innovationslabor befähigt Unternehmen, flexibel und erfolgreich zu agieren, auch wenn sich das Umfeld ständig verändert. Mit neuen und wenig zeitaufwändigen Workshop- und Analyseformaten lassen sich schnell wichtige Impulse und Veränderungen in Gang setzen. „In Zukunft werden sich nur Unternehmen behaupten können, die in der Lage sind, sehr schnell veränderte Anforderungen zu erfüllen. Wir können ihnen dabei helfen“, sagt Tim Volkmann vom Innovationslabor „40 Grad“.
Weitere Infos dazu: http://www.40grad.de
Bzw. in diesem Flyer: