Kommunikationstrends

Internet und Rechtschreibung: zwischen Konkurs und Konjunktur

2. März 2012 · von Katharina Jung · 7 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Seit das Web 2.0 und die Rechtschreibreform ihre Siegeszüge gehalten haben, ist das mit der Rechtschreibung im Internet so eine Sache: Man könnte meinen, alle schreiben, wie sie wollen. Zugleich blühen Seiten und Blogs mit Rechtschreibhinweisen, Beschwerden über die Verwahrlosung der Rechtschreibung und jede neue Software, in der geschrieben wird, bietet Rechtschreibhilfen. Selbst Google unterkringelt falsche Schreibung im Suchfeld. Bei fehlerhafter Eingabe zeigt die Suchmaschine dennoch richtige Ergebnisse. Und wer kennt nicht diese Korrektur-Posts bei Facebook: „,Um’ nicht ‚am‘ meine ich natürlich“. Selbst wenn der Begriff auch ohne Korrektur verständlich ist, haben die Autoren anscheinend das Gefühl, eine Korrektur sei nötig. Weiterlesen →

Update SEO für die Unternehmenskommunikation: Zielgruppen erforschen – Tools und Links (Teil 2)

2. Februar 2012 · von Katharina Jung · 5 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

In Teil 1 dieses Beitrages „Update SEO für die Unternehmenskommunikation: Zielgruppen verstehen und gute Inhalte liefern“ habe ich die folgende These aufgestellt: Die klügste Strategie für PR-Profis ist es, das Thema „SEO“ von der Interessenlage ihrer Zielgruppe aus anzugehen. Ich habe Fragen angeführt, die man sich stellen sollte, um entsprechende Angebote und Inhalte zu erarbeiten.

Hier sollen nun die Tools und Methoden im Mittelpunkt stehen, die dabei helfen können, die Fragen zu beantworten. Darüber hinaus finden Sie einige Literatur- und Linktipps zu – meiner Meinung nach verständlichen und hilfreichen – Angeboten, zum Thema SEO im engeren Sinne. Weiterlesen →

Update SEO für die Unternehmenskommunikation: Zielgruppen verstehen und gute Inhalte liefern
(Teil 1)

31. Januar 2012 · von Katharina Jung · 6 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Das Thema Suchmaschinen-Optimierung (SEO) ist in der Unternehmenskommunikation angekommen. Es ist sicher sinnvoll, sich beispielsweise in Pressemitteilungen Gedanken über Keywords zu machen (s.“In den Suchmaschinen an oberster Stelle: SEO-PR als Chance“). Doch viele Menschen, so ist zumindest meine subjektive Beobachtung aus Anfragen und Gesprächen, denken noch immer, SEO bedeute nichts anderes, als einen Text von oben bis unten mit Keywords zu versehen oder geheime technische Einstellungen vorzunehmen. Andere sind komplett verwirrt: Was tun angesichts immer neuer Meldungen zu Personalisierung, Mobilisierung, Lokalisierung und anderen Algorithmus-Umstellungen in Suchmaschinen? (s. z. B. „Google sucht dich“)

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Buchtipp: „You are not a gadget. A manifesto.“ von Jaron Lanier

30. Januar 2012 · von Jörg Hoewner · 5 Minuten Lesedauer · 2 Kommentare

Kurzverdikt: Empfehlenswert (mit Vorwarnung)

Jaron Lanier – dieser Name dürfte für den einen / anderen vor allem jüngeren Onliner nur einer unter vielen Namen sein, die man schon mal wo gehört hat. Als jemand, der sich schon recht früh mit Neuen Medien / Online beschäftigt hat, ist Jaron Lanier einer DER Gurus, der sich schon Ende der Achtziger / Anfang der Neunziger mit dem Virtual Reality beschäftigt hat und als einer der idealistischen Vordenker der Neuen Medien etabliert hatte. Man muss noch anmerken: Lanier versteht sich auch als Musiker / Künstler, seine Vorträge pflegt er mit einer Beigabe aus der Ude (einem mittelalterlichen Musikinstrument) zu garnieren. Zuerst habe ich von ihm in Stewart Brands „Media Lab“ gelesen, das eines der drei Bücher ist, die mein Leben am nachhaltigsten beeinflusst haben.

Als ich gerade Lust hatte auf etwas Tiefgang, kam mir auf einem Büchertisch dieses Buch von Jaron Lanier unter die Finger. Und da musste ich zugreifen. Ich war also gespannt, was der alte Meister zu sagen hatte. Die Kernthesen:

  • Es gibt im Silicon Valley eine Ideologie der Fortschrittsgläubigkeit, die in der „Cloud“, „Information wants to be free“ und in der „Crowd-wisdom“ (oder Wikinomics) das Non-plus-ultra in den Onlinemedien sieht. Die meisten Entscheidungsträger würden davon ausgehen, dass Roboter und die KI die physische Existenz der Menschheit irgendwann obsolet machen und wir als Rasse nur eine Zukunft haben, indem wir unsere geistige Existenz, unsere Erlebnisse, unsere Persönlichkeit in die Cloud hochladen, so dass sie dort weiterexistieren kann (insofern sind das mit Facebook die ersten, schwachen Anfänge, der Grundgedanke ist ja nicht neu, sondern wird ja schon seit Jahrzehnten von Leuten wie Hans Moravec oder Marvin Minsky vertreten).
  • Die „Crowd(wisdom)gläubigkeit“ und die Kostenloskultur führt dazu, dass individuelle Leistungen von Künstlern, Erfindern und Wissenschaftlern nicht mehr angemessen gewertschätzt und und entlohnt werden.
  • Sein Punkt ist, dass die „Crowd“ bisher noch nicht wirklich etwas Neues hervorgebracht hat. Selbst das Vorzeigeprojekt „Wikipedia“ ist eben nichts Neues, sondern am Ende nichts als eine Enzyklopädie. Und ansonsten ist noch nicht ausgemacht, wo die „Crowd“ wirklich etwas Neuartiges geschaffen hat, was am Ende mit den Werken und Ideen eines DaVinci, Bach oder Einstein mithalten könnte. Die „Crowd“ gebärt Mittelmaß.
  • Er plädiert daher an ein Umdenken und fordert Alternativen, damit individuelle künstlerische Leistungen sich wieder lohnen.

Kurzum: Die von Lanier kritisierte Ideologie negiert das Menschliche. Mensch sein heißt Individuum sein. Individuum ist das Gegenteil von der „Crowd“.

Das Problem bei dem Buch ist, dass es zum Teil ziemlich krude geschrieben ist. Es ist schwer einen roten Faden zu erkennen, die Argumentation ist sprunghaft und häufig emotional (also wenig sachlich). An vielen Stellen wird eher auf Basis persönlicher Vorurteile basierend argumentiert, als dass versucht wird, den persönlichen Standpunkt intersubjektiv nachvollziehbar zu machen.

Auch die Lösungsansätze, die Lanier vorschlägt, sind sehr stark von Idealismus geprägt, um nicht zu sagen „realitätsfern“: Zur Entlohnung von Künstlern schlägt er alternative Erlösquellen wie „Telegigging“ (Bands treten auf Parties bezahlt als Hologramme auf) oder „Songles“ (Dongles für Song, also eine Art physische DRM) vor. Ersteres mag lustig sein (ist aber noch ein paar Jahre entfernt), für Letzteres ist der Zug meiner Meinung nach abgefahren (Dongles sind schon im Softwarebereich Selbstmord für Anbieter, es sei denn, man ist Quasi-Monopolist wie Autodesk).

Trotzdem muss ich sagen, dass es mich angeregt hat, über Aspekte von Social Media nachzudenken, die ich ansonsten als gegeben hinnehme und dabei neue Perspektiven einzunehmen. Ich bin zwar in Bezug auf das Social Media-/Crowd-Thema nicht ganz kritiklos, aber trotzdem habe ich diese Fragen noch nicht beantworten können:

  • Können wir uns vorstellen, dass Apple Erfolg gehabt hätte, wenn es auf Mehrheitsmeinungen oder auf Crowdsourcing gesetzt hätte?
  • Hat die Crowd wirklich schon etwas Neues zu Stande gebracht, außer neue Henkel für Starbucks-Becher vorzuschlagen oder die Produktionsmethoden von Enzyklopädien über den Haufen zu werfen? Was ist eigentlich aus „OSCar“ – dem Open Source-Car geworden?
  • Gibt es schon DEN von der „Crowd“ entworfenen Roman, DAS Musikstück, DAS Kunstwerk, das uns ähnlich in den Bann zieht und fesselt, wie das von einzelnen Autoren, Bands / Musikern kreierte?
  • Glauben wir wirklich daran, dass sich das jemals ändern wird?

 

 

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Plain-English und Co: „Lach- und Sachvideos“ für die Unternehmenskommunikation

16. Januar 2012 · von Katharina Jung · 5 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Nachdem ich Zeugin eines Missverständnisses über die Darstellungsweise von Plain-English- und Informationsvideos wurde, fragte ich mich selbst: Wo liegt denn eigentlich genau der Unterschied? Klare Definitionen fand ich im Netz nicht. Also habe ich mir (und Google) mal die folgenden Fragen gestellt: 1. Was ist der Unterschied? 2. Was bringen diese erklärenden Videos für die Unternehmenskommunikation? 3. Warum sind sie dort gerade so modern?

Informationsvideos in der Unternehmenskommunikation

Animierte Informationsvideos im „Sendung-mit-der-Maus-Stil“ sind ein beliebtes Mittel, um komplexe Zusammenhänge einfach zu erklären. Auch in der Unternehmenskommunikation spielen sie eine immer größere Rolle. Warum?

Es ist meist Anliegen der Unternehmenskommunikation, sich einfach auszudrücken, um alle Zielgruppen zu erreichen. Beim Thema Film stand aber gerade in der externen Kommunikation lange das Image-Video im Mittelpunkt. Es nutzt vor allem die emotionale Kraft des Mediums – überhöht, dramatisierend und mitreißend – meist gepaart mit Musik. Weiterlesen →