Kommunikationstrends

Triple, Qadruple, Quintuple Play…: Zur Medienzukunft

6. Dezember 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner Im Economist-Sonderheft „The world in 2007“ (sehr lesenswert) befasst sich Tom Standage in „Bundles of joy“ (S.112 ff) mit dem Bündeln von unterschiedlichen Medien- und Telekom-Leistungen, die man auch hierzulande unter dem Namen „Triple Play“ kennt: Telefon, DSL und TV aus einer Hand als integrierte Lösung. Als Werberezipient kann man sich den entsprechenden Spots im Moment gar nicht entziehen. Aber wie geht die Geschichte weiter? Als „Quadruple play“ versteht man das Konvergenzpaket von Mobilfon, Festnetz, DSL und TV. Naheliegend. Beim „Quintuple Play“ wird die Sache schwieriger… Was wird wohl der fünfte Service sein? Manche gehen von WiFi aus, d.h. dass der Zugriff auf WLANs flächendeckend für einen Abonnenten gewährleistet wird. Oder vielleicht „Mobile TV“. Hitachi geht von „Online gaming“ aus, während das kanadische Unternehmen auf Rang 5 Antiviren- und Sicherheitssoftwarelösungen sieht. Kommt alles gleichzeitig als Bundle sind wir beim „Septuple“. Aber vielleicht kommt es überhaupt nicht erst so weit, weil der Erfolg von Triple/Quadruple noch gar nicht feststeht, da viele Kunden zögern, ihr mediales Schicksal in die Hand von nur einem Anbieter zu legen… Nach meinen Erfahrungen mit Arcor, T-Com, Alice und 1und1 kann ich das voll verstehen. 😉 Oder hat jemand eine Telco-Unternehmen gesehen, dass serviceorientiert ist, bei dem alles funktioniert UND dazu noch akzeptable Vertragsbedingungen (z.B. Kündigungsfristen) hat? Für Hinweise offen. Bis dahin streue ich lieber das Risiko breit – ganz breit.

Buchtipp: „Die neue Renaissance“ von Douglas Rushkoff

25. November 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Der Untertitel des Buches heißt: „Auf dem Weg zu einer vernetzten, sozialen Wirtschaft. Die Welt verändert sich, spielen wir mit.“ Ich habe nicht weiter darüber nachgedacht, als ich mir im Buchladen das Werk gegriffen habe, ich dachte, das wäre halt mal was von Rushkoff zum Themenkomplex „Web2.0“. Und da ich schon von „Media Virus“ begeistert war, habe ich es gekauft und war dann erst mal verwirrt, dass es darin eben nur einem kleinen Teil um Netz2.0-Kommunikation ging, sondern dieses Phänomen in einen grösseren Zusammenhang wird, nämlich um Selbstbestimmung, Vernetztheit und den spielerischen Umgang mit sich und seiner Umwelt. Darin geht es ausserdem um die Verantwortung von Unternehmen, um den schädlichen Einfluss von Marketing, Marktforschung und Shareholder Value. Alles schön illustriert mit griffigen Beispielen und nachvollziehbar.

Eben weil so viele Themen angerissen wurden, habe ich schwer einen roten Faden gefunden – aber trotzdem Spaß beim Lesen gehabt und viel Inspiration mitnehmen können.

Man muss das Buch nicht lesen, aber man bereut es nicht.
Es hat 386 Seiten und kostet 19,90 EUR.

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Corporate Podcasting: Ebook und Beispiele

21. November 2006 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Die Firma OneUpWeb stellt auf ihrer Website interessante Inhalte zum Thema Corporate Podcasting zur Verfügung:

  • Ein nettes Whitepaper „Corporate Podcasting 101. The Fundamentals of Podcasting: A Basic Introduction for Online Marketing Executives and Their Stakeholders.“ (Registrierung erforderlich)
  • Das das Unternehmen als „Podgarden“ die Produktion von Podcasts anbietet, finden sich auf deren Website auch interessante Anwendungsbeispiele.

Verwandte Beiträge dazu:
>>Podcasting

E2.0? Knowledge Worker 1.0!

18. Oktober 2006 · von Jörg Hoewner · 5 Minuten Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Im Optimize-Magazin gibt es ein Interview, das mit zum besten gehört, was ich über Enterprise 2.0 gelesen habe. Interviewt wurden Andrew McAfee, einer der Evangelisten des Begriffs „Enterprise 2.0“ und J.P. Rangaswami, CIO bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, die im Bereich Social Software-Nutzung ziemlich weit vorne sind.

Die beiden machen ein paar sehr interessante Punkte auf:

Während „normale“ Enterprisesoftware Arbeitsabläufe in vordefinierte Strukturen (Workflows) presst, gibt es beim Einsatz von Social Software nur sehr schwache regeln. Aber:

„The opposite of an imposed structure is not chaos. With these tools, the opposite of an imposed structure is an emergent structure, one that forms over time based on the interactions of a lot of people.“ (McAfee)

Das erfordert natürlich eine Menge Vertrauen in die Mitarbeiter eines Unternehmens – oder umgekehrt: Es setzt voraus, dass man aus Unternehmenssicht Kontrolle abgibt. Für den Mitarbeiter auf der anderen Seite bedeutet das mehr Kontrolle. Rangaswami macht das am Vergleich Intranet vs. Wiki klar:

„And almost naturally, I’ve seen this migration over time, where our wikipedia has pretty much killed our intranet and the information is live because people can actually correct it. The incentive to correct [information] may have been there in the past, but the ability and the empowerment to correct it didn’t exist. So now, when someone wants a policy improved, the transaction cost of doing that is low. You do it because it makes a job easier.“

Motivatoren, Social Software überhaupt einzusetzen, waren laut Rangaswami 1. die geringen Kosten, 2. das Gefühl, etwas gegen den Information overflow zu tun („because their productivity tools had gone unproductive on them“) und 3. der Generationswechsel, der stattfindet: Leute, die heute in den Job starten, sind es einfach gewohnt, mit browser-basierten Anwendungen, mit Wikis, mit Instant Messengern, etc. umzugehen.

Offensichtlich werden die neuen Möglichkeiten akzeptiert. Bei 4.000 Mitarbeitern nutzen 2/3 aktiv Wikis und es gibt 300 Bloggern (fast 10%!), von denen viele eben auch für externe Zielgruppen bloggen, denn:

„Investment banking in its prior forms has always been about relationships and trust and information and conversations. All we’re able to do now is make all these conversations have a relatively low cost of entry and participation, [and] a relatively low cost for search and syndication and retrieval.“ (Rangswami)

Das ist ein sehr interessanter Punkt, denn er führt zur Anschlussfrage, in welchen Branchen und Anwendungsfällen man wieder mehr Information, Beratung und Dialog mit dem Kunden initiieren kann durch Social Software. Gerade in beratungsintensiven Branchen ist das doch eine Chance, wieder zurück in den Dialog zu kehren.

Das Abschlusszitat von Rangaswami zum Begriff „Enterprise 2.0“:

„Part of me says Andrew is right when he calls it Enterprise 2.0. But Andrew is also wrong: It should be Knowledge Worker 1.0, because we’ve never had an environment for the knowledge worker before.“

Klingt alles sehr positiv, daher finde ich auch das folgende Zitat von Thomas Davenport (im gleichen Artikel in einem Seitenkasten) bedenkenswert, weil man die darin ausgedrückte Feststellung einfach nicht wegdiskutieren kann:

„Let’s face it: The world is a hierarchical place. Some people have more power than others, and they don’t want their judgments questioned by lower-level individuals who happen to own a keyboard. Some people know more than others. Some people are better writers than others. Even when we allow people to freely express their online opinions, some opinions end up being more important than others. We can wish that power and capability were more evenly distributed, but a set of technologies isn’t going to make it so. Looks like we’re still in Enterprise 1.0 after all.“ (Thomas Davenport, research director of Babson College’s Babson Executive Education)

Aber, um das wieder zu relativieren: Die Hürden werden niedriger – und das kann vielleicht auch einen qualitativen Sprung auslösen.
Verwandte Beiträge dazu:
>> Beiträge über Enterprise 2.0

Enterprise 2.0: Tools für den Unternehmenseinsatz

8. Oktober 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Christine Herron weist in Ihrem Beitrag „Web 2.0 Consumer Technology Hits the Enterprise“ auf einige Enterprise2.0-Lösungen hin. Von denen, die sie dort vorstellt, möchte ich besonders hervorheben:

  • MindTouch Dekibox: Im Prinzip ein fertig aufgesetzter Server mit einer von MindTouch entwickelten Collaboration-Software, die nach dem Wiki-Prinzip funktioniert. Auf der Site lassen sich dazu Flash-Demos anschauen und was man dort sieht, sieht sehr nutzerfreundlich aus und könnte gerade für kleine und mittlere Unternehmen den Einstieg in Web2.0-Technologien erleichtern. Wie ich schon häufiger geschrieben habe, halte ich die Usability von Web2.0-Anwendungen immer noch für unzureichend, um gerade auch nicht-IT-affine Mitarbeiter in Unternehmen zur Nutzung solcher Tools zu motivieren.
  • Think Free: Wieder eine Online-Office-Anwendung, aber hier: Ein Word- UND Excel- und Powerpoint-Pendant, web-gestützt, Mac-fähig, MS Office-kompatibel, usable, etc.. Vielversprechend. In der Beta-Phase  mit 1 GB freiem Speicher.

In dieser Hinsicht klingt auch das Angebot von Koral („Content collaboration“) interessant, bei dem die Inhalte durch Tagging-Mechanismen recht nutzerfreundlich organisiert werden können. Leider kann man sich hier keine Demo anschauen: Invitation only…

In eine andere Kategorie fällt BuzzLogic, welches ein Monitoring- und Evaluations-Service ist, mit dem  Social Media-Aktivitäten  identifiziert, die Vernetzung einzelner Plattformen untereinander visualisiert und gemessen werden kann. Das alles scheinbar unter sehr ansprechenden Nutzeroberfläche.