„Public Relations“ stirbt aus
3. September 2008 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
Ok, in Zimbabwe und anderen afrikanischen Ländern ist der Wissensbedarf anscheinend noch sehr hoch, aber insgesamt geht zumindest das Suchinteresse laut Google Insights an „Public Relations“ zurück. „Online PR“ erfreut sich jedoch zunehmender Popularität.
Beim Begriff „Online Relations“ sieht man, dass dieser nur im deutschsprachigen Raum gebräuchlich ist.
Schönes Tool jedenfalls..

Bildung schleich dich?
22. August 2008 · von Carina Waldhoff · 5 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autorin: Carina Waldhoff
Täglich können wir in unzähligen Artikeln und Posts lesen, welche technischen und praktischen Möglichkeiten Web 2.0-Software bietet.
Die für mich persönlich interessanteste Frage aber ist, wie das Internet unsere Wahrnehmung und unser Verhalten beeinflusst – und zwar nicht so sehr bei uns Berufskommunikatoren der „Generation Golf“, die sich noch daran erinnern, wie man damals Mittagessen kochen ging, während das Modem sich eine Verbindung zum Internet erkämpfte. Sondern vielmehr für die „Generation xy-VZ“, die auch laut Onlinestudie gar nicht mehr weiß, was Web 2.0 sein soll, weil das halt einfach „das Internet“ ist.
Der SPIEGEL hat in der vorletzten Print-Ausgabe einen Versuch gestartet, diesem Themenfeld aus verschiedenen Perspektiven beizukommen – trotz des polemischen Titels „Macht das Internet doof?“ (ich erwartete seufzend das übliche einseitige Blogger-Bashing) ziemlich reflektiert und differenziert. Das sahen zwar viele Blogger anders, aber die sind wohl auch nicht Kernzielgruppe.
Wirklich interessant aber ist ein Artikel auf faz.net: Renate Köcher, Geschäftsführerin des Intituts für Demoskopie Allensbach, schreibt über den „schleichenden Abschied vom klassischen Bildungskanon“. Die Hauptaussage: Die U-30s informieren sich anders und interessieren sich für andere Themen. Das Interesse an Themen aus dem „klassischen Bildungskanon“ und gesellschaftlichen Entwicklungen sinkt, dagegen beschäftigen sich Menschen unter 30 stärker mit Kommunikationstechnologien, Konsumthemen und auch Psychologie. Suchen im Internet geschieht sehr zielgerichtet, woraus Köcher folgert:
„Dies verändert auch die Voraussetzungen für den gesellschaftlichen und besonders den politischen Diskurs. Eine Gesellschaft, die teilweise auf kontinuierliche Information und Urteilsbildung verzichtet, wird spontaner, in der Urteilsbildung beweglicher, sogar sprunghafter und anfälliger für Manipulation.“
Daraus entstehen endlos viele neue Fragestellungen und Forschungsfelder (meine Wunsch-Anschluss-Studie: Wie genau nutzen die Wenigen, die sich als politisch und gesellschaftlich engagiert bezeichnen, die Medien; wie „managen“ sie Wissen, gibt’s hier signifikante Unterschiede zur Mehrheit?).
Besonders interessant an dieser Stelle: Wie „tickt“ der Nachwuchs in Unternehmen, Agenturen und Redaktionen, welche Skills, welchen Hintergrund kann man voraussetzen, was darf und sollte man erwarten?
Allein der Begriff „Bildungskanon“ klingt im Deutschen schon anrüchig und ist mir persönlich schon wegen seiner elitär-unflexiblen Anmutung suspekt. Wahrscheinlich deshalb blieb meine Aufmerksamkeit an einem Posting von Stuart Bruce („A PR guy’s musings“) hängen, in dem sich ein englischer PR-Mann besorgt über das Allgemeinwissen von Berufsanfängern in der PR äußert und nur ein paar Beispiele dafür bringt, was er so voraussetzt: Ein paar Zeilen aus einem Shakespeare-Stück, historische Zahlen und Daten, politische Köpfe … er argumentiert dieses „Kanonverständnis“ damit, dass er bei PRlern einen unglaublichen Wissensdurst als erste Voraussetzung für den Beruf voraussetzt.
In den generell zustimmenden Kommentaren kommt dann direkt ein wichtiges Standardargument auf: Nämlich, dass es heute viel wichtiger ist, die Instrumente zu beherrschen, mit deren Hilfe man zu Informationen gelangt, als selbst Wissen anzuhäufen.
Ich würde zustimmen, dass das eine Kernkompetenz ist. Aber Informationen sind nicht gleich Wissen – was passiert mit der Fähigkeit, zu sichten, sortieren und zu fundierten Entscheidungen zu gelangen, Sachverhalte differenziert zu betrachten? Ist „Einordnen“ nicht die Kulturtechnik, die immer entscheidender wird angesichts der ungeheuren (zunächst nur positiven) Vielfalt an Informationen und Instrumenten, die uns zur Verfügung stehen? Die Allensbach-Analyse legt nahe, dass die Geduld dazu fehlt, je mehr sie erforderlich wird, und die Wahrnehmungspsychologie scheint das zu bestätigen.
In den frustrierendsten Phasen meines ersten, klassisch geisteswissenschaftlichen Studiums („Was soll bloß aus mir werden? Warum schlag ich mich mit diesem Sch… rum?“) musste ich mich an den Versprechungen der Profs festhalten, dass wir Geisteswissenschaftler durch zwei Fähigkeiten für das Leben „danach“ prädestiniert seien: Durch die Fähigkeit, sich jederzeit Inhalte selbstständig neu zu erarbeiten und durch unsere unglaubliche, achtung: „Frustrationstoleranz“. (Hole ich bis heute gelegentlich als Mantra hervor: ich bin so frustrationstolerant, ich bin so frustrationstolerant 😉
Was passiert, wenn „Wissen“ so leicht zu haben aber so schwer zu erarbeiten ist? Welchen Wert haben nie dagewesene Netzwerk-Möglichkeiten, wenn der Einzelne sie nutzt, um seine eigene kleine Welt bequemer und erfolgreicher zu gestalten, aber sich (tendenziell) immer weniger für die Gesellschaft, in der er lebt, interessiert?
(Kein Lamento, nur offene Fragen. Antworten/Vorschläge gern gesehen.)
Social Media News Release 1.5…
24. April 2008 · von Joerg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
…ist hier…
Neben vielen kleineren Verbesserungen, finde ich besonders spannend, dass einzelne Multimediaelemente nun per Quellcode übernommen werden können:
„To further atomize the content: note that each of the substantive chunks of content (e.g., the core news, the different multimedia elements) are now shareable on an individual basis, empowering people to borrow liberally from its diverse content, for their own purposes. You like the SMR’s embedded video; you want to embed it on your own blog, but feel no compunction to link to the SMR as the original source? You want to cite the “core news” without the multimedia sizzle? Now you can. Slice & dice, splice & remix. The newsmaker’s content becomes yours to play with however you like.“
Mal schauen, wie Corporate Website CMSe damit klarkommen…
Fundstücke zu Social Media News Release, Blogger Relations und Online-Geschäftsberichten
13. März 2008 · von Joerg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · 1 Kommentar
Autor: Jörg Hoewner
Bei Brian Solis gefunden:
- Definitive Guide to Social Media Releases. In meinem Browser leider mit Zeichendarstellungsfehlern, aber alles Wichtige ist hier zusammengetragen worden.
- ebook: Customer Service: The Art of Listening and Engagement Through Social Media.
- ebook: A guide to blogger relations.
Und bei Dominic Jones: Great online annual reports of 2008 — Part 1. Highlight: Die interaktive Chartdarstellung im BASF-Report.
Fundstücke: Innovationskommunikation, Social Media News Release und Erfolgsfaktoren von Social Software
3. März 2008 · von Joerg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Autor: Jörg Hoewner
- Todd Defren (PR Sqared) liefert einen Überblick darüber, welche Nachrichten-Services die Distribution von Social Media News Releases unterstützen. Für Deutschland habe ich so was leider noch nicht gesehen.
- Die beiden Wirtschaftsinformatiker Tobias Reisberger und Stefan Smolnik entwickeln ein „Modell zur Erfolgsmessung von Social-Software-Systemen“, in dem versucht wird, ein bestehendes Modell zur Erfolgsmessung von organisationsinternen IT-Systemen (von DeLone und McLean) an die Spezifika von Social Software anzupassen. Hört sich trocken an. Hilft aber dabei, sich darüber im Klaren zu werden, warum Anwendungen akzeptiert werden – oder warum nicht.
Quelle: Reisberger/ Smolnik.
Etwas älter, aber doch ganz interessant, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, wie Innovationen nach aussen kommuniziert werden können:
- „PR and the Innovation Communication System“ von David Norfors (Stanford) und vor allem der Beitrags-Band zu „THE THIRD CONFERENCE ON INNOVATION JOURNALISM“ (291 Seiten!): Darin geht es vor allem um die Beziehung zwischen Journalismus, PR und Innovationen.
- Beiträge zur 4. Konferenz gibt es hier, allerdings weniger ausführlich.
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