K12

Frauen in Führungspositionen: raus aus der Nische!

18. Juni 2019 · von Verena Waldbröl · Keine Kommentare

Junge starke Frau spannt ihren Bizeps an

Von Britta Neisen und Lucas Wintgens

Apple war und ist für viele immer noch Steve Jobs. Microsoft ist Satya Nadella, Tesla ist gleichbedeutend mit Elon Musk. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Auch wenn sich in den letzten Jahren einiges getan hat, fällt eines direkt auf: Frauen in Führungspositionen sind in der Öffentlichkeit nach wie vor unterrepräsentiert. Und genau hier liegt riesiges Potenzial für die Unternehmenskommunikation.

Personal Branding als Teil der Unternehmenskommunikation

Führungskräfte, insbesondere Vorstandsmitglieder, sind die Gesichter und wichtigsten Botschafter*innen eines Unternehmens. Wirtschaftliche Zusammenhänge werden zunehmend an den führenden Köpfen festgemacht und Unternehmen über das Führungspersonal definiert. Das alles ist nichts Neues – die geschickte Unternehmenskommunikation sieht das Potenzial und richtet ihre Kommunikationsstrategie entsprechend aus. Denn die Positionierung von Persönlichkeiten verbessert nicht nur das Standing der jeweiligen Führungskraft im eigenen Unternehmen und in der Öffentlichkeit, sondern erfüllt auch eine wesentliche Aufgabe im Employer Branding: Mit persönlichen Statements lassen sich Einblicke in die eigene Arbeitswelt authentisch vermitteln.

Doch wo es in der Vergangenheit ausreichte, Interviews und Speaker-Placements zu erzielen, geht das heutige Personal Branding weit darüber hinaus. Vorrangiges Ziel ist es, die Sozialen Medien auf unterschiedlichen Kanälen strategisch sinnvoll zu orchestrieren: Denn über LinkedIn, Twitter, Facebook oder Instagram lässt sich die Bekanntheit optimal steigern.

Ohne Commitment geht es nicht

Wer sich raus aus der Nische traut, sollte sich jedoch vor einmaligen Hauruck-Aktion schützen und vielmehr eine kluge wie praktikable Strategie entwickeln. Die gute Nachricht dabei: Personal Branding lässt sich wunderbar planen und vorbereiten. Mit einem gut gewählten inhaltlichen Fokus und einer Auswahl von zur eigenen Persönlichkeit passenden Formaten lässt sich eine Positionierung sehr gut auf- und ausbauen. Denn einmal gestartet, lässt das Feedback aus der Community selten lange auf sich warten und eine Personal Brand kann iterativ weiterentwickelt und feinjustiert werden.

Alles eine Frage der Haltung

Die Perspektive von Frauen auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte bringt frischen Wind in etablierte Debatten. Die zentrale Frage ist dabei häufig: Welches ist mein Thema? Hier ist der eigene Arbeits- und Verantwortungsbereich naheliegend, die Suche sollte aber an dessen Grenzen nicht haltmachen: Digitale Transformation, New Work oder Women in Leadership eignen sich häufig ebenso gut für eine übergreifende Positionierung wie Corporate Responsibility, Diversity oder Social Engagement. In der Positionierungsfindung ist es wichtig, Szenarien durchzuspielen und eine schlüssige Storyline zu entwickeln, auf dessen Basis sich verschiedene Kommunikationskanäle authentisch bespielen lassen.

Trau dich! Unter Gleichgesinnten fällt es leichter

Jede Positionierungsarbeit beinhaltet auch immer ein ausgewogenes Stakeholder-Management. Wie schaffe ich es, mit meinen Themen bei den richtigen Anspruchsgruppen zu punkten? Wo muss ich hin, wen sollte ich treffen, wo sollte man von mir lesen? Das Finden geeigneter Netzwerke gehört genauso dazu wie der Anspruch, eigene Formate anzubieten und ein persönliches Netzwerk aufzubauen. Hier hilft es, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun. Netzwerke wie Global Digital Women oder PANDA bieten von Teilnahmen an regionalen Treffen bis hin zu reichweitenstarken Gastgeberformaten spannende Möglichkeiten.

Erfolgreiches Vorbild: Gehör muss man sich verschaffen

Gudrun Scharler, COO von Unitymedia

Die Angebote sind also vielfältig. Gudrun Scharler hat den Wert des Personal Brandings für sich erkannt und ihren ganz eigenen Weg raus an die Öffentlichkeit gefunden: Als COO von Unitymedia weiß sie, wie wichtig Kommunikation ist – sowohl für die Kunden als auch für sich selbst. „Wir stellen den Kunden in den Fokus. Damit das keine hohle Phrase bleibt, setzen wir in unserem Service auf einen Mix aus Künstlicher Intelligenz (KI) und persönlicher Ansprache. Mein Ziel ist es, technische Themen anschaulich zu vermitteln und den komplexen Herausforderungen, die KI und Bots mit sich bringen, ihren Schrecken zu nehmen.“ Generell ist Gudrun Scharler dafür der Austausch wichtig – für Inspiration und neue Denkanstöße, aber auch um selbst Impulse zu setzen. „Es reicht nicht immer, besser zu sein, wenn es niemand bemerkt. Für den unternehmerischen und persönlichen Erfolg spielen Auftreten, Bekanntheit und Netzwerk eine wesentliche Rolle. Meiner Erfahrung nach legen Frauen tatsächlich zu wenig Wert auf Selbstvermarktung. Hier liegt großes Potenzial“, findet Gudrun Scharler. Aus diesem Grunde organisierte sie beispielsweise in Kooperation mit „PANDA – The women leadership network“ eine Veranstaltung zum Thema „Gleichberechtigte Arbeitswelten durch digitale Transformation“, ist als Referentin und Expertin im Bitkom aktiv und positioniert sich vielseitig auf LinkedIn.

Autor: Verena Waldbröl

Verena Waldbröl ist Redakteurin bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Ob Interne oder Externe Kommunikation, Change Kommunikation oder Social Media – schöne Worte findet sie für alles. Am liebsten aber weckt sie bei den KollegInnen die Lust am kreativen Schreiben.

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