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Heute für morgen lernen: Warum sich Unternehmen auf eine neue Normalität einstellen müssen – und wie das gelingt

24. Juni 2020 · von Verena Waldbröl · Keine Kommentare

Die Corona-Pandemie hat innerhalb kürzester Zeit vieles in Bewegung gebracht, was vorher unmöglich schien: Die gewohnte Zusammenarbeit und eingespielte Prozesse mussten plötzlich auf remote umgestellt werden. Eine Herausforderung auch für die Unternehmenskultur und das soziale Miteinander.

 

Kein Weg zurück

Heute, nach mehreren Monaten im Ausnahmezustand, zeigt sich: Remote working funktioniert für die meisten Unternehmen ausgesprochen gut. So gut, dass viele Mitarbeitende nicht mehr zurückwollen in den alten Arbeitsalltag. Sie haben nach den aktuellen, positiven Erfahrungen schlichtweg keine Lust mehr, „nach Corona“ wieder in alte, oft starre Muster zu fallen.

Der Erwartungsdruck ist riesig. Wer jetzt nicht reagiert, läuft Gefahr, seine Mitarbeitenden zu verlieren: ihr Commitment, ihre Motivation, aber auch ihre Arbeitskraft. Denn wer sich und seine Bedürfnisse nicht verstanden fühlt, wird sich bei nächster Gelegenheit neu orientieren.

Unternehmen müssen sich also schon heute auf die neue Normalität nach der Krise vorbereiten. Und das tun sie am besten, indem sie gezielt diejenigen befragen, die es am meisten betrifft: ihre Mitarbeitenden. In einer solchen Befragung steckt aber noch viel mehr: die Chance, agiler zu werden und viel zu lernen für die Zeit nach Corona!

Dazu gehören drei Komponenten:

 

1. Das Signal geben: Wir hören euch zu

Ein solches Signal ist in einer Ausnahmesituation, in der persönliche Kontakte selten und die privaten Belastungen für viele hoch sind (Stichwort: Homeschooling), enorm wichtig. Beispiele unserer Kunden zeigen, dass ein „Ich denke an dich. Wie geht’s dir und wo drückt der Schuh?“ in der Belegschaft als Zeichen der Wertschätzung gut ankommt und die Identifikation mit dem Unternehmen stärkt. Die Menschen sind stolz, für ein Unternehmen zu arbeiten, das sich um seine Mitarbeitenden kümmert und ihnen zuhört.

 

2. Die Zusammenarbeit unter die Lupe nehmen

Wie funktioniert der Austausch remote? Welche Tools, Methoden und Formate eignen sich und welche nicht? Wer gezielt nach den Erfahrungen mit der neuen Zusammenarbeit fragt, entdeckt manche Schwachstellen, die im Alltag vor Corona oft wenig beachtet worden sind – weil es ja irgendwie doch immer klappt.

Bei einigen unserer Kunden ergab die Befragung, dass sich der Austausch insgesamt sogar verbessert hat. Dann lohnt es sich, genauer nachzufragen: Warum hat sich mit der neuen Form der Zusammenarbeit etwas verbessert und was davon lässt sich auf die Arbeit im Büro übertragen?

 

3. Lehren für die Zukunft ziehen

Wie läuft unterm Strich die mobile Arbeit und was wünschen sich die Mitarbeitenden für die Zukunft? Was können wir aus der aktuellen Situation mitnehmen, um auch nach der Krise eine bessere Work Life Balance zu haben oder agiler zu sein? Auch hier zeigen Beispiele unserer Kunden, dass Mitarbeitende sich gern einbringen und viele konstruktive Vorschläge einbringen.

 

Das Arbeiten auf eine neue Stufe heben

Genau hier bietet sich eine Riesenchance für Unternehmen, mit dem Wissen und der Erfahrung der vergangenen Monate neue Prozesse auszugestalten, die Führungsarbeit besser auf die Bedürfnisse der Menschen zuzuschneiden – und die Mitarbeitenden auf diesem Weg mitzunehmen. Denn durch das eigene Mitwirken ist die Akzeptanz der Veränderungen viel höher, Unternehmen müssen keine mühsame Überzeugungsarbeit mehr leisten. Gleichzeitig fällt es leichter, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, weil extreme Meinungen näher zusammenrücken: Durch ihre eigenen Erfahrungen im Homeoffice merken Skeptiker plötzlich, dass vieles doch digital möglich ist. Vehemente Befürworter sehen, wo die Grenzen von mobilem Arbeiten liegen: Der soziale Kontakt und ein informeller Austausch fehlt – doch ohne geht’s nicht.

Seine eigenen Mitarbeitenden zu befragen, ist ein sinnvoller und wichtiger Schritt, um neue, bessere Formen der Zusammenarbeit im Unternehmen zu etablieren und so die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens für die Zeit nach der Krise zu stärken. Eine solche Befragung kann aber nur die Basis sein. Im nächsten Schritt geht es darum, mit den Ergebnissen Arbeitsgruppen zu bilden, Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, hin zu einer agileren und digitaleren Arbeitsweise. Denn nur so können Unternehmen wirklich langfristig attraktive Arbeitgeber bleiben.

Autor: Verena Waldbröl

Verena Waldbröl ist Redakteurin bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Ob Interne oder Externe Kommunikation, Change Kommunikation oder Social Media – schöne Worte findet sie für alles. Am liebsten aber weckt sie bei den KollegInnen die Lust am kreativen Schreiben.

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