Kommunikationstrends

Studie: Chef-Kommunikation wird immer wichtiger

20. Juli 2007 · von Carina Waldhoff · 3 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Autorin: Carina Waldhoff Das PR-Journal stellte gerade in Kürze eine Studie von Lothar Rolke und Melanie Freda (FH Mainz) vor, nach der „die Menschen die Gesichter der Wirtschaft sehen wollten“. Befragt wurden die 500 größten Unternehmen in Deutschland bzw. deren Kommunikationsabteilungen. Nur ein paar der Kernaussagen: Über 90 Prozent der Kommunikations-Chefs sind davon überzeugt, , dass die öffentliche Akzeptanz des Vorstandsvorsitzenden durch die Medienberichterstattung bestimmt wird, Chef- und Unternehmensimage wiederum beeeinflussen sich zu fast 70 Prozent, die Kommunikationsabteilungen verwenden ca. 20 Prozent ihrer Arbeitszeit auf die Positionierung ihrer Chefs, die wiederum nach eigenenr Aussage ein Fünftel ihrer Arbeitszeit für Kommunikation einsetzen. beim letzten Punkt vermute ich jedoch, dass das Kommunikationsverständnis dieser Chefs nicht viel mit professioneller Kommunikation zu tun hat und ihre 40 Prozent interne Kommunikation einen guten Teil an Arbeitssitzungen etc. einschließen. Weil die Öffentlichkeit den tatsächlichen Geschäftsverlauf ohnehin nicht beurteilen könne, seien die wichtigsten Eigenschaften eines Chefs „Überzeugungskraft“, „Vertrauenswürdigkeit“ und „Durchsetzungsvermögen“. Charismatische Faktoren also, die in der Öffentlichkeit gut ankommen. Der Ruf der Unternehmensleiter beeinflusse den des Unternehmens immens. (Schöne Gegenpole zur Verdeutlichung sind „Peanut-Kopper“ und „Victory-Ackermann“, die das Image der Deutschen Bank wohl nachhaltig beschädigt haben, und dagegen ein relativ unbeschriebenes Blatt wie Peter Löscher, der dem Affären-gebeutelten Siemens-Konzern zumindest eine kleine Feuerpause in den Medien zu bescheren scheint.) So, und jetzt die unvermeidbare Prognose: „An Bedeutung zunehmen werden (Auszug) das Internet (79 Prozent), Mobile Dienste (65 Prozent), Weblog des Unternehmens-Chefs (37 Prozent).“ Sagen die Kommunikationsabteilungen. Und da mal ein Schwenk zum aktuellen PR-Trendmonitor von news aktuell: Ca. 63 Prozent aller Pressestellen sagen, sie hätten von Web 2.0-Anwendungen maximal gehört, würden sich jedoch nicht damit auskennen (bei PR-Agenturen liegt dieser Prozentsatz zumindest unter 50 Prozent). Und zum Thema „bloggende Chefs…“. Da gibt’s wohl noch einiges zu tun – in den Pressestellen werden die meisten Mitarbeiter wissen, wie schwierig es sein kann, nur O-Töne für die Medien abzustimmen oder den charismatischen Vorsitzenden (selbst, wenn er es denn tatsächlich ist) zum TV-Interview zu bewegen. Und das sind alles noch Auftritte mit „Trainingsmöglichkeiten“, Vorbereitung, Abstimmung … ein Netz mit doppeltem Boden gegen die offenen Flanken, die ein echtes CEO-Blog bietet.

Web 2.0 Framework

26. Juni 2007 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Das Future Exploration Network bzw. Ross Dawson haben ein Web 2.0 Framework veröffentlicht, in dem zentrale Aspekte der Web 2.o in übersichtlicher Form visualisiert und erläutert werden. Wie schon „The Future of Media“ wird das Werk in einer Creative Commons-Lizenz verbreitet. Was fehlt? Auf den ersten Blick nicht viel, ausser vielleicht die Basis: „Soziales Kapital“. Geht es darum nicht beimWeb 2.0? Ansonsten würde ich diese Grafik vielen anderen Web2.0-Illustrationen vorziehen.

Web 2.0 in der Kulturwirtschaft

13. Juni 2007 · von Carina Waldhoff · 2 Minuten Lesedauer · 3 Kommentare

Autor: Carina Waldhoff

Ein Wirtschaftszeig tastet sich langsam an Social Media ran: Das Kulturmanagement-Magazin, wahrscheinlich wichtigste Publikation für Kulturmanager und damit viele Marketing- und PR-Profis der Kulturwirtschaft, legt in seiner aktuellen Ausgabe einen Schwerpunkt auf „Technologien“.

Interessant und aufschlussreich fand ich den Artikel von Christian Henner-Fehr auf S. 6: „Weblogs: Ein Thema für Kunst- und Kultureinrichtungen?“. Nicht wegen der aufgezeigten Möglichkeiten, da ist nichts Überraschendes dabei, sondern a. wegen der erfrischend ehrlichen Ratschläge („Wenn Sie jeden Tag vor dem Computer sitzen und nicht wissen, was Sie schreiben sollen, lassen Sie es wohl besser bleiben“) und vor allem, b.: Warum nutzt eine Branche, die so nah mit dem Medienbereich (ganz zu schweigen von Medienkunst) verwandt ist und so dringend auf neue Kommunikationsformen mit einem (wohl überdurchschnittlich involvierten) Publikum angewiesen ist, Social Media nicht schon längst viel intensiver?

Der Autor „beschwert“ sich letztlich auch darüber, dass unter den deutschen „Top 100“-Blogs der Kunst- und Kulturbereich noch gar nicht vertreten sei. Das sollte sich ändern lassen. Oder?

Zum Herunterladen: Präsentation Herausforderung „Web2.0 in der internen und externen Kommunikation“

7. Juni 2007 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · 2 Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Untertitel: Kommunikative Herausforderungen und wie man damit umgeht 

Den Vortrag habe ich vor dem AMC am 5.6. gehalten. Schwerpunkt meiner Ausführungen liegen im Bereich interner Kommunikation.

Die Datei ist ziemlich gross (13,5 MB). Download hier.

War in den letzten Tagen ein bisschen überlastet (davor Urlaub) und kam daher nicht zum Schreiben. Jetzt geht es wie gewohnt weiter. 😉

Verändert Web2.0 im Unternehmen die Unternehmenskultur?

23. Mai 2007 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Bei den Enterprise 2.0-Experten wird zur Zeit heftig darüber diskutiert, inwieweit Web2.0 im Unternehmen wirklich die Kultur eines Unternehmens verändern mag. Ausgangspunkt war ein Beitrag von Tom Davenport (Bekannt durch „The Attention Economy“), dessen zentrale Passage so geht:

 „The absence of participative technologies in the past is not the only reason that organizations and expertise are hierarchical. Enterprise 2.0 software and the Internet won’t make organizational hierarchy and politics go away. They won’t make the ideas of the front-line worker in corporations as influential as those of the CEO. Most of the barriers that prevent knowledge from flowing freely in organizations – power differentials, lack of trust, missing incentives, unsupportive cultures, and the general busyness of employees today – won’t be addressed or substantially changed by technology alone. For a set of technologies to bring about such changes, they would have to be truly magical, and Enterprise 2.0 tools fall short of magic.“

Natürlich ändert sich durch neue Tools die Kultur nicht mit einem Wisch grundsätzlich, aber es ändern sich Wissensverhältnisse und damit – langsam – Machtverhältnisse. Und in der Tat sehe ich in kleinen, agilen Unternehmen größere Möglichkeiten. Oder umgekehrt: Eine Offenheit und Durchlässigkeit ist Voraussetzung für die Einführung von Enterprise 2.0, ohne diese Voraussetzung keinen Erfolg, ohne Erfolg verkümmern E2.0-Ansätze und dann wird es auch nix mit der Veränderung. Q.E.D.: Davenport hat (irgendwie) Recht.

Trotzdem gefällt mir die Replik auf Davenport von Hinchcliff hier. Bin ja (noch) Optimist.