Kommunikationstrends

Vodcasting in der Unternehmenskommunikation?

26. Februar 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Mit Interesse habe ich die Beiträge von Prof. Dr. Thomas Pleil („Vodcasting in der Unternehmenskommunikation“) und PR-Blogger Klaus Eck („Vodcasting im Trend“) über Vodcasting gelesen („Vodcasting“ ist im Prinzip „Podcasting“ mit Videos). Demnach sei Vodcasting ein absehbarer Trend in Marketing und Unternehmenskommunikation. Thomas Pleil bringt dazu anschauliche Anwendungsbeispiele wie Mitarbeitermagazin-Vodcasts, Schulungs-Vodcasts, etc..
Ich sehe in der Argumentation den Punkt und ich sehe auch viele Anwendungsmöglichkeiten.  Trotzdem bin ich einigermassen skeptisch, dass es sich gerade in PR-affinen Bereichen breit durchsetzen wird:

Vodcasting erfordert – wie Thomas Pleil schreibt – „ein kontinuierliches Angebot“, d.h. einen langen Atem. Nun ist Vodcasting im Vergleich zu Podcasting und erst recht zu Blogging wesentlich aufwendiger, möchte man professionell wirkende Ergebnisse erzielen. Wer mag sich – abgesehen von den vielen Funvideos – wirklich schlecht vertonte oder schlecht ausgeleuchtete  Mitarbeitermagazine oder Schulungsvideos reinziehen (auch wenn es Interaktionsmöglichkeiten gibt)? Professionalität ist hier teuer.  Und für ein kontinuierliches Vodcasting-Angebot multipliziert sich das. Kurzum: Das „Sustainability“-Problem, welches Blogs, Podcasts oder gute Periodika haben, verstärkt sich hier.

Daher wäre meine Trendprognose, dass Vodcasting eher eine Nischenanwendung werden wird und auch hier eher von finanziell gut situierten Unternehmen oder aber von besonders spezialisierten und engagierten Kommunikationsfachleuten genutzt wird.

Ich werde trotzdem bei passender Problemstellung versuchen, eine solche Lösung zu verkaufen. 😉

Ein „lebender“ Jahresbericht

17. Februar 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Nach dem „Persönlichen Jahresbericht“ bin ich auf eine weitere gute Idee gestossen: Den „Living annual report“. Die Idee stammt von „lgr“, der Knowledge & Research-Chefin von Burson-Marsteller.

Der Ansatz ist: Der Jahresbericht wird nicht mehr von Kommunikationsabteilungen oder Agenturen geschrieben, sondern von den (passenden) Mitarbeitern im Unternehmen selbst über eine entsprechende Plattform.

Warum sollte man das tun? Ein Argument dafür sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Edelman Trust Barometer, Richard Edelman schreibt dazu:

„the most profound finding of the 2006 Edelman Trust Barometer is that in six of the 11 countries surveyed, the „person like yourself or your peer“ is seen as the most credible spokesperson about a company and among the top three spokespeople in every country surveyed. This has advanced steadily over the past three years.“

Ein Annual Report – trust enhanced version?

Ich bin gespannt, wann BM hierzulande den ersten „lebenden“ Jahresbericht vorstellen kann. Ich kann mir die Bedenken von Kommunikationsverantwortlichen und Vorständen lebhaft vorstellen…  Fände es aber gut, wenn ich positiv überrascht werde.
Verwandte Beiträge dazu:
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Trendwatch: Personal Annual Report

A model for weblog research

14. Februar 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minuten Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Anjo Anjewierden von der Universität Amsterdam hat einen Vorschlag entwickelt, wie Blog-Konversationen gemessen werden können. Dabei werden anhand der Kriterien „Personen“, „Dokumente“, „Links“, „Begriffe“ und „Zeitablauf“ Konservationen analysiert und in einer Matrix dargestellt. Der Ansatz sieht sehr interessant aus, allerdings stellt sich die Frage der Automatisierung, weil die Analyse handish einfach sehr aufwendig ist.

Der Autor ist schon seit einiger Zeit im Bereich Weblog Research unterwegs und hat einige Papers dazu veröffentlicht. Z.T. Harte, mathematische Kost, aber wer´s will….

Für die Kommunikationsarbeit ergeben sich im Ergebnis Ansatzpunkte: Auf welche Stakeholder konzentriere ich meine Ressourcen? Welche Stakeholder muss ich besonders intensiv beobachten? Etc.

Ich habe vor einiger Zeit auf einen vergleichbaren Ansatz von Onalytica aufmerksam gemacht, der schon automatisiert funktioniert, allerdings weniger auf den Zeitfaktor eingeht. .

Mal sehen, was draus wird. Ich bleib dran.

Verwandte Beiträge dazu:
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Stakeholder-Einfluss messen: Ein Ansatz