Unternehmenskommunikation

Englisch macht plastisch

4. September 2009 · von Carina Waldhoff · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Online PR is all about Community

from RealWire on Vimeo. Schöne kleine Einführung in die (nicht so) neue Welt der Online PR. Die Beispiele treffen’s sehr gut. Ich mag die englische Sprache ja unter anderem sehr gerne wegen ihrer Pragmatik – auf den Punkt kommen, ohne „harsh“ zu wirken. Mit Dank an Lars G. aus OWL für den Hinweis.

Guten Appetit – Social Media Marketing ohne Zusatzstoffe

2. September 2009 · von Carina Waldhoff · 2 Minute Lesedauer · 2 Kommentare

Klaus Eck hat gestern im PR-Blogger eine gute Zusammenfassung aller Vorteile von Social Media Marketing geliefert („Unternehmen wollen in Social Media nicht nur spielen„). Zu den Auswirkungen guter oder ungelenker Social Media-Aktivitäten für die PR, von den Kommentatoren teilweise vermisst oder ergänzt, äußert Eck sich ja immer mal wieder.

Zu seinem ersten Punkt – Marktforschung zu minimalen Kosten – bin ich direkt anschließend auf ein schönes Beispiel gestoßen: Frosta hat neben seiner etwas hausbackenen TV-Werbung mit Peter von Frosta eine „Extended Version“ gedreht, die das Thema „Zusatzstoffe“ mal wirklich plastisch und auch einen guten Tuck mutiger angeht. Zwar gehe ich davon aus, dass hier die Mediapläne auf Monate im Voraus standen – dennoch eine gute Möglichkeit, frühzeitig direktes Verbraucher-Feedback einzuholen und entsprechend nachzujustieren: Kommt’s gut an, wird Media-Budget draufgelegt, ist die Resonanz mau bis mies, wird gebremst was gebremst werden kann.

Debakel á la Motrin (gute Zusammenfassung hier), wo der Aufschrei in Blogs und Twitter eine Kampagne zwar de facto innerhalb kürzester Zeit killte, Plakate und Zeitschriftenanzeigen aber scheinbar noch Wochen weiter liefen, ließen sich so zumindest eindämmen. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich Unternehmen trauen, auf Augenhöhe mit ihren Konsumenten zu kommunizieren. Frosta ist in meinen Augen DAS deutsche Paradebeispiel für clevere und glaubwürdige Social Media Kommunikation. ((Non-)Disclaimer: Nachdem ich das Beispiel schon so häufig als Benchmark präsentiert habe, muss ich wohl mal erwähnen, dass wir tatsächlich keinerlei geschäftliche Beziehungen zu Frosta haben 😉

Gibt es eigentlich deutsche Beispiele für Unternehmen, die ganze Kampagnen konsequent in Social Media testen, bevor sie sie in großem Stil ausrollen?

Spielt es eine Rolle, ob ein Newsroom „Pressebereich“ oder „Social Media Newsroom“ heißt?

14. August 2009 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Die Kollegen von Conosco nebenan auf der Klosterstraße befassen sich mit einem Blogbeitrag von Rainer Bartel, in dem es um den idealen Pressebereich im Internet geht. Bartel kritisiert – kurz gefasst – das Thema Social Media Newsroom als Presseservice als gehypt, da das Thema an den Journalisten vorbeigehe. Conosco hält dagegen.

Im Prinzip bin ich auch ein Unterstützer von Social Media Newsrooms und zwar vor allem, weil er einen zusätzlichen Service für Journalisten liefert. Habe aber auch meine Bedenken, ob wir Online-PR2.0ler Skeptiker dadurch überzeugen können, in dem wir immer und immer wieder die Wichtigkeit von Social Media betonen.

Daher mein Kommentar zum Blogpost:

„Stimme dem voll zu. Ich glaube allerdings, wir sollten von diesem Begriff „Social Media Newsroom“ runterkommen (der Name ist also nicht egal) und ihn einfach „Newsroom“ nennen. Warum? Weil einige Leute (Journalisten, PR-Heinis, andere Entscheider) bei dem ganzen Gerede um die Wichtigkeit von Social Media einfach Reaktanzen entwickeln, die inhaltlich nicht gerechtfertigt, emotional aber nachvollzierbar sind.“


Buchtipp: „Erfolgreiche Online-PR“ von Rainer Bartel

6. Juli 2009 · von Jörg Hoewner · 3 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Untertitel „Mehr Verkaufserfolg durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit im Web“.

Kurzverdikt: Sehr lesenswert.

Manchmal ist es gut, einem Buch trotz unpassendem Untertitel eine Chance zu geben, denn für mich ist PR weniger ein Vertriebsinstrument („Verkaufserfolg“) als ein Mittel zum langfristigen Aufbau von Stakeholder-Beziehungen und zum Aufbau einer guten Reputation und eines Images.

Zielgruppe sind jene, die dem Thema neu gegenüberstehen oder jene, die sich mit bereits mit klassischer PR auskennen und sich nun mit dem Spielfeld Online-PR befassen wollen.

Zum Inhalt:

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung dazu, was PR eigentlich ist. Hier werden vor allem diejenigen angesprochen, die sich mit dem Thema gar kaum auskennen. Und schnell wird klar, dass es bei dem Thema eben um mehr als „nur“ Verkaufserfolg geht.

Danach (Kap. 2)  geht es um die „Spielfelder“ der Online-PR: Wo findet diese statt? Begonnen (!) wird Diskussionsforen, Wissensplattformen, Social Networks, Blogs. Meiner Meinung nach das beste Kapitel im Buch, zum Glück auch das umfangreichste. Etwas kurz kommt hier das Thema „Online Media Relations“, d.h. die Arbeit mit „klassischen“ redaktionellen Onlinemedien.

Im Kap. 3/4 geht es um die Unternehmenswebsites (z.B. wie aufwendig wird das Pflegen eines eigenen Blogs?), eine Einführung in SEO, Tipps zur Domainfindung usw..

Abgerundet wird das ganze durch ein umfangreiches Glossar und vielen Literatur- und Linktipps.

Illustriert werden die Überlegungen an konstruierten – und gut durchdachten – Beispielen aus dem Mittelstand (Rechtsanwaltskanzler, Möbelfirma, Handwerksbetrieb usw.).

Gut:

An dem Buch hat mir gefallen, dass es sehr praxisorientiert aufgebaut ist. Jemand, der sich in das Thema einarbeitet, bekommt gesagt, welche Arbeitsschritte konkret für bestimmte Aufgabenstellungen (z.B. Kontakte zu Bloggern aufbauen, Presseverteiler) sinnvoll sind und welche Fehler es zu vermeiden gilt. Selbst scheinbar selbstverständliche Themen (z.B. wie finde ich heraus, welche Stakeholder für mich relevant sind?) werden systematisch und praxisorientiert anhand von gut verständlichem Text und anschaulichen Grafiken aufbereitet. Auch für schon erfahrenere Online-PR-Fuzzies hält das Buch noch einige nützliche Tipps bereit.

Ich werde dieses Buch bei meinem nächsten Online-PR-Seminar an der FH Köln als Grundlage nehmen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Anspruch: Anarchie aushalten

30. Juni 2009 · von Carina Waldhoff · 3 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Viel Aufgeregtheit dieser Tage über Sinn, Unsinn, Grenzen, Verläufe etc. in Social Media. Angefangen von der – wichtigen und gebotenen – Aufregung über „Zensursula“ über Frau Kraft’s „Basta!“ gegenüber den Ruhrbaronen bis hin zur Online-Petition für eine kritsche Auseinandersetzung mit der GEMA. Anstrengend, zwischen Polemik und „Ich auch“-Äußerungen die Argumentation und Gedanken dingfest zu machen; zumindest bei mir selbst beobachte ich gerade eine gewisse innere Blog-Bockade. Kann natürlich auch die Hitze sein, die das Hirn ein wenig sämig macht.

Einen guten Ansatz zur Ordnung findet Mirko Lange, der das BGH-Urteil zu SpickMich! als Anlass nimmt, um sich Gedanken über die Folgen unserer erneut in ihrem Wert bestätigten Meinungsfreiheit zu machen.

„Anarchie aushalten“ ist das, was in meinem Appell-Ohr aus diesem Beitrag hängenblieb. Und „sauber bleiben“: Wenn Verbandsmitgliedern (also Bürger, nicht Funktionäre – wer ist schließlich nicht in irgendeinem Verband organisiert?) auf neue Plattformen zur Meinungsäußerung geholfen wird, hat das nichts zu tun mit Tarnkappen-PR á la Deutsche Bahn, bei der zeitweise wohl lieber glückliche Kunden erfunden wurden anstatt daran zu arbeiten, deren Schar zu mehren und echte Fürsprecher zu gewinnen.

Wir erleben gerade zum ersten Mal die Möglichkeit, wirklich „Public Relations“ zu machen, nämlich in Beziehung zu treten mit verschiedensten Öffentlichkeiten. Das ist anstrengend und ähnelt häufig ungeordneten Kneipendiskussionen nach 22.00 Uhr (im Gegensatz zum Lokalfunk-Beitrag, in dem Wirt und drei Stammgäste einen vorbereiteten O-Ton abliefern). Aber ein Set an Regeln, ob geschrieben oder ungeschrieben, existiert, der Wirt kann Pöbler des Hauses verweisen, wer handgreiflich wird, trifft auf die Herren in Grün und im Eifer des Gefechts traut sich eben auch mal jemand ein Statement zu, das in exponierterer Atmosphäre unter den Tisch gefallen wäre (und vielleicht die Diskussion jetzt bereichert). Eine wichtige Funktion von PRlern muss es im Moment sein, ihren Kunden die Scheu vor diesen  nicht-exklusiven Orten zu nehmen, sich erst einmal mit ihnen ohne Krawatte an den Tresen zu setzen und sie dann feststellen zu lassen, dass man mit vielen Gästen gute Gespräche führen kann anstatt sie nur über sich reden zu lassen. Das ist für viele Unternehmenslenker und -kommunikatoren ein echter Kulturschock, und den zu überwinden und die passenden Konsequenzen zu ziehen, ist ein echter Coaching-Job für professionelle Berater.