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Von statisch zu spektakulär: Wie KI aus Bildern bewegte Geschichten macht

28. März 2025 · von Verena Waldbröl · Keine Kommentare

Bunte, leuchtende Striche zeigen Menschen in Bewegung. Die Farben sind Blau, Rot, Gelb und Pink. Unten rechts steht „KI-generiert“.

Von Markus Göddertz

Ein Video mit Wow-Effekt – das war der Wunsch unseres Kunden. Ein Film, der zeigt, was sich im vergangenen Jahr dank der strategischen Neuausrichtung im Unternehmen getan hat. Motivierend, emotional, auf den Punkt, und in zwei Wochen fertig. Klingt machbar? Vielleicht. Doch es gab einen Haken: Der Kunde hatte kein Videomaterial, sondern nur statische Bilder – unsortiert, ohne erkennbare Storyline.

Der erste Schritt: Ordnung ins Chaos bringen

Wenn kein roter Faden vorgegeben ist, muss man ihn selbst spinnen. Wir haben uns das Material vorgenommen, gesichtet, geordnet und geclustert. Welche Bilder gehören zusammen? Welche erzählen eine Geschichte? Was ist wichtig für die Mitarbeitenden? Denn genau für sie war das Video gedacht. So entstand eine Erzählung, die den Wandel des Unternehmens in Bildern begleitet.

Statische Bilder zum Leben erwecken

Die nächste Herausforderung: Wie machen wir aus Fotos ein lebendiges Video, ohne sie einfach aneinanderzureihen und mit Musik zu hinterlegen? Unsere erste Idee: Mit After Effects verschiedene Bildelemente zu kombinieren und Bewegung zu simulieren. Das funktionierte, aber die Möglichkeiten waren begrenzt. Also versuchten wir es mit Künstlicher Intelligenz.

KI als Gamechanger

Wir experimentierten mit Runway, einer KI-gestützten Animationssoftware. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Plötzlich bewegten sich statische Bilder. Menschen drehten den Kopf, jubelten, Blickwinkel veränderten sich, einzelne Elemente im Bild erwachten zum Leben. Doch der Einsatz von KI brachte neue Herausforderungen mit sich. Die ersten Vorschläge waren oft nicht perfekt: Manchmal bekamen Personen sechs Finger oder verzerrte Gesichter. Wenn mehrere Menschen auf einem Bild waren, bewegten sie sich oft alle gleich – das wirkte unnatürlich.

Feintuning und KI-Prompting: Das Geheimnis hinter lebendigen Bildern

Wir mussten die KI richtig „füttern“. Das bedeutete: präzise Prompts schreiben, Testläufe fahren, korrigieren und nachsteuern. Dabei war oft auch menschliche Kreativität gefragt. Ein Beispiel: Wir wollten eine Szene mit einem Marathonläufer, der bejubelt wird, animieren – samt Konfettiregen. Doch die KI bekam das mit dem Konfetti nicht hin. Die Lösung? Zwei separate Animationen erstellen – eine für den Läufer, eine für das Konfetti – und sie dann kombinieren. So entstand ein flüssiges, natürlich wirkendes Video, das Emotionen transportierte, ohne je als echtes Video aufgenommen worden zu sein.

Das Ergebnis: Bilder, die (sich) bewegen

Das fertige Video begeisterte den Kunden. Die ehemals statischen Bilder erwachten zum Leben: Die Animationen verliehen ihnen eine völlig neue Dynamik und machten aus einzelnen Momentaufnahmen eine zusammenhängende, emotionale Erzählung. Das zeigt, wie KI die visuelle Unternehmenskommunikation auf ein neues Niveau heben kann.

Was Unternehmen aus diesem Case lernen können

  1. Auch mit scheinbar unzulänglichem Material kann man eine große Wirkung erzielen.
  2. KI kann aus einfachen Bildern emotionale Geschichten machen.
  3. Der Zeitaufwand bleibt überschaubar, sogar geringer als bei einer klassischen Videoproduktion.
  4. Selbst mit wenigen Bildern lässt sich eine mitreißende Story erzählen.
  5. Es gibt Grenzen.
  6. Die Bildqualität muss stimmen: Aus einem verpixelten Foto kann auch KI kein Kunstwerk machen.
  7. Längere Sequenzen sind fehleranfälliger: Nach fünf Sekunden wird die KI oft ungenau.
  8. Nicht alles lässt sich verändern: Eine ernste Miene wird durch KI nicht zu einem Lächeln.

Fazit: Mut zahlt sich aus

Künstliche Intelligenz ist mehr als nur ein Spielzeug für Tech-Nerds. Sie kann ein kraftvolles Werkzeug für die Unternehmenskommunikation sein – wenn man weiß, wie man sie einsetzt. Und das Beste: Es macht verdammt viel Spaß.

Autorin: Verena Waldbröl

Verena Waldbröl ist Redakteurin bei K12 – Agentur für Kommunikation und Innovation in Düsseldorf. Ob Interne oder Externe Kommunikation, Change Kommunikation oder Social Media – schöne Worte findet sie für alles. Am liebsten aber weckt sie bei den KollegInnen die Lust am kreativen Schreiben.

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