Measurement & Research

Social Media Analyse: Große Unternehmen und Social Bookmarking zur Marktforschung

2. März 2007 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner Wir haben heute die Ergebnisse eines Social Media-Monitoring und einer daraus abgeleiteten Themenanalyse einem Kunden vorgestellt (ein DAX-Unternehmen). Unsere Ansprechpartner kommen aus dem Marketing und sind stark in Kommunikationsprozesse und -kampagnen eingebunden. Was mich überrascht hat:

  •  Das Thema Social Media steht noch nicht wirklich auf der Agenda, zumindest im Marketing hat man sich noch nicht viel damit beschäftigt.
  • Ob sich die PR- oder eine Research-Abteilung damit beschäftigt oder ob es ein institutionalisiertes Monitoring gibt, ist nicht bekannt. Umkehrschluss: Wenn es Leute gibt, die sich damit beschäftigen, kommunizieren sie es schlecht nach innen.
  • Gleichwohl gibt es in der Blogosphäre eine hohe Aufmerksamkeit für das Unternehmen. Offensichtlich existiert hier ein blinder (zumindest unterbelichteter) Fleck.

In diesem Zusammenhang haben wir eine inhaltliche Auswertung von Social Bookmarks durchgeführt. Was dabei herauskam, war sicherlich interessant und hilft bei der Entwicklung von Ideen von Themen oder Serviceleistungen. Auf der anderen Seite würde ich das Potential von Social Bookmarks für die Marktforschung nicht überbewerten (so wie es hier Jeremiah Owyang macht), es steckt einfach nicht so viel drin.

PR ROI – statistic modelling

23. Juni 2006 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Der „metricsman“ beschreibt recht eindrucksvoll („ROI – Is statistical modeling the answer? Depends on the question.„), wie Procter & Gamble den PR-ROI über das „Marketing mix modelling“ erhebt und welche Ergebnisse dabei herauskommen. Z.B. dass der PR ROI höher ist als bei anderen Instrumenten. Im Beitrag wird ausserdem darauf eingegangen, dass das Modelling seine Schwächen hat, da es vor allem den Medien-Output bewertet, aber nicht den Outflow wie Imageeffekte, Bekanntheit usw.. Aber immerhin wird hier PR nicht isoliert bewertet, sondern im Mix mit anderen Marketingkommunikationsmitteln.
Für mich ist die interessanteste Frage, warum das eigentlich in Deutschland kein Thema ist. Na ja, Thema schon, aber es wird nicht umgesetzt…. Oder irre ich mich?
Verwandte Beiträge dazu:
>>Texte zu PR Measurement und Evaluation

Digitale Identität

20. Juni 2006 · von Jörg Hoewner · 3 Minute Lesedauer · 1 Kommentar

Autor: Jörg Hoewner

Sehr tiefgründig – so würde ich den Thesenartikel („Thesenpapier“ kann ich ja schlecht schreiben) von Elysabeth Albrycht zum Wesen der „Digital Identity“ beschreiben, den sie schon vor einigen Wochen in ihrem Blog „CorporatePR“ veröffentlicht hat.

Darin geht es darum, wie das Wesen von persönlichen Identitäten an sich sich durch Online-Identitäten ändern (z.B. hin zum „dispersen Ich“), aber auch darum, wie diese über das Netz auffindbar und letzlich beobachtbar werden.

Der Artikel bietet einen Ausgangspunkt zu interessanten Überlegungen. So regt in einem Kommentar zum Artikel David Phillips an darüber nachzudenken, was es heisst, das Konzept der „Digital Identity“ auf Organisationen zu übertragen:

„Transposing this thinking from the personal to the organisational is a good mind game. The extent to which the ‚real‘ organisation is disembodied from the ‚online‘ organisation is interesting. Most people know organisations as a cyber organisation. That is what they see from the web site and the aura of digital comment. These are different entities. Then we might see that as for a person, even more so for an organisations the ingress of digital into the real entity. Will this create a convergence of values? If not and to what extent can the corporate entity survive and prosper?

My view is that without convergent values organisations cannot prosper is this also true of individuals?“

Eine andere interessante Frage ist, inwieweit digitale Identitäten von Mitarbeitern innerhalb von Unternehmen die Wahrnehmung dieser Mitarbeiter durch Kollegen verändern, wenn diese über Abteilungsgrenzen hinaus sichtbarer sind, weil sie sich in Foren, Wikis, Employee blogs, etc. engagieren? Steigert das ihren Einfluss? Macht es sie angreifbarer, weil sie mehr Angriffsfläche bilden, weil sie beobachtbarer sind? Wie beeinflussen „Internet Identities“ die „Intranet Identities“? Wie und in welchem Umfang?

Und inwieweit beeinflusst die Beobachtbarkeit Authentizität? Natürlich bin ich – wenn ich hier schreibe – authentisch. Aber ich spiele hier meine Rolle als nachdenklicher Kommunikationsexperte (wir spielen nach Erving Goffman alle Theater) und lasse eventuelle professionellen Schwächen (bestimmt gibt es welche… 😉 ) außen vor. Wie lässt sich der Medieneinfluss hier festmachen?

Verwandte Beiträge dazu:
>>Reputationssysteme und Web 2.0 / Reputationsmessung on line

Einführung in gemischte, quantitative und qualitative Untersuchungsmethoden

16. Juni 2006 · von Jörg Hoewner · 1 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner
Bei der National Science Foundation (USA) gibt es eine freie, online-verfügbare Einführung in quantitative und qualitative Untersuchungsmethoden: Wann setzt man was ein? Was sind jeweils Stärken und Schwächen? Wie wertet man qualitative Daten aus? Und Beispiel-Untersuchungsbögen. Die Adresse: http://www.ehr.nsf.gov/EHR/REC/pubs/NSF97-153/start.htm

Blog influence messen?

30. Mai 2006 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Autor: Jörg Hoewner

Olaf Nitz hat einen sehr interessanten Beitrag darüber geschrieben, wie und ob man den Einfluss von bestimmten Blogs messen kann. Sein Fazit:

„Lässt sich also der Einfluss von Blogs messen? Eher nein. Geht bei Blogger Relations-Kampagnen wirklich um Einfluss? Jein – es geht um den Einfluss auf Reputation und Aufmerksamkeit. Lässt sich das messen? Jein. Aufmerksamkeit für “Opel” in der Blogosphäre lässt sich anhand der Grafik von technorati ablesen, doch die Entwicklung der Reputation nicht.“

Wie Olaf Nitz schreibt, lässt sich der Einfluss von Blogs nur sehr schwer prognostizieren. Relevante Informationen können halt überall entstehen. Darüber hinaus sind die zur Verfügung stehenden Tools nur unzureichend. Nicht jedes Blog ist über Technorati korrekt erfasst, nicht jeder User nutzt Bloglines.

Ein Ansatz wie der von Onalytics (siehe Beitrag „Stakeholder-Einfluss messen: Ein Ansatz„) geht da meiner nach in die richtige Richtung. Die Schwachpunkte hier sind, dass Netzquellen (oder Links) erst einmal identifiziert, die Analyse recht aufwendig ist und dass der Einfluss auf ein bestimmtes Thema erst ex-post analyisiert werden können.

Verwandte Beiträge dazu:
>>
Stakeholder-Einfluss messen: Ein Ansatz
>>A model for weblog research