„Pecha … was?!“ – Oder: Eine Story in sechs Minuten und vierzig Sekunden erzählen
20. November 2023 · von Julia Küter · 7 Minute Lesedauer · Keine Kommentare

Einmal im Jahr zeichnet der PR Report 30 PR- und Kommunikationstalente unter 30 aus. Die Initiative bringt Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen der Kommunikation zusammen, wobei hier nicht zählt, wer am „lautesten“ ist. Auch die „leisen“ Strategen, Denkerinnen und Kommunikatoren werden gesehen. Das ist für mich persönlich etwas, was ich an der 30unter30-Initiative besonders schätze. Das Team um Nico Kunkel hat sich während der Auswahl viel Zeit genommen, um sich mit den nominierten Talenten zu beschäftigen. Das wurde auch bei unserem ersten Kick-Off in Karlsruhe deutlich: Die Auswahl der Menschen, die in das Netzwerk aufgenommen werden, hat sich prima ergänzt.
Weiterlesen →Kurz erklärt: Wie unterscheiden sich eigentlich eigentlich ChatGPT und GPT4?
11. April 2023 · von Joerg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Wir werden immer wieder gefragt: Wie unterscheiden sich eigentlich eigentlich Chatgpt und GPT4? Welche Aufgabe würde man eher der einen und welche eher der anderen Anwendung stellen?
ChatGPT und GPT-4 sind eng miteinander verwandt, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den beiden. ChatGPT basiert auf der GPT-4-Architektur, wurde jedoch speziell darauf trainiert, in einem Gesprächsformat besser zu funktionieren. Dies bedeutet, dass ChatGPT besser auf Fragen in einer menschenähnlichen Weise antwortet, indem es den Kontext des Gesprächs berücksichtigt.
GPT-4 hingegen ist ein allgemeinerer, leistungsstarker KI-Textgenerator, der für eine Vielzahl von Aufgaben verwendet werden kann, wie z.B. Textvervollständigung, Übersetzung und Zusammenfassung. GPT-4 kann auch in Gesprächen verwendet werden, aber es ist möglicherweise nicht so kontextsensibel oder engagiert wie ChatGPT.
Um den Unterschied in Bezug auf die Fragestellung besser zu verdeutlichen:
Fragen, bei denen eine kontextsensitive und engagierte Antwort erforderlich ist, sind besser für ChatGPT geeignet. Zum Beispiel:
- „Wie bereite ich mich am besten auf ein Vorstellungsgespräch vor?“
- „Welche Reisetipps kannst du für einen Besuch in Paris geben?“
Fragen, die eine allgemeinere Antwort oder Fertigkeiten wie Übersetzen, Zusammenfassen oder Textvervollständigung erfordern, können an GPT-4 gestellt werden. Zum Beispiel:
- „Übersetze diesen englischen Text ins Deutsche.“
- „Fasse den Inhalt dieses Artikels zusammen.“
Es ist wichtig zu beachten, dass beide Modelle auf dem gleichen grundlegenden Konzept und Technologie basieren, so dass sie in vielen Fällen ähnliche Ergebnisse liefern können. Die Hauptunterschiede liegen in der Art und Weise, wie sie für bestimmte Anwendungsfälle optimiert wurden.
Buchtipp: „Unternehmenskommunikation und PR konzipieren“ von Nanette Aimée Besson
18. Februar 2022 · von Joerg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Kurzverdikt: Gutes Nachschlagewerk
Nanette Besson hat sich einen Namen gemacht als Expertin für PR-Evaluation und Kommunikations-Controlling, einem Thema, mit dem sie sich sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch als Beraterin beschäftigt hat. An dieser Stelle haben wir vor Jahren auch schon mal eine Rezension vom „BUCHTIPP: „PR-EVALUATION UND KOMMUNIKATIONS-CONTROLLING“ veröffentlicht und eine Empfehlung ausgesprochen.
Nun gibt es eine neue Veröffentlichung mit dem Titel „Unternehmenskommunikation und PR konzipieren“ – Grund also, sich das Werk anzuschauen.
Die Gliederung des Buches orientiert sich an den Phasen der Konzeption, von Briefing, Recherche, Evaluation, Analyse, Strategie, Taktik, Kommunikationsdesign und Reporting, Pitch und Konzeptionsmanagement – insofern der komplette Prozess. Wie man an der Nomenklatur („Briefing“, „Pitch“) schon sehen kann, beschreibt Besson den Prozess etwas stärker aus der Agenturperspektive, was aber nicht schlimm ist, weil die Arbeitsschritte im Prinzip auch aus einer vermeintlichen Auftraggebersicht gleich sind.
Einen besonderen Schwerpunkt legt Besson auf das Thema Kommunikationscontrolling bzw. -evaluation und auf den Einsatz von empirischen Daten. Das unterscheidet es stark von vergleichbaren Büchern; hier zahlt sich also das enorme Hintergrundwissen von Besson positiv aus.

Nun ist Kommunikationskonzeption ein Thema, mit dem man sich lange beschäftigen kann und da stellt sich die Frage, ob man das Thema umfassend auf 260 Seiten bearbeitet bekommt. Ich würde sagen, „schwierig“, denn in der Tat sind manche Kapitel dann doch sehr knapp, einige wichtige Themen werden nur angerissen. Auf der anderen Seite finden sich wieder sehr viele Methoden- und Werkzeugtipps, die bei der Arbeit nützlich sind.
Für wen eignet sich das Buch? Eigentlich für alle, die sich mit der Konzeption von Kommunikation auseinandersetzen: Studierende, Einsteiger in den Job, aber auch Professionals, die was nachschlagen wollen oder ihr Methodenwissen festigen, vertiefen und erneuern wollen. Ein guter Reiseführer und ein geeignetes Kompendium.
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Weitere InformationenContent-Strategie: Die 9 besten Bücher zum Thema?
30. November 2021 · von Joerg Hoewner · 3 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Bücher zum Thema Content-Strategie lassen mich immer etwas unbefriedigt zurück, denn sie sind nie das, was ich mir erhoffe: eine ganzheitliche Betrachtung dessen, wie sich eine Content-Strategie im Rahmen einer Kommunikations- oder Marketingplanung entwickeln lässt. Eine Prozessbeschreibung, die nicht nur für Web-Projektmanagemer relevant ist. Meist ist der Fokus dieser Bücher zu technisch, zu sehr auf ein Thema (Website-, Social-, …) bezogen oder sie sind zu wenig strategisch und erstaunlich wenig „data-driven“.
Es folgt eine kleine Übersicht bzw. ein Ratgeber über Fachliteratur zum Thema:
- Ann Rockley / Charles Cooper: Managing Enterprise Content: A Unified Content Strategy (Voices That Matter) (English Edition)
Ein Klassiker zum Thema aus dem Jahre 2012, in der gesamtheitlichen Betrachtung noch immer lesenswert. Starker Fokus auf Webcontent. - Meghan Casey: The Content Strategy Toolkit: Methods, Guidelines, and Templates for Getting Content Right (Voices That Matter)
Eines der besten Bücher zum Thema, sehr praxisnah mit sehr vielen Methodentipps, aber eben auch sehr weblastig. - Mark W. Schaeffler: The Content Code: Six essential strategies to ignite your content, your marketing, and your business.
Einer der Vorreiter der Idee (2015), dass wir nicht an einem Mangel an Content leiden, sondern dass der Knackpunkt Relevanz und Sichtbarkeit ist – also mit Inhalten hervorzustechen. - Miriam Löffler / Irene Michl: Think Content!: Content-Strategie, Content fürs Marketing, Content-Produktion
Der deutschsprachige Platzhirsch zum Thema, inzwischen in der 2. Auflage (2019) und damit ziemlich aktuell. Allerdings geht es sehr viel um Content-Produktion, nur am Anfang ist der Schwerpunkt die Strategieentwicklung. - Kyle Gray: The Story Engine: An entrepreneur’s guide to content strategy and brand storytelling without spending all day writing
Verfolgt einen anderen Ansatz und ist am nächsten an einer Marketingperspektive dran: Wie kann Content bei Marketingzielen helfen (2016)? - Kristina Halvorson / Melissa Rach: Content Strategy for the Web (Voices That Matter) (English Edition)
Wie der Name schon sagt, sehr web-site-fokussiert. Weniger umfassend als das Buch von Rockley, aber mit einigen guten Ansätzen. - Kevin P. Nichols: Enterprise Content Strategy: A Project Guide
Sehr auf Content Management-Projekte fokussiert, Governance-Themen wird ein breiter Raum eingeräumt. - Sara Wachter-Boettcher: Content Everywhere: Strategy and Structure for Future-ready Content
Ähnlich gelagert wie das Buch von Nichols, mit einem etwas schwereren Fokus auf UX (2012). - Karen McGrane: Content Strategy for Mobile
Wie die beiden vorgenannten, nur weniger Desktop-Web, mehr mobile.
KI-Einsatz in der PR – wo stehen wir heute? Ein Überblick über Einsatzbereiche und Werkzeuge
30. Dezember 2020 · von Joerg Hoewner · 11 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Die Diskussion rund um den Einsatz von KI in der Kommunikation hält nun schon seit einigen Jahren an. 2017 haben mein Kollege Armin Sieber und ich das Thema im Rahmen einer Kolumnenreihe zur „Cognitive PR“ im Pressesprecher beleuchtet, weitere Kolleg*nnen haben sich inzwischen dazu geäußert und so entsteht der Eindruck, dass im Fach die meisten das Thema KI – Künstliche Intelligenz als nicht sehr spezifischer Oberbegriff – schon auf dem Schirm haben.
Eindeutig Fortschritte gemacht hat der Dateneinsatz in der Kommunikation. Es ändern sich nicht nur die Rollen von Mitarbeiter*nnen, sondern es entstehen neue Berufsfelder: „Data Analysts“ in der PR finden sich zunehmend in Kommunikationsabteilungen ebenso wie in (größeren) Agenturen, die eigene Data Units gegründet haben und eine Fülle von Werkzeugen einsetzen, um Kommunikation zu analysieren, zu planen, zu realisieren und zu optimieren.
„Data-driven Communications“ ist jedoch nicht gleichzusetzen mit KI in der Kommunikation. Es ist vielmehr eine Vorstufe: Einerseits setzt maschinelles Lernen (Machine Learning/Deep Learning) die Verfügbarkeit umfangreicher Daten voraus. Daten sind dabei nicht nur Zahlen, sondern auch Texte, Bilder und Personendaten. Andererseits ist die Analyse und Verarbeitung von Daten eines der nächstliegenden Einsatzfelder von KI in der Kommunikation. Das entspricht auch den Erwartungen an „Kollege KI“, wie sie Führungskräfte der PR in einer Umfrage von newsaktuell/Faktenkontor im März 2020 geäußert haben: