depak-Tagung Kommunikationscontrolling – DPRG/ICV-Bezugsrahmen für tauglich befunden
9. Oktober 2015 · von Jörg Hoewner · 2 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Am Dienstag fand in Berlin die Tagung der depak zu „Strategie und Kommunikationscontrolling“ statt, bei der ReferentInnen von Großunternehmen wie Deutsche Post bis hin zu mittelständischen Unternehmen vertreten waren und Einblicke in ihre Herangehensweise beim Controlling von Kommunikationsaktivitäten gewährt haben. Insgesamt eine spannende und gelungene Veranstaltung, die mir bestätigt hat, dass wir mit unserer Arbeitsweise in diesem Bereich auf dem richtigen Dampfer sind. Speziell habe ich mitgenommen:
- Der DPRG/ICV-Bezugsrahmen zum Kommunikationscontrolling bietet nicht nur in der Theorie ein passendes Framework für die Aufgabe, den Wertbeitrag der Kommunikation zu bewerten. Beispiele aus der Praxis zeigen, dass es eben auch praktisch funktioniert. Wobei das Modell nicht sklavisch angewendet werden muss, sondern durchaus Raum für die Anpassung an eigene Bedürfnisse und Fragestellungen lässt.
- Der Bezug zum Controlling hilft Kommunikationsmanagern ungemein, Kommunikationsleistungen intern zu vermitteln – vor allem gegenüber internen Stakeholdern, die stärker betriebswirtschaftlich getrieben sind als Kommunikationsmanager. Eine Einbindung von Leuten aus dem Controlling kann dabei helfen, Akzeptanzhürden zu überwinden.
- Wertbeiträge in Heller und Pfenning („Outflow“) lassen sich nach wie vor nur sehr schwer ermitteln. In der Praxis wird das auch gar nicht verlangt, wenn man den Wertbeitrag entlang des Modells strategisch aus den Unternehmenszielen herleiten kann.
- Im Bereich der Internen Kommunikation lässt sich das Modell ebenfalls anwenden – es wird nur viel seltener gemacht als im Rahmen der externen Kommunikation. Hier sind wir dran.
dmexco 2015 oder: Wie ich meine Visitenkarte wieder zu schätzen lernte
25. September 2015 · von Babette Schneckener · 5 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
43.384 Besucher an zwei Tagen: Die Digitalmarketing-Messe dmexco bedankt sich auf ihrer Website artig für das rege Interesse – den meisten Teilnehmern war das aber einfach zu viel. Die K12-Abgesandten machen da keine Ausnahme, haben aus dem Gedränge aber dennoch Eindrücke, Anregungen und Informationen mitgenommen.
Melanie Schwarz, Online Marketing Managerin:
In Zeiten, in denen man sich im Berufskontext vornehmlich per LinkedIn oder XING vernetzt, habe ich mich immer mal wieder gefragt, wozu man eigentlich noch analoge Visitenkarten benötigt. Auf der dmexco 2015 (meiner ersten!) habe ich gelernt: Sie sind eine Währung, für die man Essen, Trinken und vor allem Informationen bekommt. An vielen Ständen wurde ich bereits nach zwei, drei Minuten Gespräch nach meiner Visitenkarte gefragt. Extremfall: An einem Stand fragte mich der Vertriebler bereits nach 39 Sekunden nach dem Papier und auf meine Aussage, dass ich meine Karte nicht als Massenware verstreue (vor allem auch, um Hunderte von Post-dmexco-Sales-Anrufen zu vermeiden), bekam ich ein saloppes „Dann brauchen wir uns ja nicht weiter zu unterhalten.“
Bei vielen Anbietern hatte ich den Eindruck, nicht mit den Leuten zu sprechen, die die Produkte und Tools entwickelten – sondern mit Vertrieblern. Für mich ein Grund, einen Großteil der Zeit im Start-up-Village zu verbringen. Dort schien das Verhältnis umgekehrt.
Auf der Suche nach Analyse-CM-Monitoring-Tools
Mein Informationsziel auf der dmexco 2015: Tools zu entdecken, die mir meine tägliche Arbeit im Bereich Social Media Management, Monitoring und Datenanalyse erleichtern. Seit Jahren testen wir Plattformen, und ich persönlich suche die „eierlegende Wollmilchsau“ – ein Tool, das Analyse, Content-Management, Community-Management, Monitoring und Evaluation abbildet. Hintergrund ist, dass ich ungern zwischen mehreren Tools wechsle. Offenbar bin ich da nicht allein: Viele Anbieter versuchen alle Felder in einem Tool zusammenzuführen. Dabei unterscheiden sich die Funktionalitäten, technischen Set-ups und sogar die Darstellungen der Dashboards aus meiner Sicht kaum. Interessanter wird es vermutlich bei den Preismodellen, die ich aber auch erst wieder gegen die Herausgabe meiner Visitenkarte erhalten hätte!
Einige Arbeitsplattformen verbinden bereits das – aus unserer Sicht eher inhaltsgetriebene – Social Media Management mit der Marketingdisziplin Customer Relationship Management und folgen damit einem Trend aus dem englischsprachigen Raum. Heruntergebrochen lautet der Ansatz: Wie wir über Content Marketing den User zum Kunden zu machen.
Gleich nach der Werbung: Inhalte und Plattformen für Content-Marketing
Babette Schneckener, Redakteurin:
Für uns als inhaltsgetriebene PR-Agentur auch noch interessant: Content-Marketing. Dass native Content oder Inhalte, denen man die Werbeabsicht nicht sofort ansieht, auf der Agenda der Digitalmarketing-Experten weiter nach oben rutschen, war bereits vor der dmexco klar. Einige Aussteller konzentrierten ihre Angebote explizit auf die Werbe-Nachbardisziplin Content-Marketing; viele haben das Thema zumindest im Blick. Und auf dem Podium widmete man dem Thema eine eigene Diskussion: Auf dem „Storytelling Summit: Entering the Post-advertising Era“ ging es darum, wie Firmen (Nestlé), Agenturen (Omnicom), Medienkonzerne (AOL) oder Plattformen (Tumblr, Outbrain) am postulierten Wechsel vom Marketing zum Storytelling teilnehmen. Zwei Eindrücke sind da geblieben:
- Eine der größten Herausforderung scheint die unglaubliche Menge an Technologien und Plattformen zu sein. Die Tatsache, dass das (junge) Publikum in rasantem Tempo immer neue Plattformen nutzt und alte verlässt, macht die Sache für die Marketing-Experten nicht leichter. Stephanie Naegeli von Nestlé gab zu, dass ihre Abteilung oft einfach austestet, welche Technologie für ihre Inhalte gerade gut funktioniert.
- Mindestens ebenso wichtig wie der „Content“ ist offenbar der „Context“. Vor allem im mobile-Marketing entscheidet sich an äußeren Zusammenhängen, welcher Inhalt für den Nutzer relevant ist. Darüber hinaus nutzt Content-Marketing Daten, die beispielsweise Suchmaschinen über den Nutzer vorliegen, um den richtigen Inhalt auszuspielen.
Die passenden – und ganz klassischen – Ads lassen sich in diesem Zusammenhang dann auch noch schalten. Denn Content ist für das Marketing kein Selbstzweck, sondern entweder ein Köder, um Nutzer für die Markenstory zu gewinnen, oder eine Art Kulisse: Vor ihr finden die Marketing-Maßnahmen statt.
Unser Fazit: Wir sind uns sicher, dass die dmexco hochinteressant ist für Menschen, die im digitalen Marketing arbeiten. Für uns, die wir digitale Medien eher als Werkzeug für Meinungsbildung, Imagearbeit und Informationsaustausch begreifen, war der Nutzwert überschaubar. Dies lag nicht zuletzt an der Schwierigkeit, die Vorträge in den Ausstellerhallen akustisch zu verstehen. Seminare und Workshops waren aufgrund des Andrangs erst gar nicht zugänglich. Wir haben nach jeweils zwei Versuchen aufgegeben.
Google Analytics und Public Relations, Teil 3: Editorial Metrics
3. September 2015 · von Jörg Hoewner · 5 Minute Lesedauer · 4 Kommentare
Das ist der dritte und vorerst letzte Teil von Posts rund um Google Analytics und Public Relations. Die beiden anderen Beiträge finden sich hier:
- Google Analytics und Public Relations, Teil 1: Grundlegende Funktionen und Kennziffern
- Google Analytics und Public Relations, Teil 2: Einsatz im Content Marketing
Editorial Metrics als Fachbegriff ist vermutlich noch nicht so geläufig wie Web Metrics oder Social Media Metrics. Dahinter versteckt sich ein Set von Evaluationsmethoden zur Messung der Resonanz auf redaktionelle Produkte. Die Diskussion wird vor allem im journalistischen Bereich und dort vor allem auf Verlagsseite geführt, natürlich mit dem Ziel, Journalisten Möglichkeiten zu geben, die Resonanz zu messen, Feedback auf Interventionen zu bekommen (Ändern von Headlines z.B.), daraus zu lernen, Beiträge zu optimieren, um somit die Leistungsdaten von Online-Publikationen zu verbessern (Reichweiten, Nutzungsintensität). Vorreiter sind die Qualitätsmedien wie The Guardian, die New York Times oder Die Zeit, die entsprechende Tools in ihre CMSe integriert haben.
Was für den journalistischen Bereich gut ist, kann für PR-Redakteure ja nicht ganz falsch sein, insofern stellt sich die Frage, wie wir mit gängigen Mitteln einen Überblick über die Resonanz auf einzelne Beiträge bekommen. Was wir benötigen dazu:
- Einen Google Analytics-Account, der für die Website eingerichtet ist, für die wir die Auswertung durchführen. Hier tut es natürlich auch ein alternatives Tool.
- Idealerweise ein SEO-Tool wie Searchmetrics oder ein Social Media Monitoring-Tool. Oder einfach einen Chrome-Browser.
Welche Metriken sind für Redakteure interessant?
Hier lassen sich drei Kategorien unterscheiden: Die Nutzung (via Google Analytics zu messen), die Social Media-Resonanz und die Verlinkung.
Nutzungsdaten
Interessant sind:
- Reichweitendaten (Visits, Seitenabrufe)
- Nutzungsintensität (Besuchszeit, angeklickte Links)
- Nutzungszeiten, insbesondere im Zusammenhang mit Interventionen? Hat z.B. eine Headlineänderung zu mehr Klicks geführt?
- Suchbegriffe, die sowohl bei Suchmaschinen als auch bei der internen Suche zur Nutzung einer Seite führen
- Demographische Daten
- Verweisende Sites: Wo kommt der Traffic her? Suchmaschinen? Websites von Dritten? Social Media? Newsletter?
Bis auf die demographischen Daten werden die Daten von Google Analytics problemlos geliefert. Für die demographischen Daten müssen in GA die Werbefunktionen aktiviert werden.
Social Media-Resonanz
Bei der Social Media-Resonanz sind zwei Aspekte relevant:
- Die Anzahl der Shares: Viele Sharing plug ins zeigen die Anzahl der Shares direkt im Frontend an. Ansonsten gibt es kostenlose Werkzeuge, mit denen sich solche Zahlen schnell ermitteln lassen, wie dem http://socialyser.de.
- Das inhaltliche Feedback: Hier geht es darum, herauszufinden, was Nutzer zu einem Thema geschrieben haben, also die qualitative Resonanz. Üblicherweise läßt sich ein solches Feedback über ein begleitendes Social Media-Monitoring herausfinden.
Eine einfache Möglichkeit, sich inhaltliches Feedback über eine bestimmte Seite anzuschauen, ist es z.B. bei Twitter die URL der betreffenden Seite in die Suche einzugeben, heraus kommt eine Liste der Tweets, die auf die URL verweisen (inkl. der Kurzlinks wie bitly).
Verlinkung
Die Anzahl und Verortung der Backlinks von anderen Nicht-Social Media-Sites (z.B. Presseportalen) lässt sich über Backlinkchecker herausfinden, wie sie z.B. searchmetrics bietet. Eine kostenlose Alternative ist hier der http://www.backlinktest.com. Hier besteht das Problem darin, dass die entsprechenden Datenbanken nicht so schnell aktualisiert werden, wie das z.B. bei den Social Media-Shares der Fall ist. Also eine Echtzeit-Backlink-Analyse ist mit einfachen mitteln kaum leistbar.
Das „kleine“ Editorial Metrics Cockpit
Wem das zu aufwendig wirkt, dem sei versichert: es lohnt sich. Und es gibt eine noch pragmatischere Abkürzung, bei der die Daten zwar nicht unbedingt vollständig sind, aber für die tägliche Arbeit absolut ausreichen.
Für den Chrome-Browser gibt es plug-ins (Page Analytics und Social Analytics und diverse Backlink-Checker), mit denen Google Analytics-Daten und die Social Media-Resonanz angezeigt werden kann.
Social Media Monitoring mit Linkfluence bzw. Radarly – Tool-Review
18. Juni 2015 · von Jörg Hoewner · 3 Minute Lesedauer · Keine Kommentare
Der Markt der Social Media Monitoring-Tools ist recht unübersichtlich, ständig kommen neue Tools auf den Markt, die existierenden werden rasant weiterentwickelt, manches verschwindet vom Markt. Daher testen wir regelmäßig Anwendungen für das Monitoring, um hier auf dem Laufenden zu sein und um Kunden Empfehlungen aussprechen zu können.
Das Tool Radarly von Linkfluence stammt ursprünglich von einem französischen Anbieter und ist seit 3-4 Jahren auf dem deutschen Markt unterwegs und hat hier inzwischen ein Serviceteam aufgebaut. Weiterlesen →
Google Analytics und Public Relations, Teil 2: Einsatz im Content Marketing
8. Juni 2015 · von Jörg Hoewner · 7 Minute Lesedauer · 4 Kommentare
Das ist der zweite von drei Posts rund um Google Analytics und Public Relations. Die beiden anderen Beiträge finden sich hier:
- Google Analytics und Public Relations, Teil 1: Grundlegende Funktionen und Kennziffern
- Google Analytics und Public Relations, Teil 3: Editorial Metrics
In Teil 1 ging es um grundsätzliche Metriken und grundlegende Funktionen innerhalb von Google Analytics – wobei man vergleichbare Ergebnisse auch mit anderen Tools erzielen kann. In diesem 2. Teil geht es darum, einen Einblick in die Funktionen zu geben, die für das Content Marketing sinnvoll sind. Zwar versprechen eine ganze Reihe von Lösungen, Content Marketing-Kampagnen auswerten zu können – vor allem entsprechende Engagement-Tools oder Social Media Marketing-Tools – , aber diese sind in der Regel recht teuer. Und wenn ohnehin ein Web-Analyse-Tool auf der Website installiert ist, kommt man mit Google Analytics (oder Etracker, Piwik etc.) schon recht weit. Weiterlesen →
